12 Stunden dauert unsere Fahrt mit dem Nachtbus an die nordwestliche Spitze Sumatras nach Banda Aceh, wo am 26. Dezember 2004 um 7.58 Uhr ein unterseeisches Erdbeben 85 km vor der Küste die verheerenden Tsunamis auslöste, welche Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand erschütterten. Mit einer Magnitude von 9,1 ist es eines der drittstärksten jemals aufgezeichnete Beben durch welches etwa 230.000 Menschen starben.
In Gedenken an die Opfer führt unser erster Weg auch gleich in das Tsunami Museum,
das hauptsächlich mit Schautafeln
und Dioramen
an die Katastrophe erinnert. Einer der Räume ist den 25.000 Verstorbenen gewidmet, die Weihnachten 2004 in der Hafenstadt ums Leben kamen.
Viele konnten im Zentrum der Stadt vor dem ablaufenden Wasser Zuflucht in der großen Moschee finden.
Im achten Jahrhundert gelangte der moslemische Glaube in die Provinz, in der das eigenständige Sultanat von Aceh entstand. Doch bereits 1821 kam es zu den ersten Kriegen, bei denen die Holländer ihre Hände im Spiel hatten. Mit der Unabhängigkeit Indonesiens im Jahre 1949 erhofften sich die sich stets als eigene Nation betrachtenen Achinesen die regionale Unabhängigkeit zurück, doch stattdessen begann der jahrzehntelange Bürgerkrieg mit der indonesischen Zentralregierung, bei dem es sicherlich auch um die hier gelegenen größten Erdöl- und Erdgasvorkommen Indonesiens ging. Zwar wurde 2001 ein Gesetz verabschiedet, das der Provinz statt vormals 5 % nun 70 % der Einnahmen aus den Erlösen garantiert, doch der Waffenstillstand kam erst durch die Katastrophe des Tsunamis 2005.
Banda Aceh
Banda Aceh City, Aceh, Republic of Indonesia