Volk der Padaung

Das Volk der Padaung haben wir bereits in unserem Beitrag bei unserer Einreise nach Burma im Nebensatz erwähnt. Sie gehören zu den Karen und sind durch die Langhalsfrauen berühmt geworden. Diese Bezeichnung stammt allerdings von Menschen, die diese Frauen als Touristenattraktion vermarkten. Sie selbst benutzen für sich die clanübergreifende Bezeichnung Kayan.
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Von klein auf wird den Frauen der Padaung der Hals- und Nackenschmuck aus Messing angelegt. Dabei wird die Spirale um den Hals herumgewickelt und kann nur mit großem Aufwand wieder abgenommen werden. Durch das Tragen des Schmucks werden Schultergürtel, Schulterblätter und obere Rippen nach unten gedrückt, so dass der Hals länger erscheint. Optisch wird der Effekt durch die flachen unteren Spiralen verstärkt.
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Im Alter von neun Jahren tragen die Mädchen bereits Spiralen mit einem Gewicht von vier Kilo und dreizehn Windungen. Mit siebzehn Jahren sind es sechs Kilo und vierzehn Windungen und zum Abschluss sind es bis zu zehn Kilo schwere Spiralen mit fünfundzwanzig Windungen. Nicht mehr so oft getragen wird der Schmuck an Armen und Beinen. Frauen, die ihn tragen, müssen nochmals ein zusätzliches Gewicht von fünfzehn bis zwanzig Kilo mit sich schleppen.
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Warum die Kayan diese Last auf sich nehmen ist leider nicht klar überliefert. Am wahrscheinlichsten ist der Bezug auf den Ursprungsmythos der Padaung. Nach diesem stammt das Volk von einem weiblichen Drachen mit einem gepanzerten Nacken ab. Zur Erinnerung an diese Drachenmutter tragen die Frauen den Halsschmuck.
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Trotz der schweren zusätzlichen Last und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit erledigen die Kayan in ihrer bergigen Heimat die Arbeit auf den Terassenfeldern und müssen die Leitern zu ihren Pfahlhäusern erklimmen. Wie viele andere Angehörige der Karen sind auch die Padaung im Textilbereich tätig und weben farbenfrohe Longhis.
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Karen, Myanmar (Burma)