Auf Wiedersehen Indonesien

Wer Indonesien nicht mit dem Flieger verlässt, dem bleibt nur der Weg über das Wasser.
Schifffahrt_Belawan_Batam_01_750x499
Und so geht es mit der Fähre erst mal von Medan nach Batam, sozusagen die indonesische Nachbarstadt von Singapur. Wer sich an unsere letzte lange Fährfahrt erinnert, von dort sieht man schon die Skyline der Metropole. Bis hier sind wir 24 Stunden unterwegs in freundlicher Gesellschaft der Indonesier.
Schifffahrt_Belawan_Batam_03_750x499
In dem großen Schlafsaal, den wir uns mit 48 anderen teilen, werden wir gleich von den interessierten Einheimischen interviewt.
Schifffahrt_Belawan_Batam_02_750x499
Aus welchem Land kommen wir? Wo waren wir überall in Indonesien? Wo wollen wir hin? Was ist unser Beruf? Und viele Fragen mehr gilt es zu beantworten. Es ist nicht Neugier, sondern wirkliches Interesse, das hinter den Fragen steckt. Dabei erfahren wir auch das ein oder andere persönliche von ihnen. Das Essen ist in der “Ekonomie” Klasse recht übersichtlich,
Schifffahrt_Belawan_Batam_06_750x499
aber wer keine Pop Mie oder wie wir Obst dabei hat, der kann sich an den Ständen der fliegenden Händler satt essen.
Schifffahrt_Belawan_Batam_04_750x499

Schifffahrt_Belawan_Batam_05_750x499
So geht die Zeit dann schnell vorbei und wir müssen schon aussteigen. Die letzten Kilometer legen wir mit einer Speedferry zurück.
Schifffahrt_Batam_Singapore_07_750x499
Diese 3/4 stündige Überfahrt ist genauso teuer wie die Schiffsreise zuvor, aber nachdem wir schon so lange unterwegs sind ist ein bißchen mehr Tempo auch nicht schlecht. Für Sven ist es die Premiere in Singapore und dementsprechend groß sind die Augen in den ersten Momenten.
Welcome_to_Singapore_02_750x499
Schon der Fähranleger ist mehr eine Shoppingmall als ein Schiffterminal. Von dort geht es direkt in die Metro der Stadt.
IMG_20150606_094739
Alles ist blitzsauber, durchorganisiert und entspannt… wenn man davon absieht, dass man keine Durians mit in die U-Bahn nehmen darf. 😀
Welcome_to_Singapore_01_750x499
Ganz ungewohnt ist es nach dem Chaos und Gewusel der letzten Monate. Und genau deshalb fahren wir ins Little India Viertel, wo wir uns fast wie in Indien fühlen, nur laufen die Kühe nicht auf der Straße herum.
Singapore_Little_India_04_750x499
Das Guest House, welches Miriam mal mitgeleitet hat, finden wir fast auf Anhieb, doch ist es mittlerweile ganz schön verlebt und zudem komplett ausgebucht. So nehmen wir uns im Inn Crowd Guest House
Singapore_Guest_House_01_750x499
eines der wenigen Zweierzimmer mit Etagenbett (normale Doppelzimmer gibt es hier in der unteren Preisklasse, die immerhin bei 30 Euro liegt, nicht, denn das Angebot umfasst hauptsächlich Schlafsäle) und gehen als erstes lecker indisch Essen.
Welcome_to_Singapore_03_750x499

Batam Center Ferry Terminal, Batam City, Riau, Indonesia

Putu Bambu

Putu_Bambu_1_750x499
Putu bambu ist eine indonesische Süßspeise, die aus Reismehl mit Kokosblütenzucker besteht und in Bambusröhrchen gedämpft wird.
Putu_Bambu_2_750x499

Putu_Bambu_3_750x499
Das Rohr hat drei Spitzen im Inneren, um das Metallsieb zu halten.
Putu_Bambu_4_750x499
Somit kommt die Füllung nicht mit dem Wasser im Dämpfer in Berührung und kann später vorsichtig mit einem Stäbchen rausgeschoben werden.
Putu_Bambu_5_750x499
Zutaten für 8 Stück:
200g Reismehl
100g Kokosraspeln
1/2 Teelöffel Salz
150 ml kochendes Wasser
50g Kokosblütenzucker (oder brauner Zucker)

Zubereitung:
1. Gebe das Salz in kochendes Wasser bis es sich auflöst.
2. Mische das Reismehl in einer großen Schüssel nach und nach mit dem Salzwasser bis ein Teig ensteht.
3. Drücke nun den Teig durch ein Sieb, sodass dieser eine luftig krümelige Konsistenz erhält.
4. Füge die Kokosraspeln unter die Mischung.
5a. Gebe die Füllung bis zur Hälfte in die Bambusröhrchen, ohne dabei den Teig zu fest zu drücken, denn sonst wird er zu hart bzw. gar nicht erst gar. Nun kommt der Zucker in die Mitte und zum Abschluss wieder 1/2 Eßlöffel des Reismehl-Kokos-Teigs.
5b. Wenn Du keine Bambusröhrchen zur Hand hast, dann gebe die Füllung auf ein Bananenblatt und rolle daraus eine Zylinderform mit etwa 4 cm Durchmesser. Sichere diese mit einer Schnur, damit sie in Form bleibt.
6. Stelle den Dämpfer auf mittlere Hitze an.
7. Positioniere nun die Bambusröhrchen bzw. Bananenblätterzylinder in dem Dämpfer und lasse sie für etwa 10 Minuten garen.
8. Die ausgepackten Röllchen werden mit Kokosraspeln und Zucker bestreut und warm serviert.

Andaliman Pfeffer

Nachdem wir uns sechs Monate haben bekochen lassen, können wir im Sibayak Guest House selber am Herd stehen. Schon das Auswählen und Einkaufen der Zutaten ist eine wahre Freude, bei der man im Geiste durchgeht, was man damit alles zaubern kann.
Heute Mittag haben wir uns für Tagliatelle mit VIEL Gemüse und etwas Tempeh entschieden.
Mi_Sayur_Sven_und_Miriam_750x499
Was natürlich nicht fehlen darf ist der wildwachsende Andaliman Pfeffer, den man nur in Sumatra findet.
Andaliman_Pfeffer_750x499
Er ist nicht scharf, wie es der Name suggeriert, sondern überrascht den Genießer mit seinem fruchtigen Zitrusaroma, bei dem die Zungenspitze im Abklang leicht betäubt wird. Sein stolzer Preis in Europa (10 € für 15 g) kommt dadurch zustande, dass die Pflanze bis heute nicht kultiviert werden kann. Denn der Pfeffer verbreitet sich nur, wenn er von Vögeln gefressen und wieder ausgeschieden wird. Ohne die Enzyme des Vogels will einfach kein neuer Pfefferstrauch wachsen. :) So gestaltet sich die Ernte im großen Stil mühsam, bevor es ans umständliche Trocknen geht. Um 1 Kilo getrockneten Andaliman zu erhalten, benötigt es 8 Kilo frisch geernteten Pfeffer, der zur optimalen Luftzirkulation in Bambusschalen auf Stelzen getrocknet wird.

Danau Toba – Ruhig wie ein tiefer See mit ungetrübtem Wasser ist der Weise mit seiner heiteren Klarheit. Buddha

Inselhopping auf Sumatra, der sechstgrößten Insel der Welt, der etwas anderen Art, denn zwischen den Inseln Pulau Weh und Samosir liegen fast 800 Kilometer und während die eine Insel im indischen Ozean liegt, befindet sich die andere 900 Meter über dem Meeresspiegel im Danau Toba, dem größten Kratersee der Welt.
Danau_Toba_03_750x499
Um die Strecke zwischen den beiden zu überwinden sind wir fast 27 Stunden in einem Stück unterwegs und wechseln dabei sieben mal das Fortbewegungsmittel. Wen wundert es da, dass abgesehen von einem Marco Polo Abstecher, erst 1824 die ersten Europäer die Gegend bereisten? Ein Teil des Weges führt uns durch noch unberührten tropischen Regenwald, doch wurden in den Jahren die meisten Tiefland-Regenwälder von Kleinbauern niedergebrannt, um Palmöl- und Kautschukplantagen Platz zu machen.
Der 87 km lange und 27 km breite See ist beim Ausbruch des Supervulkans Toba vor rund 74.000 Jahren entstanden.
Danau_Toba_06_750x499
Es war der stärkste Ausbruch der letzten zwei Millionen Jahre und hätte nach der umstrittenen Toba-Theorie fast das Ende der Menschheit bedeutet. Es gibt Berechnungen, nach denen die Aschewolken eine weltweite Abkühlung von bis zu 20 Grad ausgelöst hatten, die nur etwa 10.000 Menschen überlebten. Davon, dass es auch heute noch still und leise, wenn auch nicht geruchsneutral, unterirdisch am Brodeln ist, zeugen die heißen Schwefelquellen.
Danau_Toba_38_750x499
Auf die Insel gelangen wir mit einer Fähre, die die Fahrgäste direkt am gewünschten Ziel absetzt.
Danau_Toba_37_750x499

Danau_Toba_35_750x499
In unserem Fall in Tuk-Tuk am Sibayang Guest House am Ufer des Sees, von wo wir nicht nur direkt ins erfrischende Naß springen können sondern auch atemberaubende Aussichten vom Balkon aus haben.
Danau_Toba_36_750x499

Danau_Toba_23_750x499

Danau_Toba_24_750x499
So schrecklich, wie die Entstehung des Sees war, so schön ist die Landschaft heute. Die Samosirinsel ist etwa so groß wie Ibiza. Entlang des Ufers ziehen sich fruchtbare Ebenen mit Reisfeldern.
Danau_Toba_15_750x499

Danau_Toba_18_750x499

Danau_Toba_14_750x499
Das Inselinnere ist ein 700 Meter hohes Plateau, auf dem sich zwei kleinere Seen befinden.
Danau_Toba_07_750x499
Da Samosir zu groß ist, um sie zu Fuß zu erkunden, düsen wir mit dem Roller des Guest Houses los und umrunden die Insel.
Danau_Toba_10_750x499
Vorbei an einem Wasserfall geht es immer höher hinauf, bis wir fast das Niveau des Hochplateaus erreicht haben.
Danau_Toba_01_750x499
Von hier aus bieten sich uns immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den See und die Berge auf dem gegenüberliegenden Ufer.
Danau_Toba_09_750x499

Danau_Toba_11_750x499
Unseren Weg säumen kleine Kaffeeplantagen,
Danau_Toba_08_750x499
an dessen Sträuchern sich die ersten roten Beeren zeigen.
Danau_Toba_13_750x499
Auch an Chili Feldern
Danau_Toba_27_750x499
sowie jede Menge Kakaosträuchern
Danau_Toba_26_750x499
und Jackfrucht Bäumen kommen wir vorbei.
Danau_Toba_25_750x499
Die Ortschaften sind meistens nicht mehr als ein paar Häuser am Wegesrand, vor denen der Reis, die Kakaobohnen und auch Erdnüsse zum Trocknen liegen,
Danau_Toba_39_750x499

Danau_Toba_28_750x499
wenn nicht gerade der Wochenmarkt stattfindet,
Danau_Toba_05_750x499
zu denen man aus den umliegenden Dörfern hinspaziert.
Danau_Toba_04_750x499
Auf Samosir lebt das Volk der Bataks.
Danau_Toba_21_750x499
Trotz der relativen Enge auf der Insel unterscheiden sie sich in sechs Volksgruppen mit eigener Sprache und eigenem Alphabet. Die Batak waren aber auch ein kriegerisches Volk. Es gab Kämpfe zwischen den Dörfern und Kopfjägerei mit rituellem Kannibalismus. Die Gefahr, das wir im Kochtopf landen, besteht heute nicht mehr. Deutsche Missionare brachten seinerzeit das Christentum nach Samosir, so dass heute 85 Prozent, ein für Indonesien hoher Anteil, der Insulaner christlichen Glaubens sind.
Danau_Toba_29_750x499
So vermengen sich die Religionen miteinander. Geheiratet wird in der Kirche, was anschließend auch groß im Freien gefeiert wird.
Danau_Toba_30_750x499

Danau_Toba_31_750x499
Bei der Verehrung der Ahnen wird die Batak Tradition gelebt. Hoch angesehene und reiche Familien werden in aufwendigen Gräbern beigesetzt, die wie die Häuser gestaltet sind.
Danau_Toba_34_750x499
Ein wichtiges Fest ist die Knochenumbettung, bei der die sterblichen Überreste exhumiert und ein zweites Mal beerdigt werden.
Danau_Toba_33_750x499
Die ursprüngliche Bebauung war das Batakhaus.
Danau_Toba_32_750x499

Danau_Toba_19_750x499
Ein Pfahlbau mit geneigten Wänden und einem ausladend gebogenem Dach. Der untere Ständerbereich symbolisiert die Sphäre der Unterwelt und die der animalischen Begierden. Hier werden lediglich Schweine gezüchtet und der Müll gelagert.
Danau_Toba_02_750x499
Der darüber liegende Wohn- und Aufenthaltsbereich ist die Sphäre des Menschlichen, während der Dachbereich für die Ahnen und Götter reserviert ist. Leider ist die ursprüngliche Strohbedeckung dem Wellblech gewichen.
Danau_Toba_16_750x499
Doch die Form, die an die Boote erinnert, mit denen die Vorfahren der Batak einst über das Meer kamen, sind erhalten geblieben.
Danau_Toba_17_750x499

Danau_Toba_20_750x499

Danau_Toba_22_750x499

Samosir, Samosir Regency, North Sumatra, Republic of Indonesia

Pulau Weh

Pulau_Weh_01_750x499
Während der 2 1/2 stündigen Fährüberfahrt nach Pulau Weh begrüßen uns bereits eine Gruppe von Delphinen.
Pulau_Weh_02_750x499
Die ersten zwei Tage verbringen wir auf der Insel in dem kleinen Ort Gapang,
Pulau_Weh_04_750x499
von dessen Sandstrand aus wir direkt schnorchelnd in die Unterwasserwelt eintauchen können.
Gapang_1_750x499

Gapang_2_750x499

Pulau_Weh_03_750x499
Da wir keine Unterwasserkamera haben, kommen nun Bilder aus dem Internet, damit Ihr eine Vorstellung bekommen könnt, was wir um den Korallen alles entdecken.
Schnorcheln_Iboih_750x499
Farbenprächtige Riesenmuscheln,
Riesenmuscheln_750x499
Trompetenfische,
Trompetenfisch_750x499
die mit dem Kopf nach unten schwimmenden gestreiften Schnepfenmesserfische (Seenadeln),
Schnepfenmesserfische_750x499
Spatenfische,
Spatenfisch_750x499
Falterfische,
Falterfisch_2_750x499

Falterfisch_1_750x499
Kaiserfische,
Kaiserfisch_750x499

Kaiserfisch_juvenile_750x499
Anemonen- und Clownfische,
Clownfisch_750x499
Papageienfische,
IMG_20150521_161159
Doktorfische,
Doktorfisch_750x499
Halfterfische,
Moorish_Idols_750x499
Fuchsgesichter,
Fuchsgesicht_750x499
diverse Drückerfische,
Triggerfisch_2_750x499

Triggerfisch_1_750x499
Kofferfische,
Kofferfisch_750x499

Kofferfisch_juvenile_750x499
Kugel-
Kugelfisch_750x499

Kugelfisch_juvenile_750x499
und Igelfische,
Porcupinefish_750x499
Hornhechte,
Hornhecht_750x499
Feuerfische,
Feuerfisch_750x499
Zacken-,
Zackenbarsch_750x499
Fahnen-
Fahnenbarsch_750x499
sowie Zwergbarsche (Dottyback),
Zwergbarsch_750x499
Stachelrochen,
Rochen_750x499
Oktopusse,
Oktopus_750x499
Kalmare.
Kalmare_750x499
Seeschlangen,
Seeschlange_750x499
Hummer
Hummer_750x499
und Moränen.
Moraene_750x499
Doch auch über dem Meeresspiegel gibt es etliches zu sehen,
Iboih_1_750x499
wie zum Beispiel die Blüten von Bäumen,
Bluete_Pulau_Weh_01_750x499
Affen, Flughunde,
Flughunde_Iboih_01_750x499

Flughunde_Iboih_02_750x499
bunte große Schmetterlinge, Halsbandlieste (Collared Kingfisher),
Kingfisher_Pulau_Weh_750x499
Geckos, Echsen und 2m großen Bindenwarane, die sich tagsüber um die Stelzen unseres Bungalow in Iboih schleichen, wenn sie nicht in den Mangroven auf Futtersuche sind oder probieren eines von Wanis Junggänsen zu erwischen. Unsere freundliche Vermieterin hat auch Katzen sowie 2 freilaufende Ziegen, zu denen sich oft die vom Nachbarn dazugesellen.

Pulau Weh, Sabang City, Aceh, Republic of Indonesia

Banda Aceh

12 Stunden dauert unsere Fahrt mit dem Nachtbus an die nordwestliche Spitze Sumatras nach Banda Aceh, wo am 26. Dezember 2004 um 7.58 Uhr ein unterseeisches Erdbeben 85 km vor der Küste die verheerenden Tsunamis auslöste, welche Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand erschütterten. Mit einer Magnitude von 9,1 ist es eines der drittstärksten jemals aufgezeichnete Beben durch welches etwa 230.000 Menschen starben.
Banda_Aceh_02_750x499
In Gedenken an die Opfer führt unser erster Weg auch gleich in das Tsunami Museum,
Banda_Aceh_03_750x499
das hauptsächlich mit Schautafeln
Banda_Aceh_05_750x499
und Dioramen
Banda_Aceh_06_750x499
an die Katastrophe erinnert. Einer der Räume ist den 25.000 Verstorbenen gewidmet, die Weihnachten 2004 in der Hafenstadt ums Leben kamen.
Banda_Aceh_04_750x499
Viele konnten im Zentrum der Stadt vor dem ablaufenden Wasser Zuflucht in der großen Moschee finden.
Banda_Aceh_01_750x499
Im achten Jahrhundert gelangte der moslemische Glaube in die Provinz, in der das eigenständige Sultanat von Aceh entstand. Doch bereits 1821 kam es zu den ersten Kriegen, bei denen die Holländer ihre Hände im Spiel hatten. Mit der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahre 1949 erhofften sich die sich stets als eigene Nation betrachtenen Achinesen die regionale Unabhängigkeit zurück, doch stattdessen begann der jahrzehntelange Bürgerkrieg mit der indonesischen Zentralregierung, bei dem es sicherlich auch um die hier gelegenen größten Erdöl- und Erdgasvorkommen Indonesiens ging. Zwar wurde 2001 ein Gesetz verabschiedet, das der Provinz statt vormals 5 % nun 70 % der Einnahmen aus den Erlösen garantiert, doch der Waffenstillstand kam erst durch die Katastrophe des Tsunamis 2005.

Banda Aceh City, Aceh, Republic of Indonesia

Die Affen rasen durch den Wald…

… und die Touristen hinterher. Wer möchte kann sogar bis zu vier Tage im Dschungel verbringen. Wir wählen die eintägige Variante mit einem sechsstündigen Marsch. Über kleine Pfade oder solche, die es noch werden wollen, geht es bergauf und bergab durch den Busch
Gunung_Leuser_National_Park_34_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_43_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_14_750x499
vorbei an bizarren Bäumen
Gunung_Leuser_National_Park_11_750x499
und gewaltigen Lianen.
Gunung_Leuser_National_Park_12_750x499
Wenn wir nicht nach unten schauen, um den Weg im Auge zu behalten und Pflanzen zu entdecken,
Gunung_Leuser_National_Park_13_750x499
dann geht der Blick nach oben in die Baumkronen, auf der Suche nach den Affen
Gunung_Leuser_National_Park_44_750x499
und bleibt das ein odere andere Mal an fragilen Blüten in den Bäumen hängen.
Gunung_Leuser_National_Park_41_750x499
Zuerst laufen uns die allgegenwärtigen Langschwanzmakaken über den Weg, die uns neugierig beäugen, immer auf der Hut, ob es etwas abzugreifen gibt.
Gunung_Leuser_National_Park_01_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_05_750x499
Macaca fascicularis
Ein Rascheln vom Waldboden kündigt einen ganz anderen Dschungelbewohner an. Das Laub durchsuchend nähert sich uns ein Napu.
Gunung_Leuser_National_Park_02_750x499
Diese sieht man selten, außerdem sind sie eher nachtaktiv. Sie sind weitläufig mit den Rehen verwandt und gehören zur Familie der Hirschferkel. Der etwas gewöhnungsbedürftige deutsche Name lautet Großkantschil.
Gunung_Leuser_National_Park_03_750x499
Tragulus napu
Es geht vorbei an riesigen Bäumen, deren Wipfel in schwindelerregenden Höhen enden.
Gunung_Leuser_National_Park_06_750x499
Und wenn trotz der mächtigen Wurzeln doch mal einer umkippt, dann sind Termiten und Pilze zur Stelle, um den Kreislauf der Natur zu schließen.
Gunung_Leuser_National_Park_07_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_08_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_09_750x499
Der nächste Affe, der über uns durch die Baumwipfel turnt ist ein Thomas-Langur. Diese etwas punkig aussehende Art ist nur im Norden Sumatras zu finden. Auch wenn ihr Lebensraum immer weiter eingeschränkt wird gehören sie noch zu den gering gefährdeten Arten.
Gunung_Leuser_National_Park_04_750x499
Presbytis thomasi
Wieder auf dem Boden angekommen sitzt ein wilder Pfau am Wegesrand und lässt sich geduldig photographieren.
Gunung_Leuser_National_Park_15_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_16_750x499
Eine kleine Schlange ringelt sich über einen Baumstamm, die Indonesier nennen sie Chillisnake wegen ihrer roten Färbung. Der englische Name ist twin-barred tree snake und man sieht sie angeblich recht selten.
Gunung_Leuser_National_Park_10_750x499
Chrysopelea pelias
Doch die Orang-Utans, die Attraktion des Nationalparks, lassen weiter auf sich warten. Nach fast drei Stunden ist es endlich so weit, ein Weibchen mit seinem Jungen und dem schon älteren Nachwuchs tauchen aus dem Dickicht auf.
Gunung_Leuser_National_Park_25_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_26_750x499
Die Orang-Utan Dame hört auf dem Namen Jackie und wurde vor einigen Jahren ausgewildert.
Gunung_Leuser_National_Park_30_750x499
Ihre Jungen sind in freier Wildbahn auf die Welt gekommen.
Gunung_Leuser_National_Park_27_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_28_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_29_750x499
Durch ihre Zeit in Gefangenschaft ist sie recht zutraulich.
Gunung_Leuser_National_Park_17_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_18_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_19_750x499
Nach einiger Zeit kommt sie von den Bäumen herunter
Gunung_Leuser_National_Park_33_750x499
und greift sich zielstrebig Svens Hand.
Gunung_Leuser_National_Park_22_750x499
Die “Geisel” wird erst wieder los gelassen, nachdem es eine Banane gibt. Dazu muss sich Sven an einem Baum festhalten und der Dschungelführer winkt mit der Banane.
Gunung_Leuser_National_Park_23_750x499
Die Banane ist wichtiger und so wird der neue Freund beim kleinsten Widerstand losgelassen. Ohne Baum würde man allerdings mit geschleift werden. Später kommt Miriam auch noch zu einer Orang-Utan Liebkosung, als die Affen unseren Picknickplatz aufspüren und sie nicht schnell genug die Ananas aufisst. Leider ist die Kamera zwischen Jackie und Miriam eingeklemmt und wir können kein Photo schießen.
Gunung_Leuser_National_Park_31_750x499
Im Gegensatz zu ihren Verwandten auf Borneo kommen die hiesigen Orang-Utas eher selten auf die Erde, da sie mit den Sumatratigern natürliche Feinde haben.
Gunung_Leuser_National_Park_24_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_32_750x499
Die nur noch 5000 bis 7000 Orang-Utas auf Sumatra zählen zu den bedrohten Arten. Ihr Lebensraum wird durch die großen Plantagen und Abholzung immer mehr zerstört. Zusätzlich werden sie gejagt und ihr Nachwuchs gefangen, um sie als Haustier zu halten.
Gunung_Leuser_National_Park_20_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_21_750x499
Pongo abelii
Auf dem Rückweg bekommen wir einige Weißhandgibbons zu sehen. Wir haben Glück, dass sie etwas weiter unten unterwegs sind, denn normalerweise bevorzugen sie die oberen Etagen der großen Bäume.
Gunung_Leuser_National_Park_35_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_36_750x499
Die Weißhandgibbons sind stark gefährdet, besonders die Jagd und die Lebensraumzerstörung haben dafür gesorgt, dass sie fast nur noch in Naturschutzgebieten zu finden sind.
Gunung_Leuser_National_Park_37_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_38_750x499
Hylobates lar
Wir machen noch einmal eine kurze Rast an einem kleinen Bach, in dem eine Schildkrötenfamilie zu Hause ist.
Gunung_Leuser_National_Park_39_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_40_750x499

Gunung_Leuser_National_Park_42_750x499

Nasi putih dan sayur

Auch in Bukit Lawang haben wir schnell unser Lieblingsrestaurant gefunden, wo wir zum weißen Reis (Nasi putih) täglich wechselndes Gemüse (sayur) bekommen.
Bukit_Lawang_Reis_mit_Gemuese_750x499
Heute gibt es Wasserspinat in einer Kokos-Kurkuma-Sauce, Papaya Gemüse und gebratenes Tempeh mit Erdnüssen. Die Chilisauce darf dabei natürlich nicht fehlen.