Die neue Straße, die uns von Stung Treng in das etwas über 300 Kilometer entfernte Siem Reap bringt, hält was der Name verspricht und so benötigen wir gerade mal 5 Stunden für die Strecke.
Bis auf ein paar Hügel und Berge in der Ferne
ist der Westen Kambodscha recht flach und spärlich besiedelt, obwohl doch 80% der Kambodschaner auf dem Land leben. Der hohe Anteil der Landbevölkerung liegt unter anderem auch daran, dass die Stadtbewohner unter dem Terrorregime der Roten Khmer zur Arbeit auf das Land verschleppt wurden.
Die Abholzung der Wälder ist das größte Umweltproblem Kambodschas. Die Nachfrage nach Tropenholz, die Erzeugung von Holzkohle und die Rodung für Ackerland lassen die Waldflächen immer weiter schrumpfen.
Das Fällen der Bäume ist zwar nur mit einer Konzession möglich, doch mit Korruption, illegalem Holzeinschlag und dem Anlegen von Pseudo-Ackerland, das anschließend brach liegt und nur dem Kahlschlag dient, werden die behördlichen Vorschriften ignoriert und umgangen. Daher sehen wir auf unserer Fahrt nach Siem Reap zwar viel grünes Dickicht doch kaum noch Wald oder größere Bäume.
Gut, dass wir uns genug Wegzehrung eingepackt haben, denn an einem Gasthof oder etwas ähnlichem kommen wir eher selten vorbei. Und falls mal doch einer in Sicht kommt, dann ist das vegetarische Angebot doch etwas dünn.
Siem Reap ist der Ausgangspunkt für Besuche der Tempelanlagen um Angkor Wat. Übersetzt heißt der Stadtname “Ort der Niederlage über die Siamesen”, denn hier haben die Truppen der Khmer einen Sieg über das Heer des Thai-Königreichs von Ayutthaya errungen.
Bei unserer ersten Runde durch die Stadt kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Es sind zwar “nur” 32 Grad, doch die fühlen sich laut Wettervorhersage wie 45 Grad an, was wir bestätigen können.
Da freuen wir uns über den Schatten der Bäume am Fluss.
Da auch Kambodscha zu den französischen Kolonien gehörte finden sich in der Stadt einige alte Häuser aus dieser Zeit.
Wir kommen an skurrilen Verkaufsständen auf Mopeds vorbei
und gelangen schließlich in die Innenstadt. Durch die Berühmtheit der Tempel um Angkor Wat hat es nach der Öffnung Kambodschas einen wahren Touristenboom gegeben. Der Unterschied zu den ländlichen Gebieten, die wir auf unserem Weg hierher durchfahren haben, könnte gegensätzlicher kaum sein.
In der Pub Street reihen sich Restaurants und Kneipen aneinander, wo das Glas Bier 50 Cent kostet. Der Name der Straße lässt es ja schon vermuten.
Uns zieht es jedoch zu den Tempeln, an denen Zeremonien abgehalten werden.
Gleich gegenüber befinden sich Stände, an denen es Opfergaben zu kaufen gibt.
Wat Prom Rath ist ein noch junger Tempel
mit etlichen Statuen und Schreinen
von denen einige vielleicht etwas kitschig anmuten, zumindest nach europäischen Geschmack.
Wat Damnak ist der größte Tempel Siem Reaps und diente zwischenzeitlich auch als Königspalast.
Erbaut im achtzehnten Jahrhundert ist Wat Bo die älteste buddhistische Tempelanlage der Stadt. Umso erstaunlicher sind die Malereien im Inneren, die die hinduistische Liebesgeschichte von Rama and Sita erzählen.