Bangalore wünscht alles Gute für 2015

Und wir natürlich auch.

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Nach der ersten Nachtzugfahrt im Schlafwagen sind wir in Bangalore, angekommen. Eine Metropole mit 8,5 Millionen Einwohnern auf 920 Meter Höhe. Bangalore ist die Boomtown von Südindien und ein wichtiger Standort der IT-Industrie. Im Viertel Shanthala Nagar findet man viele westliche Geschäfte und etliche Bars.

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Nächtliche Straße.

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Die zentrale Innenstadt besteht aus den typischen engen Gassen, in die wir uns am ersten Tag auch gleich hineinstürzen.

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Zwischen den Neubauten finden wir gelegentlich noch das eine oder andere alte Haus.

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Wir können einen Blick in eine der Webereien werfen, wo die bunten Stoffe für die Sarees hergestellt werden.

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Es befinden sich auch einige große Parks in der Innenstadt, in denen wir uns vom Trubel erholen können, bevor es weiter geht. Zum entspannten Spazierengehen lädt auch der botanische Garten ein, von dem man einen Panoramablick auf die Skyline hat. Hier werden wir bestimmt ein halbes Dutzend Mal aufgefordert, uns mit Indern fotografieren zu lassen. Vor allem bei den Jugendlichen scheinen Reisende aus dem Westen zum beliebten Fotomotiv zu gehören.

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Viel interessanter als die westlichen Geschäfte finden wir die indischen Markt- und Geschäftsviertel. Hier reiht sich, nach Straßen aufgeteilt, ein Gewerbe an das nächste. In einer Straße befinden sich die Motor- und Motorradwerkstätten, in der nächsten folgen Reifenhändler, Eisenhändler usw. Vieles wird demontiert, um eingelagert oder für andere Reparaturen weiterverarbeitet zu werden.

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In der Pause wird der Werkzeugwagen zum Sessel umfunktioniert.

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Mittendrin ist der Gemüsegroßmarkt. Ein unglaubliches Gewimmel von Händlern, Bauern und Lastenträgern. Frauen bieten Obst und Gemüse für den Kleinverbraucher an.

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Überflüssiges Grünzeug wird gleich vor Ort von Ziegen und Kühen verspeist.

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Träger auf dem Markt.

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Unbeeindruckt vom ganzen Marktgeschehen warten die Rinder vor ihrem Karren darauf, dass es wieder nach Hause zurück geht.

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Die 500 Kilometer zwischen Bangalore und der Küste Keralas machen sich nicht nur in der Vegetation bemerkbar. Auch das Essen schmeckt anders. Es ist schärfer, es kommen andere Gewürze zum Einsatz und die Currymischungen sind andere.

Cochin

Cochin besteht aus mehreren Inseln, Halbinseln und den Stadtteilen auf dem Festland. Auf einer der vorgelagerten Halbinseln befinden sich die Viertel Fort Cochin und Matancherry. Hier herrscht ein buntes Durcheinander aus Vergangenheit und Gegenwart. Portugiesen, Holländer und Engländer haben ihre Spuren hinterlassen und es gibt ein jüdisches Viertel mit einer Synagoge. Die ersten Jahre nach seinem Tod war Vasco de Gama in Fort Cochin beigesetzt, bevor sein Leichnam nach Portugal überführt wurde. Wer Salman Rushdies Roman “Des Mauren letzter Seufzer” liest, wird in seiner Fantasie mit uns hier wandeln können.

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Zur Kolonialzeit war Cochin ein Handelszentrum für die Gewürze Indiens. Schon vor den Europäern handelten hier Chinesen und Araber. Aus dieser Zeit stammen die chinesischen Fischernetze, die man heute noch an den Küsten Keralas findet.

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In der letzten Woche des Jahres findet in Cochin ein Carnival statt, dessen Höhepunkt ein Umzug zum Neujahr ist.

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Daher sind fast alle Homestays und Guest Houses ausgebucht und wir müssen in den Stadtteil Ernakulam auf dem Festland ausweichen. Für nur vier Rupies pro Person fahren wir mit der Fähre zwischen den Inseln und Festland hin und her.

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Ernakulam ist hektisch und laut im Gegensatz zu Fort Cochin. Hier spielt sich das normale indische Geschäftsleben ab.

Morgen Abend werden wir Kerala mit dem Nachtzug Richtung Bangalore verlassen.

Zum Abschluss noch ein paar wissenswerte Fakten zu Kerala: Es ist der am dichtesten besiedelte Staat Indiens. Die Besiedelung ist zerstreut, im Gegensatz zum restlichen Indien. Das heißt, man hat selten abgeschlossene Ortschaften und unbesiedelte Landschaft, sondern eine ununterbrochene Bebauung. Keralas Alphabetisierungsrate liegt deutlich über dem indischen Durchschnitt, ebenso die Lebenserwartung, was an dem gut ausgebauten Bildungs- und Gesundheitssystem liegt. Landwirtschaft und Fischfang dominieren die Wirtschaft.