Fried Carrot Cake
“There’s no Carrot in Carrot Cake” lautet der Titel eines Buches über das “Street Food” in Singapur.
Der Carrot Cake ist ein beliebtes Gericht in China, Malaysia und Singapur.
Das namensgebende Gemüse ist aber nicht, wie der Reisende irrtümlicher Weise oft annimmt, die Karotte, sondern der Rettich. Der wird in China auch “White Carrot” genannt und irgendwann ist der Zusatz “White” verloren gegangen.
Singapore Civil Defence Force
Als im Jahre 1888 die “Singapore Fire Brigade” gegründet wurde, erahnte wohl noch niemand in welch eine moderne Feuerwehr sie sich einmal entwickeln wird. Doch wie es leider viel zu oft im Leben spielt benötigte es erst einen dramatischen Vorfall, um die Modernisierung voranzutreiben. Dieser historische Präzedenzfall trat am 25. Mai 1961 ein, als in einem der größten Kampongs in Bukit Ho Swee aus ungeklärten Gründen ein Feuer ausbrach. Begünstigt durch Faktoren wie die schlechten Sicherheits- und Hygienezustände (sauberes, fließendes Wasser und eine richtige Kanalisation waren fast nicht existent; gekocht wurde mit Benzin und Öl), der Windrichtung und dass an dem Tag ein muslimischer Feiertag war ließ es in Windeseile in ein Inferno verwandeln. Als der Flächenbrand die Verarbeitungsbetriebe und Mühlen erreichte explodierten diese und setzten giftige Chemikalien in die Luft frei. 22 Feuerwehrfahrzeuge waren im Einsatz, 4 Menschen starben, 85 wurden verletzt, 16.000 wurden obdachlos, da mehr als 2.200 Häuser zerstört wurden. Der Sachschaden belief sich auf einen Wert von 2 Millionen Singapore Dollar. Dies und eine Reihe anderer Katastrophen, wie zum Beispiel der Einsturz eines mehrstöckigen Hotels in den 1980er Jahren, hat dazu geführt, dass die Feuerwehr heute auf den neuesten Stand der Technik ist. Die wichtigsten Ereignisse der Feuerwehrgeschichte könnt Ihr auf der Internetseite nachlesen.
Zur Ausrüstung gehören unter anderem unbemannte Löschfahrzeuge. 1999 wurde für umgerechnet 42 Millionen Euro ein Technik- und Trainingszentrum gebaut, zu dem auch ein neunstöckiges Übungsgebäude gehört oder eine Anlage, an der die Brände von Gas- und Öltanks simuliert werden.
Die historische Zentrale in der Innenstadt wurde im Jahr 1908 eingeweiht und ist heute noch in Betrieb.
Hier befindet sich auch ein kleines Museum, das die Anfänge der Feuerwehr
bis zur Gegenwart zeigt.
Zu den Exponaten gehören zwei historische Fahrzeuge aus dem ehemaligen Fuhrpark,
eine mit Dampf betriebene Pumpe,
eine alte Drehleiter und einige andere Ausrüstungsgegenstände, die in Singapurs Straßen im Einsatz waren.
Das Museum wird von den “Fire Fighters” betreut und so unterhalten wir uns mit dem Ausbilder der Hundestaffel bis lange nach Feierabend. Die Hundestaffel wird unter anderem zum Auffinden von Menschen in Erdbebengebieten oder nach einem Tsunami eingesetzt.
In Schaukästen befindet sich eine große Sammlung mit Abzeichen von Feuerwehren aus der ganzen Welt, die die Wache in Singapur besucht haben.
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Orchard Road
Ok, dass die Bewohner Singapurs gerne shoppen, das haben wir an den unzähligen Shopping Malls in der Stadt schon bemerkt. Doch die Orchard Road toppt alles bisherige. Hier ist der Himmel auf Erden für die Shooping-Süchtigen.
Man kann von einer Mall in die andere gehen, die sich in der Straße aneinander reihen.
Auch wenn sich etliche Marken in mehreren der Komplexe wiederholen, so erkennt man doch auf Anhieb, ob es sich um ein Komplex mit modernen Geschäften mit erschwinglichen Preisen
oder um eins mit gehobenen Marken handelt,
in denen selbst die Toiletten exklusiv sind.
Einige Gebäude haben einen Dachgarten, wo man sich für die nächste Etappe erholen kann.
Oder man setzt sich in eines der unzähligen Restaurants oder Cafés, die in jeder Mall zu finden sind.
Überall ist mit unterschiedlichsten Verkaufsaktionen für Unterhaltung gesorgt. Bei der Veranstaltung “summertime in the park” dient eine ganze Reihe alter VWs als Dekoration.
Wer am Abend zu erschöpft ist seine neuen Errungenschaften ins Auto zu laden, um nach Hause zu fahren,
kann sich in einem der besseren Hotels ein Zimmer nehmen.
Colonial District
Der Colonial District ist der alte Verwaltungsbezirk Singapurs. Hier stehen noch einige Gebäude aus der Kolonialzeit, wie zum Beispiel das alte Rathaus, das Gericht und die St. Andrew Kirche.
1819 gründete hier Sir Thomas Stafford Raffle das moderne Singapur und machte es zur britischen Niederlassung. Zu der Zeit, als Stafford auf der Insel landete, lebten dort nur einige Fischerfamilien und Seeräuber. Daher erinnern viele der Plätze und Gebäude an den Stadtgründer und Forscher, der unter anderem auch den Borobudur Tempel wiederentdeckte und Gouverneur Javas war. Sein Name findet sich in Raffles Place, Raffles City
oder dem alten Raffles Hotel, in dem Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, Charlie Chaplin sowie Königin Elizabeth II logierten, wieder.
An dem Standort des Hotels wurde 1902 der letzte Tiger Singapurs erlegt.
Chinatown
In Chinatown werden wir ins wuselige Geschäftsleben Chinas versetzt.
Rund Dreiviertel der Singapurer sind chinesischer Abstammung.
Der Name stammt noch aus der britischen Gründungszeit, als die Stadtplaner jeder ethnischen Gruppe ein eigenes Viertel zuordneten.
reihen sich mit Dienstleistern
und Geschäften aneinander.
In denen der traditionellen chinesischen Medizin finden wir die seltsamsten Dinge,
bei manchen fragen wir lieber nicht genauer nach, worum es sich handelt.
In den Food-Markets gibt es jedes nur erdenkliche chinesische Gericht. Allerdings ist hier die Auswahl für den Veganer um einiges kleiner als bei den Indern.
Die Mittagshitze lässt sich mit einem Durian Eis überbrücken,
nebenbei können wir den Männern beim “Damespiel” zuschauen.
Und wem es viel zu warm ist, der macht am besten ein Nickerchen
im Schatten des Tempels.
Hier befindet sich neben der Zahn-Reliquie auch ein Museum über die Geschichte Buddhas.
Dazu gehört eine Ausstellung mit unzähligen Statuen, die die verschiedenen Gestalten und Interpretationen aus aller Herren Ländern von ihm zeigen.
Besonders schön finden wir die in einem Ring sitzenden.
Im Erdgeschoss befindet sich die Tempelanlage.
Jedem der Tiere im chinesischen Horoskop ist ein eigener “Schutz-Buddha” zugeordnet.
Auf dem Dach ist ein wunderschöner kleiner Garten mit Orchideen,
dessen Zentrum eine riesige Gebetsmühle bildet.
Auch hier zeigt sich das Nebeneinander der Religionen und Kulturen; mitten in Chinatown stehen hinduistische Tempel.
Der Stadtstaat ist durchzogen von Parks und Grünflächen.
Gleich neben dem geschäftigen Chinatown ist ein kleiner Park, in dem wir Ablenkung vom Gewusel in den Straßen finden und auch gleich von einem neugierigen Parkbewohner beäugt werden.
Ocean Financial Centre
Im Bankenviertel drängen sich die Bürohochhäuser dicht an dicht.
Viele haben bepflanzte Terassen oder begrünte Fassaden. Erkennt ihr das Muster wieder? Uns ist es erst auf dem Foto aufgefallen.
Skulpturen lockern die Flächen zwischen den Gebäuden auf.
Hin und wieder finden wir noch einige der alten Häuser, die allerdings etwas verloren zwischen den Wolkenkratzern wirken.
In den Erdgeschossen gibt es Foodcourts, wo nicht nur die Büroangestellten zu Mittag essen. Es steht eine große Auswahl an Gerichten aus allen möglichen Ländern zur Auswahl.
Doch um seinen Geschäftserfolg des Tages zu feiern geht man um die Ecke in eins der chiquen bunten Restaurants in Boat Quay am Ufer des Singapore Rivers.
Durch den streng reglementierten Autokauf, den sehr hohen Steuern auf Autos und Mautgebühren gibt es nur sehr wenig Individualverkehr. Dadurch sind die Straßen für eine Großstadt manchmal schon fast gespenstisch leer.
Doch dafür ist die Luft umso besser und es lässt sich prima an den Straßen entlang spazieren.
Little India
Gewürze, Gerüche und die Menschen, es ist fast wie in Indien.
Stände, die Blumen für die Tempel und Schreine verkaufen,
vegetarische Restaurants
und Gemüsehändler, die den halben Gehweg in Beschlag nehmen (im wirklichen Indien wäre es der ganze ☺).
Natürlich dürfen Ganesha und Co. auch nicht fehlen.
Anders als in Chinatown dominiert in den Geschäften
nicht der bunte Schnick-Schnack sondern eher die Dinge des alltäglichen Lebens.
An Sonntagen wird die Dunlop Street zur autofreien Flaniermeile, denn dann treffen sich alle Inder aus der Umgebung.
Arab Street
Zum Frühstück Falafels in Arabien, mittags Nudelsuppe bei den Chinesen und abends noch ein indisches Dhosa. Das alles verteilt auf ein paar Quadratkilometer ist Singapur mit seiner multikulturellen Bevölkerung. In den Vierteln Little India, Chinatown und rund um der Arab Street findet sich noch die ursprüngliche Bebauung. Die alten und teils bunt bemalten zweistöckigen Häuser sind umringt von den neuen Wolkenkratzern.
In den Geschäften
und Cafés
verspürt man den arabischen Flair und natürlich dürfen auch die Moscheen nicht fehlen.
Doch auch hier zeigt sich die Vielfalt Singapurs, zwischen Teppichhändler, Hidschabverkauf und dem House of Kebab
hat sich ein mexikanisches Restaurant gemogelt.
Auf Wiedersehen Indonesien
Wer Indonesien nicht mit dem Flieger verlässt, dem bleibt nur der Weg über das Wasser.
Und so geht es mit der Fähre erst mal von Medan nach Batam, sozusagen die indonesische Nachbarstadt von Singapur. Wer sich an unsere letzte lange Fährfahrt erinnert, von dort sieht man schon die Skyline der Metropole. Bis hier sind wir 24 Stunden unterwegs in freundlicher Gesellschaft der Indonesier.
In dem großen Schlafsaal, den wir uns mit 48 anderen teilen, werden wir gleich von den interessierten Einheimischen interviewt.
Aus welchem Land kommen wir? Wo waren wir überall in Indonesien? Wo wollen wir hin? Was ist unser Beruf? Und viele Fragen mehr gilt es zu beantworten. Es ist nicht Neugier, sondern wirkliches Interesse, das hinter den Fragen steckt. Dabei erfahren wir auch das ein oder andere persönliche von ihnen. Das Essen ist in der “Ekonomie” Klasse recht übersichtlich,
aber wer keine Pop Mie oder wie wir Obst dabei hat, der kann sich an den Ständen der fliegenden Händler satt essen.
So geht die Zeit dann schnell vorbei und wir müssen schon aussteigen. Die letzten Kilometer legen wir mit einer Speedferry zurück.
Diese 3/4 stündige Überfahrt ist genauso teuer wie die Schiffsreise zuvor, aber nachdem wir schon so lange unterwegs sind ist ein bißchen mehr Tempo auch nicht schlecht. Für Sven ist es die Premiere in Singapore und dementsprechend groß sind die Augen in den ersten Momenten.
Schon der Fähranleger ist mehr eine Shoppingmall als ein Schiffterminal. Von dort geht es direkt in die Metro der Stadt.
Alles ist blitzsauber, durchorganisiert und entspannt… wenn man davon absieht, dass man keine Durians mit in die U-Bahn nehmen darf. 😀
Ganz ungewohnt ist es nach dem Chaos und Gewusel der letzten Monate. Und genau deshalb fahren wir ins Little India Viertel, wo wir uns fast wie in Indien fühlen, nur laufen die Kühe nicht auf der Straße herum.
Das Guest House, welches Miriam mal mitgeleitet hat, finden wir fast auf Anhieb, doch ist es mittlerweile ganz schön verlebt und zudem komplett ausgebucht. So nehmen wir uns im Inn Crowd Guest House
eines der wenigen Zweierzimmer mit Etagenbett (normale Doppelzimmer gibt es hier in der unteren Preisklasse, die immerhin bei 30 Euro liegt, nicht, denn das Angebot umfasst hauptsächlich Schlafsäle) und gehen als erstes lecker indisch Essen.