Num Ansom Chek – Dessert aus Klebreis mit Banane
Ob diese in Bananenblättern eingewickelte Süßspeise nun ursprünglich aus Thailand, Laos oder Kambodscha stammt eins ist sicher: sie ist superlecker und sättigend.
Auch wenn wir uns nocht nicht ganz sicher sind, wo man in Deutschland Bananenblätter bekommt, so darf das Rezept doch nicht in der Sammlung fehlen.
Zutaten für 8 Desserts:
500 g Klebreis
600 ml Kokosmilch
150 g Zucker
8 Baby-Bananen (oder alternativ zwei grosse Bananen)
1 Prise Salz
Zubereitung:
1. Wasche den Klebreis und lasse ihn über Nacht (oder zumindestens drei Stunden) im Wasser einweichen.
2. Reinige die Bananenblätter mit einer Gemüsebürste unter fließendem Wasser.
3. Koche nun 500 ml Kokosmilch mit dem Zucker und Salz auf. Dabei sollte durch das Karamelisieren die Masse etwas dunkler werden.
4. Gieße jetzt den Klebreis an und gebe diesen mit der restlichen 100 ml Kokosmilch und der bereits eingedickten Masse in eine Pfanne. Bei niedriger Hitze etwa 10 bis 15 Minuten unter ständigem Rühren einköcheln. Der Reis sollte noch etwas Biss haben, denn so lässt er sich am besten weiterverarbeiten.
5. Während die Masse abkühlt schneide aus den Bananenblättern sechzehn 15 cm große Quadrate und pelle die Bananen. Wenn Du zwei große verwendest dann kannst Du diese auch gleich vierteln.
6. Sobald der Reis etwas abgekühlt ist nehme je zwei Bananenblatt Quadrate und legen sie so aufeinander, dass die Faserung einmal quer und einmal längs verläuft. (Dadurch wird verhindert, dass der Reis später herausquillt.)
7. Gebe 2 bis 3 gehäufte Eßlöffel auf das Bananenblatt, lege ein Bananenstück oben darauf und bedecke diese mit einer weiteren Schicht Reis, so dass die Banane von allen Seiten bedeckt ist.
8. Schlage das “lange Ende” zur Mitte über und rolle dann das Blatt auf. Klappe die überstehenden Enden zur Mitte und fixiere alles mit einem Bindfaden, Stroh oder Gummibändern.
9. Nach etwa einer 3/4 Stunde im Dämpfer die Kao Tom Mud zum Abkühlen herausnehmen. Die Banane sollte nun, wie auf dem Foto, rötlich sein.
Angkor World Heritage
Angkor heißt wörtlich aus dem Khmer übersetzt so viel wie “Stadt”, doch es beschreibt auch die Region im Bereich des heutigen Siem Reap. Zur Blütezeit lebten hier Anfang des elften Jahrhunderts etwa eine Millionen Menschen.
Die Herrscher bauten im Laufe der Zeit mehrere Paläste und Tempelanlagen, die für sich genommen eigene kleine Städte sind. Die weltweit bekannteste und berühmteste Anlage ist Angkor Wat.
Im fünfzehnten Jahrhundert verlegten jedoch die Khmer ihren Machtsitz nach Phnom Penh und Angkor verlor an Bedeutung. Doch gerieten die Tempel bei den Khmer, im Gegensatz zu Borobudur in Indonesien, nie in Vergessenheit, sondern wurden durchgängig bewohnt und Angkor Wat aktiv genutzt,
auch wenn teils eingestürzte und überwucherte Gebäude andere Vermutungen nahe legen. Die ersten Europäer, die in Angkor eintrafen, waren portugiesische Missionare im sechzehnten Jahrhundert. Bekanntheit in Europa erlangten die Tempel durch die detaillierten Reiseberichte des französischen Forschers Henri Mouhot. Leider gingen mit der steigenden Aufmerksamkeit auch steigende Diebstähle einher. Die wenigen Statuen und Reliefs, die die Kriege mit Kambodschas Nachbarländern und den damit verbundenen Plünderungen überlebt hatten, wurden Opfer von Expeditions- und Kunsträubern. Selbst heute noch wird mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest ist, selbst vor Nachbildungen aus Beton machen die Diebe nicht halt.
Da der frühe Vogel den Sonnenaufgang fängt, schwingen wir uns schon kurz nach fünf auf die Drahtesel und radeln die gut acht Kilometer bis Angkor Wat, mit kurzem Zwischenstop am Eintrittskartenverkauf. Selbst die Tagestickets gibt es nur noch mit Photos, damit man die Billets auf den weitläufigen Gelände nicht untereinander austauscht. Ebenfalls gut durchdacht und organisiert ist der Verkauf, um dem gewaltigen Andrang von 2,4 Millionen Besucher im Jahr bewältigen zu können.
Fast alle, die sich ebenfalls den Sonnenaufgang anschauen wollen, sind allerdings im Tuk-Tuk unterwegs und hängen uns erst mal ab.
Doch wir schaffen es auch noch rechtzeitig und
können die Sonne dabei beobachten,
wie sie über den Türmen von Angkor Wat aufgeht.
Bei Angkor Wat handelt es sich um das größte sakrale Bauwerk weltweit. Erbaut wurde die Anlage im frühen zwölften Jahrhundert, als die Khmer die Region dominierten. Ihren Reichtum erwirtschafteten sie unter anderem damit, dass sie künstliche Bewässerungssysteme für ihre Felder bauten und so bis zu drei Reiserenten im Jahr einfahren konnten. An die 300.000 Arbeiter und unzählige Elefanten waren mit dem Bau beschäftigt.
Die Steine stammten aus den fünfzig Kilometer entfernten Bergen und wurden per Fluss zu den Baustellen gebracht. Der rechteckige Kanal um Angkor Wat herum ist 1,3 km x 1,5 km lang und zwischen 170 m und 190 m breit. Auch er diente während der Bauzeit dem Transport der Steinblöcke. Später hielt der Kanal die Dschungelvegetation zurück und sorgte so dafür, dass sich dort die Schäden durch Pflanzenbewuchs in Grenzen hielten. Den besten Überblick erhält man sicherlich aus der Vogelperspektive,
wir klettern hingegen “nur” in die höchste Ebene der Anlage, die wie eine Pyramide konzipiert ist.
Damit man eine Vorstellung der Ausmaße erhält, die fünf Türme haben eine Höhe bis zu 65 Metern.
Angkor Wat stammt aus der Zeit, als noch der hinduistische Glaube in Kambodscha verbreitet war und ist dem Gott Vishnu gewidmet.
Viele der Reliefs an den Tempelwänden stellen Apsaras (eine Art himmlische Nymphen) dar, die sich nicht nur in der Machart sondern auch in Details, wie zum Beispiel schon alleine die variierenden 37 Frisuren, unterscheiden, so dass keine der etwa 1850 Nymphen wie die andere ist.
Leider wurde in den 1980ern durch Unwissenheit bei den Restaurierungsarbeiten viel Schaden angerichtet, doch seit der Gründung des German Apsara Conservation Project im Jahr 1995 arbeitet das 27-köpfige Team zusammen mit Voluntären von Fachhochschulen und Universitäten aus dem In- und Ausland, emsig an der Erhaltung.
Um den zentralen Tempel erstrecken sich über eine Länge von 800 m auf eintausend Quadratmetern Wandreliefs, die Szenen und Geschichten aus der hinduistischen Mythologie zeigen.
Auf den Flachreliefs werden Szenen aus den “Quirlen des Milchozeans” dargestellt, dem hinduistische Schöpfungsmythos. Er handelt von der Suche nach dem Unsterblichkeitstrank, den sowohl die Götter wie auch die Dämonen begehren.
Das “Mahabarata” ist das erste indische Nationalepos. Auf etwa einhunderttausend Doppelversen werden Themen des Hinduismus wie das Leben der Geschöpfe, Tod und Wiedergeburt, Kharma, Glück, Leid usw. behandelt.
Im zweiten indischen Nationalepos, dem “Ramayana”, wird in sieben Büchern die Geschichte des Prinzen Ramas erzählt. Er wird des Hofes verbannt und besiegt später den Fürsten der Dämonen.
An vielen Stellen können wir sehen, wie der Zahn der Zeit an Angkor Wat nagt. Stürze müssen abgestützt werden
und viele der äußeren Steine sind abgefallen, so dass die Unterkonstruktion mit einfachem Gestein zum Vorschein kommt.
Der erste Haupttempel, der in der Angkor-Region im späten neunten bis frühen zehnten Jahrhundert von seinem damaligen König Yasovarman erbaut wurde, ist Phnom Bakheng. Phnom ist das Khmer-Wort für Berg und so steht vor der Besichtigung ein kurzer aber schweißtreibender Anstieg auf dem Programm, zum Glück ist das restliche Gelände topfeben.
Früher mussten die Elefanten die Steine für die Bauten Angkors schleppen. Heute ist ihre Last etwas leichter, denn wer möchte, kann die Tempel auf dem Rücken der grauen Riesen erkunden.
Ein kleiner hinduistischer Tempel an der Straße nach Angkor Thom ist der Baksei Chamkrong, der “Vogel mit schützenden Flügeln”. Das besondere an dem aus dem zehnten Jahrhundert stammenden 12 m hohen Tempel ist, dass die Baumeister unter König Harshavarman I hier zum ersten Mal Laterit eingesetzt haben. Das ist ein in den Tropen vorkommendes Oberflächengestein, das in Blöcken aus dem Boden gehauen wird. Bei allen nachfolgenden Tempelanlagen kam Laterit für die Unterkonstruktion zum Einsatz.
Ein kleines Stückchen weiter liegt der kleine Hindu Tempel ebenfalls aus dem zehnten Jahrhundert mit dem Namen Prasat Bei. Wenn man sich den Bau vom König Yasovarman I anschaut wundert es nicht weiter, dass der Name übersetzt “Drei Türme” heißt.
Auch Angkor Thom, was ins Deutsche übersetzt große Stadt bedeutet, hat seinen Namen zu recht erhalten, denn die alte Königsstadt ist mit seinen neun Quadratkilometern die größte Anlage. Mit dem Bau, in dessen Mittelpunkt das Bayon steht, wurde unter König Jayarvaman VII, dem ersten buddhistischen Herrscher der Khmer, im späten zwölften Jahrhundert begonnen.
Durch fünf Stadttore kann man über Brücken ins Innere gelangen.
Schon beim Durchschreiten des Südtores werden wir vom “Lächeln von Angkor” begrüßt. So werden die Aufbauten mit den Gesichtern bezeichnet, die wir auch beim Tempel Bayon wiederfinden.
Auf seinen 37 Türmen befinden sich jeweils vier steinerne Gesichter.
Im Gegensatz zu anderen Tempelanlagen hat der Bayon einen runden Grundriss und ist von offenen Säulengängen und nicht von Mauern umgeben.
Auch wurde er von nachfolgenden Herrschern nicht abgerissen, um an der Stelle einen neuen Tempel zu bauen, sondern ständig erweitert, so dass er wesentlich komplexer ist als andere Tempelanlagen.
Auch er weißt eine Vielzahl an Reliefs
sowie Schreine auf.
Durch dieses Tor betreten wir den Bereich des Königspalastes.
Hier befindet sich der Tempel Phimeanakas, ein pyramidenförmiger Bau, der im elften Jahrhundert vom König Jayavarman V errichtet wurde. Gekrönt wurde der Bau vermutlich von einem vergoldeten Turm, der nicht mehr erhalten ist.
Ebenfalls aus dem elften Jahrhundert stammt der vom König Udayadityavarman II erbaute große Tempelberg Baphuon,
der aus der Zeit des hinduistischen Glaubens stammt und Vishnu gewidmet wurde.
Später wurde die Rückseite des Tempels mit einem siebzig Meter langen Flachrelief eines liegenden Buddhas umgestaltet, was auf dem Photo leider nicht so gut zu sehen ist.
Die Anlage war im Laufe der Zeit fast vollständig eingestürzt und wurde seit 1960 Stein für Stein wieder zusammengesetzt. Die Machtergreifung der Roten Khmer verzögerte den Wiederaufbau jedoch erheblich.
Bei den Prasats Suor Prat erwischt uns der erste Regenschauer. Dies ist eine Reihe von zwölf kleinen Türmen (Prasat), deren Funktion bis heute nicht klar ist. Von dem Baum aus, unter dem wir das Ende des Regens abwarten, schauen wir auf einen Teil der von König Indravarman II errichteten Bauwerke.
Durch das East Gate verlassen wir Angkor Thom, kommen am Victoria Gate vorbei und erreichen Ta Phrom.
Die buddhistische Tempelanlage umfasste einst ein großes Kloster, in dem über zwölftausend Mönche lebten. Bekannt ist der Tempel für seine überwucherten Mauern.
Als damit begonnen wurde, die Ruinen von Angkor zu restaurieren, sollte ein Tempel im vorgefundenen Zustand bleiben
und die Wahl fiel auf das von König Jayavarman VII aus dem mittleren zwölften bis frühen dreizehnten Jahrhundert stammende Ta Prohm. Die Gebäude wurden so weit gesichert, dass sich die Besucher gefahrlos in ihnen bewegen können.
Es hat es mittlerweile wieder zu regnen begonnen und wir müssen uns mit dem Regenschirm bewaffnet auf Entdeckungstour begeben.
Besonders eindrucksvoll sind die Wurzeln der Würgefeige. Der Baum macht seinem Namen alle Ehre und hat die Mauern fest in seinem Griff.
Auch die Filmindustrie hat den Charme von Ta Prohm entdeckt. So dienten die Ruinen als Kulisse zu dem Film “Lara Croft: Tomb Raider”. Das Wetter wird auch nach unserem Rundgang nicht besser und so nehmen wir die fünfzehn Kilometer Rückweg bei strömenden Regen auf den Rädern in Angriff. Nach insgesamt elf Stunden sind wir pitschnass und erschöpft aber glücklich wieder in unserem Zimmer.
Mofakutsche
Und wieder einmal können wir Euch eine neue Variante des Tuk-Tuk zeigen. In Siem Reap hat das Gefährt zwar auch drei Räder doch hier handelt es sich um ein Moped mit einem Anhänger, in dem die Fahrgäste Platz nehmen.
Auf der gleichen Art und Weise werden auch Güter transportiert, wobei die Anhänger teilweise größer sind als so mancher in Deutschland, der von Autos gezogen wird.
Old Market
Mitten im Herzen der Altstadt Siem Reaps befindet sich in einer überdachten Halle der alte Markt. Neben Souvenirs und Kleidung findet man hier auch noch Stände mit Gemüse-, Fleisch- und
Meeresfrüchten.
Selbstverständlich werden aber auch unterschiedliche Süßspeisen
und Deftiges zum Mitnehmen angeboten.
Da wir heute bereits eine vegetarische Glasnudelsuppe zum Frühstück hatten,
kaufen wir uns frische Reisnudeln,
Sprossen
sowie Tomaten, Frühlingszwiebeln und gerade hergestellte Currypaste,
um uns später daraus einen leckeren “Nudelsalat” zu zaubern.
Präserviertes Gemüse und der Dollar in Kambodscha
Ob es an der unmittelbaren Nähe von Siem Reap zu Thailand liegt, oder Kambodschas Städte generell kleine Supermärkte aufweisen, haben wir in den paar Tagen noch nicht herausfinden können. Verwundern tut uns gerade auch vielmehr das Angebot, wie zum Beispiel diese Konservendosen
und die Preise dazu, die wie in Hotels und Restaurants in US Dollarn angegeben werden. So legt man schnell für ein Glas Nutella 5$, für 500g Müsli 8$ oder eine kleine Tüte Haribos 2,50$ auf den Tisch, wenn es einem danach gelüstet. Aber auch die nicht importierten Produkte, wie Baguettes, Tee und Wasser werden wie in Amerika etikettiert. Da aber auch mit der Landeswährung riel bezahlt werden kann, drängt sich uns der Verdacht auf, dass die Inflation die Geschäftsleute eines besseren belehrt hat. Wie dem auch sei, die beiden Währungen haben sich so sehr nebeneinander eingebürgert, dass selbst beim Geldabheben am Automaten ausgewählt werden kann, welche Scheine man erhalten möchte. Auch wenn wir durch die Dollar einen näheren Bezug zum Euro haben, umso verwirrender ist es, die Relationen abzuschätzen. Dafür rechnen wir die amerikanischen Dollar erst in kambodschanische riel und dann entweder in laotische kip oder thailändische Baht um. Wenn das nicht Gehirnjogging ist.😅
Siem Reap
Die neue Straße, die uns von Stung Treng in das etwas über 300 Kilometer entfernte Siem Reap bringt, hält was der Name verspricht und so benötigen wir gerade mal 5 Stunden für die Strecke.
Bis auf ein paar Hügel und Berge in der Ferne
ist der Westen Kambodscha recht flach und spärlich besiedelt, obwohl doch 80% der Kambodschaner auf dem Land leben. Der hohe Anteil der Landbevölkerung liegt unter anderem auch daran, dass die Stadtbewohner unter dem Terrorregime der Roten Khmer zur Arbeit auf das Land verschleppt wurden.
Die Abholzung der Wälder ist das größte Umweltproblem Kambodschas. Die Nachfrage nach Tropenholz, die Erzeugung von Holzkohle und die Rodung für Ackerland lassen die Waldflächen immer weiter schrumpfen.
Das Fällen der Bäume ist zwar nur mit einer Konzession möglich, doch mit Korruption, illegalem Holzeinschlag und dem Anlegen von Pseudo-Ackerland, das anschließend brach liegt und nur dem Kahlschlag dient, werden die behördlichen Vorschriften ignoriert und umgangen. Daher sehen wir auf unserer Fahrt nach Siem Reap zwar viel grünes Dickicht doch kaum noch Wald oder größere Bäume.
Gut, dass wir uns genug Wegzehrung eingepackt haben, denn an einem Gasthof oder etwas ähnlichem kommen wir eher selten vorbei. Und falls mal doch einer in Sicht kommt, dann ist das vegetarische Angebot doch etwas dünn.
Siem Reap ist der Ausgangspunkt für Besuche der Tempelanlagen um Angkor Wat. Übersetzt heißt der Stadtname “Ort der Niederlage über die Siamesen”, denn hier haben die Truppen der Khmer einen Sieg über das Heer des Thai-Königreichs von Ayutthaya errungen.
Bei unserer ersten Runde durch die Stadt kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Es sind zwar “nur” 32 Grad, doch die fühlen sich laut Wettervorhersage wie 45 Grad an, was wir bestätigen können.
Da freuen wir uns über den Schatten der Bäume am Fluss.
Da auch Kambodscha zu den französischen Kolonien gehörte finden sich in der Stadt einige alte Häuser aus dieser Zeit.
Wir kommen an skurrilen Verkaufsständen auf Mopeds vorbei
und gelangen schließlich in die Innenstadt. Durch die Berühmtheit der Tempel um Angkor Wat hat es nach der Öffnung Kambodschas einen wahren Touristenboom gegeben. Der Unterschied zu den ländlichen Gebieten, die wir auf unserem Weg hierher durchfahren haben, könnte gegensätzlicher kaum sein.
In der Pub Street reihen sich Restaurants und Kneipen aneinander, wo das Glas Bier 50 Cent kostet. Der Name der Straße lässt es ja schon vermuten.
Uns zieht es jedoch zu den Tempeln, an denen Zeremonien abgehalten werden.
Gleich gegenüber befinden sich Stände, an denen es Opfergaben zu kaufen gibt.
Wat Prom Rath ist ein noch junger Tempel
mit etlichen Statuen und Schreinen
von denen einige vielleicht etwas kitschig anmuten, zumindest nach europäischen Geschmack.
Wat Damnak ist der größte Tempel Siem Reaps und diente zwischenzeitlich auch als Königspalast.
Erbaut im achtzehnten Jahrhundert ist Wat Bo die älteste buddhistische Tempelanlage der Stadt. Umso erstaunlicher sind die Malereien im Inneren, die die hinduistische Liebesgeschichte von Rama and Sita erzählen.
Alles Roger in Kambodscha?
Bis auf die Straße, die uns von der Grenze bei Veun Kham nach Stung Treng bringt schon, denn die sieht streckenweise ziemlich übel aus.
Für Bandscheibengeschädigte oder diejenigen, die keinen Wert darauf legen, ist die Strecke nicht unbedingt zu empfehlen,
wirft der Asphalt doch beträchtliche Falten.
Wesentlich rückenschonender haben es da die Marktverkäuferinnen in unserem Tageszielort, die bequem in Hängematten schaukelnd auf Kundschaft warten.
Auf dem Markt sind Schnecken,
Muscheln mit Chili
und schwarze Eier erhältlich.
Doch uns steht der Sinn nach etwas veganen und so steuern wir einen Essensstand
mit Nudelsuppe an.
Und wohin sollte uns der Verdauungsspaziergang hinführen, wenn nicht zum Mekong Ufer, um zusammen mit ein paar Kindern zuzuschauen,
wie Mofas geputzt und Boote beladen werden?
Laotische Sommerrollen
Diese superleckeren 3 R’s (Rohkost Reispapier Rollen) gefüllt mit frischen Kräutern wie Minze, Koriander und Thai-Basilikum sind bei Temperaturen um die 35° Celsius herrlich leicht und doch sättigend.
Auch lassen sie sich im Handumdrehen zubereiten, denn während die Glasnudeln einweichen, kann man schon die Frühlingszwiebeln schneiden und der Tofuliebhaber gegebenfalls auch seine Proteine anbraten.
Zutaten für 25 Sommerrollen:
85 g Glasnudeln
(400 g gehacktes Tofu)
1 Bund Koriander
1/2 Bund Minze
1/2 Bund Thai Basilikum
1 Bund Frühlingszwiebel
1/2 Tasse Mungosprossen
25 Blätter Reispapier
Zutaten für süß-saure Sauce:
1 El Stärke
1/2 Tasse Wasser
1/3 Tasse brauner Zucker
1/4 Tasse weißer Essig / Reiswein Essig
1 Tl Limettensaft oder Zitronensaft
3 Knoblauchzehen (gehackt)
3 El Sojasauce
1-2 Chilies (fein gehackt)
1 Tl Sambal Olek oder Chili-Sauce (für die Farbe)
nach Geschmack Erdnüsse (gehackt)
Zutaten für Soja Sauce:
1 El Sesam
8 El Sojasauce
3 El Zitronensaft
1 El Agavendicksaft
Zubereitung der Sommerrollen:
1. Zuerst werden die Glasnudeln nach Packungsanleitung eingeweicht und danach im Sieb gut abgetropft. Schneide sie am besten mit der Schere in mundgerecht große Stücke.
2. Wer es nicht ganz roh mag, der hat nun Zeit seinen gehackten Tofu anzubraten und mit Sojasauce und Gewürzen zu verfeinern.
3. Die Kräuter könnt Ihr etwas zupfen, die Frühlingszwiebel in ca 6 cm lange Streifen schneiden.
4. Reispapierblätter nacheinander auf einen großen Teller mit lauwarmem Wasser legen und quellen lassen bis es weich ist. Lege es nun flach auf ein sauberes, feuchtes Geschirrtuch.
5. Jetzt geht es ans Füllen des Reispapiers. Lege mittig einen waagerechten Streifen aus Sprossen und verteile darüber gegebenenfalls einen Eßlöffel Tofu, gefolgt von einem Streifen Frühlingszwiebel und den Kräutern.
6. Klappe nun das untere Ende komplett über die Füllung und stecke es etwas darunter fest.
7. Schlage rechts und links die Enden in die Mitte und rolle die Sommerrolle fertig auf.
8. Achte darauf, dass die einzelnen Rollen nicht zu nah aneinander liegen und womöglich zusammenkleben. Bis zum Verzehr sollten sie abgedeckt kühl gestellt werden.
Zubereitung der süß-sauren Sauce:
1. Bringe das Wasser zusammen mit der Stärke zum Kochen und füge danach die weiteren Zutaten bis auf das Sambal und die Erdnüsse hinzu.
2. Lasse alles zusammen etwa 2 Minuten simmern. Nimm den Topf vom Herd und rühre das Sambal Olek unter.
3. Fülle die Sauce in kleine Servierschüssel um und stelle diese zum Abkühlen beiseite.
4. Bestreue die Sauce kurz vor dem Servieren mit den gehackten Erdnüssen.
Zubereitung der Soja Sauce:.
1. Röste den Sesam in einer Pfanne ohne Fett goldbraun und lasse ihn dann auf einem Teller abkühlen.
2. Verrühre die Sojasauce, den Zitronensaft und den Agavendicksaft miteinander.
3. Fülle auch diese Sauce in kleine Servierschüssel um und
4. verteile den Sesam erst kurz vor dem Servieren gleichmäßig darüber.
Don Khon
“Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen, weiten Meer. Mit vier Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr.” Die Berge sind zwar nicht auf der Insel und im Meer liegt sie auch nicht, aber eins hat Don Khon mit Lummerland dann doch gemeinsam, die Eisenbahn. Naja, nicht mehr, doch dazu kommen wir später, denn erst einmal nehmen wir Abschied von Steph und Jordan aus Kanada,
bevor es an einem Teich voller Lotusblumen zum Flussufer geht.
Don Khon (das “Don” ist in dem Fall kein spanischer Titel sondern das laotische Wort für Insel) liegt im Mekong, an der Grenze zu Kambodscha. Der Fluss verästelt sich hier auf bis zu 14 Kilometer Breite und fliest durch ein Gewirr von Inseln, von denen einige bewohnt sind. Daher hat die Landschaft auch ihren Namen “Viertausend Inseln”.
Mit einem kleinen Fährboot setzen wir auf die Insel über und können aus unserer Hängematte von der Veranda direkt auf den Fluss blicken.
Don Khon ist mit etwa 4 km Länge und 3 km Breite eine der mittelgroßen Inseln, auf der der ländliche Charme allgegenwärtig ist.
Vor einigen Häusern sehen wir alte Webstühle, die noch im Betrieb sind.
Es gibt keine befestigten Straßen und wir haben gerade mal drei Autos auf unseren Erkundungstouren gesehen. Der normale Straßenverkehr besteht aus Mopeds, einigen Fahrrädern, Fußgängern,
Hunden, Enten, Gänsen und Wasserbüffeln,
wenn letztere nicht dösend der Hitze des Tages entfliehen.
Früh morgens sehen wir aus den zwei Tempeln
die Mönche, die von den Laoten Almosen in Form ihres täglichen Essens sammeln.
Auf Don Khon befinden sich Ruhe ausstrahlende Reisfelder, soweit das Auge reicht, doch zwischen den Inseln toben und brausen die Stromschnellen und Wasserfälle, zu denen wir über mehrere Brücken, die die kleinen Inseln miteinander verbinden, gelangen.
Die Wasserfälle überwinden bis zu achtzehn Meter Höhenunterschied und sind zusammengenommen wohl der breiteste der Erde.
Wie die Fischer bei der Strömung zu ihren Reusen gelangen, bleibt uns jedoch ein Rätsel.
Damit, dass der Fluss nicht durchgängig schiffbar ist, sind wir auch wieder bei der Eisenbahn angelangt. Die Franzosen wollten während der Kolonialzeit die Grenze zu Siam mit Kanonenbooten auf dem Mekong sichern. Doch die Wasserfälle stellten sich als unüberwindbar heraus. So wurde eine kleine Eisenbahnlinie gebaut, die die Wasserfälle auf dem “Landweg” umfuhr. Sie führte vom südlichen Ende der Insel Don Khon über eine Brücke zur Nachbarinsel Don Det im Norden, wo sie endete. Die Kanonenboote wurden zerlegt und mit der Eisenbahn über die Inseln transportiert. Später diente die Bahn auch dem Transport von Gütern und Reisenden auf dem Mekong. Bis zur Einstellung des Betriebs 1941 war sie die einzige Bahnlinie in Laos und war es noch bis 2009, als eine 5,5 Kilometer lange Strecke zwischen Thailand und Laos eingeweiht wurde. Die Brücke ist noch erhalten und eine wichtige Verbindung für die Inselbewohner.
Ansonsten zeugen nur noch die Reste der Dampflok und ein paar rostige Schienen von der Strecke.
Sticky Rice
Laos ist das Land mit der größten Vielfalt an Reissorten. Es wird geschätzt, dass zwischen drei- und viertausend unterschiedliche Sorten angebaut werden. Der Großteil der Ernte deckt den Eigenbedarf der Landbevölkerung.
Eine Sorte davon ist der Sticky Rice, der Klebreis, bei dem die Körner durch ihren hohen Stärkeanteil beim Dämpfen miteinander verkleben. Für die Laoten ist er ein Hauptnahrungsmittel und wohl daher auch zu jeder Tageszeit über Kohlen in einem Bambuskörbchen frisch zubereitet an Straßenständen zu finden.
Wer daheim im Asia-Shop den aromatischen Klebereis findet und ihn selber zubereiten möchte, hier kommt die Anleitung.
1. Wasche den Klebereis gründlich mit kaltem Wasser.
2. Weiche ihn danach für 2 bis 10 Stunden ein. Am besten über Nacht, denn je länger der Reis eingeweicht wird, desto kürzer ist später die Garzeit. (Bei einer Einweichzeit von vier Stunden, benötigst Du später etwa 30 Minuten zum Dämpfen.)
3. Wer daheim keinen Reisdämpfer, Bambuskorb oder Bambusdämpfer zur Verfügung hat, kann einen Dampfgareinsatz verwenden, der mit einem Geschirrtuch oder großen Salatblättern ausgelegt wird.
4. Gieße nun das Einweichwasser ab und fülle den rohen Reis in den Dämpfer. Im Untertopf beziehungsweise in dem Kochtopf sollte sich stets ausreichend Wasser befinden, doch darf er nicht den Reis, den man nun mittels Dampfgareinsatz (oder Bambuskorb) darauf setzt, berühren.
5. Der Klebereis ist je nach vorangegangener Einweichzeit in 15-40 Minuten fertig gedämpft.