Vegetarisches Buffet in Luang Prabang
Nach dem doch recht eintönigen Essen während unserer Massageausbildung stürzen wir uns nun allabendlich wie ausgehungert auf die vegetarischen Buffets auf dem Night Market in Luang Prabang.
Für 15.000 kip (umgerechnet € 1,65) können wir uns den Teller nach Herzenslust mit Gemüse, Reis, Nudeln, Frittiertem und Obst beladen.
Die grünen Spagetti sind der Geheimtip für alle Dill Liebhaber.😋
Wem das nicht reichen sollte, der kann vom Grill daneben sich Fleisch und Fisch dazu kaufen.
Boun Souang Heua – Longboat Racing Festival
Zum Ende der Regenzeit findet in Luang Prabang der Auftakt zu den jährlichen Bootrennen statt, die jung
und alt
von weit und nah an die Ufer des Khem Khong lockt. Um aber ersteinmal an den Fluß zu gelangen, stürzt man sich ins Gedränge,
vorbei an Wurf-,
Schieß-
und Glücksbuden,
Ständen mit Bekleidung,
die sogar während des Verkaufs von anderen Waren nebenbei bestickt wird,
Naturheilmittel,
Spielzeug,
Süßigkeiten
und ganz wichtig, der Eßmeile.
Auch wenn man vor lauter Ständen kaum einen Blick für die schönen Kolonialbauten der Franzosen hat, so entdeckt man doch immerhin hier und da Baguettes
Krokodile, Tausendfüßler und Schildkröten
sowie Crêpes.
Doch die eigentliche Leidenschaft der Laoten liegt wie bei den Thais im gegrillten Fleisch
und Fisch.
Doch auch für uns sind neben Nudeln, Papayasalat, Fruchtsäften,
süß gefüllten Blättern
sogar ein gut besuchter Sojamilchstand dabei.
Wer sich nun mit Essen und Trinken eingedeckt hat, sucht sich am Ufer ein schattiges Plätzchen
oder speist und feiert direkt in einem der provisorischen Restaurants, von wo man das Rennen beobachten kann.
Für all diejenigen, die nicht dabei sein können, ist das Fernsehteam mit einer Live Übertragung im Einsatz.
Die 50-köpfigen Ruder Teams kommen zu diesem Ereignis aus dem ganzen Land in die UNESCO-Weltkulturerbe Stadt angereist. Kurz bevor der Startschuss für jeweils zwei Boote fällt hört man am Ufer die enthusiastischen Gesänge der Paddler, die von den Zuschauern angefeuert werden.
Am Ende des Tages jubeln die Sieger aus der Hauptstadt Vientiane, die ausgelassen tanzend feiern,
während bereits die Aufräumarbeiten laufen
und das vorbereiteten Festmahl auf die Sieger wartet.
Auf nach Laos und ab auf den Mekong
Von Chiang Mai aus geht es über Chiang Rai, wo wir einen kurzen Stop an dem weißen Tempel einlegen,
zum Grenzübergang zwischen Chiang Khong (Thailand) und Houyxai (Laos). Hier bildet der Mekong die Grenze zwischen den beiden Ländern und um nach Laos zu gelangen überqueren wir die Vierte Thailändisch-Laotische-Freundschaftsbrücke.
Das nächste Stück unserer Reise legen wir mit dem Slow Boat auf dem Mekong zurück,
der laut einigen Quellenangabe zu den zehn größten Flüssen der Welt gehört. Wer meint, es gibt kaum noch Geheimnisse auf der Welt, die Quelle des Mekongs ist auch heute noch eins. Seinen Ursprung im schwer zugänglichen tibetischen Hochland konnte er vor den Forschern bislang verbergen.
Die Fahrt von Houayxai nach Luang Prabang dauert zwei Tage. Zur Übernachtung legen wir kurz vor Sonnenuntergang
einen Zwischenstopp in Pak Beng ein. Der kleine Ort im Nirgendwo ist mit unzähligen Gästehäusern auf die Reisenden vorbereitet. Auch die Fahrt am nächsten Tag
führt uns durch eine wunderschöne hügelige Landschaft.
An den Ufern gibt es kaum Siedlungen, nur hin und wieder sehen wir Boote
oder kleine Orte, die meistens nicht mehr als ein paar Hütten sind.
Dementsprechend einfach sind auch die Anlegestellen und meistens nicht mehr als eine Sandbank
oder eine Erhöhung in der Uferböschung. Über einen Trampelpfad geht es dann weiter Richtung Dorf.
Wellen und unruhiges Wasser lassen erahnen, dass der Mekong lange nicht so harmlos ist wie er vielleicht aussieht.
Immer wieder ragen Felsen aus dem Fluss und es gibt kleinere Stromschnellen.
An einigen Stellen ragen am Ufer steile Kalksteinklippen empor. In einer der Steilhänge befinden sich die Pak Ou Höhlen, in denen sich zwei Tempel befinden. Sie zählen zu den bedeutendsten buddhistischen Wallfahrtsorten in Laos.
Nach insgesamt vierzehn Stunden Fahrzeit erreichen wir Luang Prabang. In einer kleinen Nebenstraße befindet sich unser Gästehaus,
nur ein paar Schritte vom Mekong entfernt, dem wir zum Sonnenuntergang noch einmal mal einen Besuch abstatteten.
Chiang Mai
Chiang Mai liegt zu Füßen des 1685 m hohen Berges Doi Pui im Tal des Mae Nam Ping Flusses, der auch die alte Stadt von der neuen trennt.
Als größte Ansiedlung des Nordens ist sie auch die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Hier befindet sich auch das kulturelle Zentrum, was sich auch in den über zweihundert Wats wiederspiegelt, von denen sich viele in der Altstadt befinden. Wunderschöne Jade Buddhas,
Chedis,
aber auch reich verzierte Tempelinnenräume
sowie jahrhundertealte Wandbemalung lassen unsere Augen erstrahlen.
Ob sich im Wat Phra Singh
tatsächlich die Buddhastatue aus dem Mahabodhi-Tempel in Bodhgaya (Indien) befindet, die über Sri Lanka und Ayutthaya ihren Weg hierher gefunden haben könnte, ist nicht belegt.
Am Eingang des Viharn Luang stehen drei Mönche und bitten um Spenden für den Erhalt der Tempelanlage.
Von der ursprünglichen Bebauung des historischen Stadtkerns ist bis auf die Wats und einigen Teakhäusern leider nicht viel geblieben; auch von der Stadtmauer stehen nur noch Fragmente und einzelne Stadttore. Der Grundriss der Altstadt lässt sich jedoch noch an dem ehemaligen Stadtgraben erkennen.
Am Wochenende findet direkt bei uns um die Ecke ein großer Flohmarkt statt,
bei dem selbstverständlich auch nicht das Essen, wie zum Beispiel dieser Dessert Stand, zu kurz kommen darf.
Dass die Thais nicht nur Insekten verspeisen, sondern mit ihnen auch Kämpfe veranstalten, sehen wir zum ersten Mal. Dazu werden die riesigen Käfer mit Stäbchen gegeneinander aufgehetzt,
bevor sie übereinander herfallen.
Jährliche Segnung der Thai Masseure und Lanna Expo 2015
Passend zu unserer bestandenen Prüfung findet etwas außerhalb Chiang Mai die jährliche Segnung aller Thai Masseure statt. Um pünktlich dorthin zu gelangen klingelt am Samstag bereits um 5.30 Uhr der Wecker, denn mit dem Songthaew (Pick Up Sammeltaxi) sind wir zum großen Convention Condominium Komplex gut eine halbe Stunde unterwegs.
Die Zeremonie beginnt mit dem Rezitieren der Mönche von Mantras, einer Ansprache des Bürgermeisters und der Segnung von den höchsten Lehrern der Thai Massage im Norden mit Sandelholzpaste auf Stirn und Handflächen.
Mit einer Tanzdarbietung endet nach 1 1/2 Stunden das feierliche Programm.
Direkt nebenan findet zeitgleich die Lanna Expo 2015 in den Messehallen statt und auch hier werden auf unterschiedlichen Bühnen traditionelle Tänze
sowie eine Puppenvorstellung dargeboten.
Den Großteil machen aber die unzähligen Stände von Bauern aus der Lanna Region und Organisationen aus, die wir mit der Thai Massage Lehrerin Dot erkunden.
Lanna, was Land der Millionen Reisfelder bedeutet, war einst ein Königreich, welches sich über die Grenzen von Burma und Laos erstreckte und dessen Zentrum Chiang Mai war. Vermutlich im 13. Jahrhundert gegründet, erlebte es seine Blütezeit im 15. Jahrhundert, wurde jedoch bis ins 19. Jahrhundert mit seiner eigenen Sprache und Schrift als ethnische Gruppe angesehen. Auch heute sind noch kulturelle, sprachliche und politische Unterschiede zu Zentralthailand vorhanden. Doch zurück zur Messe: Neben Cremes, Seifen, Ölen
und handgefertigten Produkten
aus den Bergregionen Thailands
werden auch biologisch angebaute Lebensmittel,
wie zum Beispiel diese Pilze angeboten.
Nachdem wir uns durch Stände mit getrockneten tropischen Früchten, Nüssen, Samen durchprobiert haben, geht es zu der Essensmeile mit Papaya-
und Kräutersalat.
In Tonkrügen werden Säfte von Chrysanthemen, Longan, Zitronengras und Trauben verkauft.
Eine schönere Abschlussbelohnung nach den Anstrengungen der letzten Wochen konnten wir uns gar nicht wünschen.😊
Die Kunst traditioneller Thai-Massage
Von Pha-An, den Grenzorten Myawaddy und Mae Sot reisen wir zum Wochenende in Chiang Mai an, denn am Montag morgen startet pünktlich unser 2-wöchiger Grundlagen Thai Massage Kurs in der Sunshine Massage School.
Unsere Lehrerin Noy bringt uns Schülern aus den USA, Frankreich und Deutschland geduldig die vielen Griffe und Kniffe bei.
Wir geben unser bestes Euch neben dem Kurs unter diesem Beitrag weitere Bilder und Fortschritte einzustellen. ☺
Obwohl die Thai Massage ihren Ursprung in Indien hat, ist sie nicht mit der ayurvedischen Ölmassage Abhyanga zu vergleichen, die wunderbar für Entspannung und Stressabbau ist. Diese Art von Reflexzonenmassage geriet in ihrem Ursprungsland ganz in Vergessenheit, so dass sie letztendlich nur in Thailand sich weiter entwickelt. Hier unterscheidet man zwischen der königlichen Massage, in dessen Genuss im Tempel Wat Pho ursprünglich tatsächlich nur die Mitglieder der Königsfamilie kamen, und die im Norden Thailands im Krankenhaus praktizierte für das normale Volk. Während die Prinzessinnen lediglich mit den Händen und Daumen bearbeitet werden, wird im Norden der ganze Körper des Masseurs eingesetzt. Mit Übungen aus dem Hatha Yoga wird der Körper gedehnt und gestreckt, wie es zum Beispiel hier Sven an Stephan bei der “Figur 4″
oder “Sawasdee” bei unserem “Model” Frédéric praktiziert.
Um Krankheiten vorzubeugen und fit zu bleiben wird aber auch am Energiefeld gearbeitet, indem Energiepunkte auf den “Meridianen” (hier heißen sie Sen) gedrückt werden, so dass Energieblockaden aufgehoben werden. Eine vollständige Ganzkörpermassage eines geübten Masseurs dauert an die 2 1/2 Stunden. Bei dem hiesigen Klima ist das ganz schön anstrengend und schweißtreibend. 😅
Am Donnerstag können wir noch einmal das Erlernte üben, während unsere Lehrerin Noy mit unserem Photoapparat auf Motivjagd geht.
Während Sven Bobs Pektoralis bearbeitet ist Miriam mit Frédérics Energielinien an seinen Beinen beschäftigt,
wenn sie sich nicht gerade beim “Blutstop” 30 Sekunden ausruhen kann.
Die “Shiva Position” gibt es in drei Varianten, für steife Beine,
flexible und auch für normal gelenkige.
Zum Feierabend dürfen wir alle noch an der Tombola teilnehmen, bei der ausgelost wird, wer mit wem am Folgetag das Examen durchführen darf, bei dem einen dann auch nicht mehr die Unterlagen zur Verfügung stehen, sondern nur noch die groben Stichworte der vielen Schritte.
Wie es der Zufall will, ziehen wir uns gegenseitig und so startet Miriam am Freitag morgen nach dem Gebet an den Begründer der Heilmassage mit Sven.
Nachdem die Beine nacheinander einzeln gelockert
und gedehnt sind
geht es nach 45 Minuten mit beiden Beinen in die “Brücke”.
Links neben uns massiert Trish Stephan,
rechts von uns ist ihr Mann Bob mit Frédéric.
Bei der Ganzkörpermassage sollte auch die Bauchmassage nicht fehlen, denn auch dort können sich Blockaden befinden.
Beim “Koala” rollen und drücken wir gegen die Verspannungen im Nacken an.
Auch die Muskeln an den Halswirbeln werden nicht vernachlässigt,
bevor es zur “Wirbelsäulendrehung” geht.
Nach etwas über 2 Stunden geht es in die letzte Dehnung vor der Gesichtsmassage.
Nach der Mittagspause darf nun endlich Sven mit Miriams Füßen loslegen.
Zu unserer rechten Seite entspannt sich Trish, während Stephan arbeiten darf
und zur linken ist Frédéric, der in dieser Schule in etlichen Kursen über 600 Unterrichtsstunden bereits besucht hat.
Beim “Kick”,
“Knie zur Brust”,
“Fahrrad” sowie
“90°”,
“Attacke” sowie
“Kontrabass” wird der Oberschenkel gedehnt.
Um Viertel vor vier hat sich auch Sven den Feierabend verdient, doch zuvor erhalten wir bei einer kleinen Zeremonie unsere Zertifikate und werden vom Hausfotografen abgelichtet.
Hpa-An
Vom Inle Lake nehmen wir den Nachtbus nach Bago, wo wir vor einigen Wochen vor überfluteten Straßen standen. Da es auch diesmal wieder in Strömen regnet, entschließen wir uns kurzerhand keinen Stop am Golden Rock einzulegen, sondern direkt weiter nach Hpa-An zu fahren. Nach 21 Stunden haben wir es dann auch geschafft und können kurz darauf unser “altes” Zimmer beziehen. Am nächsten Morgen geht es sogleich noch mal auf den Markt.
Statt Betel,
Tabak
oder Fischereibedarf,
essen wir noch einmal Nudeln und kaufen Obst für die morgige Fahrt nach Mae Sot, Thailand ein.
Volk der Padaung
Das Volk der Padaung haben wir bereits in unserem Beitrag bei unserer Einreise nach Burma im Nebensatz erwähnt. Sie gehören zu den Karen und sind durch die Langhalsfrauen berühmt geworden. Diese Bezeichnung stammt allerdings von Menschen, die diese Frauen als Touristenattraktion vermarkten. Sie selbst benutzen für sich die clanübergreifende Bezeichnung Kayan.
Von klein auf wird den Frauen der Padaung der Hals- und Nackenschmuck aus Messing angelegt. Dabei wird die Spirale um den Hals herumgewickelt und kann nur mit großem Aufwand wieder abgenommen werden. Durch das Tragen des Schmucks werden Schultergürtel, Schulterblätter und obere Rippen nach unten gedrückt, so dass der Hals länger erscheint. Optisch wird der Effekt durch die flachen unteren Spiralen verstärkt.
Im Alter von neun Jahren tragen die Mädchen bereits Spiralen mit einem Gewicht von vier Kilo und dreizehn Windungen. Mit siebzehn Jahren sind es sechs Kilo und vierzehn Windungen und zum Abschluss sind es bis zu zehn Kilo schwere Spiralen mit fünfundzwanzig Windungen. Nicht mehr so oft getragen wird der Schmuck an Armen und Beinen. Frauen, die ihn tragen, müssen nochmals ein zusätzliches Gewicht von fünfzehn bis zwanzig Kilo mit sich schleppen.
Warum die Kayan diese Last auf sich nehmen ist leider nicht klar überliefert. Am wahrscheinlichsten ist der Bezug auf den Ursprungsmythos der Padaung. Nach diesem stammt das Volk von einem weiblichen Drachen mit einem gepanzerten Nacken ab. Zur Erinnerung an diese Drachenmutter tragen die Frauen den Halsschmuck.
Trotz der schweren zusätzlichen Last und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit erledigen die Kayan in ihrer bergigen Heimat die Arbeit auf den Terassenfeldern und müssen die Leitern zu ihren Pfahlhäusern erklimmen. Wie viele andere Angehörige der Karen sind auch die Padaung im Textilbereich tätig und weben farbenfrohe Longhis.