Mercedes Benz Kurzhauber
Immer wieder begegnen uns im Straßenbild die alten Mercedes LKW, die in Deutschland schon so gut wie verschwunden und fast nur noch bei Feuerwehr und THW im Einsatz sind.
Egal ob mit Ladefläche oder als Zugmaschine, alle haben den Malaysia-Umbau. Die Fahrerkabine ist ab der Windschutzscheibe abgeschnitten und durch einen Holzaufbau ersetzt. Türen braucht man keine, warum auch, ist ja ohnehin immer warm.
Nur die Bequemlichkeit der Sitze hat unter den Umbaumassnahmen gelitten.
George Town
Die zweitgrößte Stadt Malaysias, die von den Einheimischen häufig Penang genannt wird, ist über zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Zusätzlich pendelt von Butterworth auf dem Festland auch eine Fähre direkt zur Altstadt George Towns. Für das, was wir an historischen Gebäuden erblicken, ist Ipoh nur ein kleiner Vorgeschmack gewesen.
City Hall
Town Hall
Customs Building (Zollamt)
Queen Victoria Memorial Clock Tower
George Town Dispensary (Krankenhausapotheke)
Penang State Museum
Equator College
Fort Cornwalls samt Leuchtturm
Esplanade mit Marinestützpunkt
Die Stadt wurde 1786 von den Engländern als Stützpunkt und Umschlagplatz für die British East India gegründet und nach König George III benannt. Händler, Banken und Werften siedelten sich neben den Hafenanlagen an und sorgten für einen wirtschaftlichen Aufschwung, so dass der neue Ort rasch größer wurde und Anfang des 19. Jahrhunderts schon 12.000 Einwohner zählte. Dies zog, wie auch in den anderen Städten der Kolonialzeit, zahlreiche Einwanderer verschiedenster Nationalitäten und Glaubensrichtungen an. So befinden sich ähnlich wie in Kuala Lumpur auch hier die unterschiedlichen Gotteshäuser nah beieinander.
Kapitan Keling Mosque
St. George’s Church
Penang Kadhampa Buddhist Association Malaysia
Bei den vielen Tempeln erscheint es uns fast, als ob wir in China sind.
Damit ist wohl unschwer zu erkennen, dass Chinesen die größte Bevölkerungsgruppe bilden,
doch in der Innenstadt befindet sich auch ein “Little India”, wo wir unsere geliebten Rotis, Dhosas und Banana Leaf Meals bekommen
Im Jahr 2000 wurde damit begonnen, die alten Gebäude der Innenstadt vor den heranrückenden Neubauten und Hochhäusern zu schützen.
Seit dieser Zeit hilft der World Monuments Fund, auf dessen Liste die Altstadt geführt wird, die Struktur George Towns zur erhalten. Seit 2008 gehört die Innenstadt gemeinsam mit Malakka zu den Unesco Weltkulturerben. Bei so viel Geschichte und Vergangenheit haben wir uns passend ein Zimmer in eines der Denkmäler genommen. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts beheimatete das Haus einen chinesischen Leseclub, aus dem eine Schule entstand. Besonders die alten Geschäfts- und Handelshäuser im historischen Kern haben es uns auf Anhieb angetan.
Etliche von ihnen sind nun gemütliche Cafés, Bars und Restaurants, wie auch diese alternative “Sushi Küche”.
Die im markanten blau gestrichene Villa ist die 1880 errichtete Cheong Fatt Tze Mansion des gleichnamigen chinesischen Geschäftsmanns und Politikers. Für den Anstrich wurde Kalk mit den natürlichen Farbpigmenten der Indigopflanze gemischt.
Roti Canai
Vom indischen Parata aus Kerala beeinflusst kommt in Singapur und Malaysia das abhängig machende Roti Prata oder auch Roti Canai auf den Tisch. Zusammen mit Dhal (Linsen) oder Curry ist es ein beliebtes fluffiges Frühstücksgericht.
Zutaten:
2 Tassen Mehl
1 Tasse halb (Dinkel)Milch, halb Wasser
½ TL Salz
½ TL Zucker
125g geschmolzenes Ghee
Zubereitung:
1. Salz und Zucker in dem warmen (Dinkel)Milch-Wasser-Gemisch auflösen.
2. Mehl in eine große Schüssel geben und das Ghee unter das Mehl mischen. Nach und nach die warme Flüssigkeit dazugeben und dabei den Teig weiter mit den Händen kneten, bis dieser weich und formbar ist.
3. Forme golfballgroße Bällchen und lasse sie mindestens für 2-3 Stunden in einer gut gefetteten Schüssel gehen. Am besten man bereitet den Teig für das Frühstück am Vorabend zu.
4. Auf der eingefetteten Arbeitsfläche einen der Teigbälle setzen und mit dem Handballen sehr flach drücken, bis der Teig ein papierdünner Kreis von ca. 25-30cm Durchmesser ist. Erfahrende Rotibäcker schwingen den Teig aus dem Handgelenk im Kreis und ziehen ihn, sobald er die Arbeitsfläche berührt, noch etwas hauchdünner.
5. Sprenkel etwas Ghee auf die Teigfläche und falte den Teig an zwei Seiten zusammen, so dass sich ein Rechteck bildet. Falte nun beide Aussenseiten des Rechtecks zur Mitte hin, so dass sich eine Art Quadrat mit etwa 15cm Seitenlänge ergibt. Dadurch kommt die geschichtete Textur des Roti Canais zustande.
6. Erhitze etwas Ghee in einer Pfanne (oder auf der Metallplatte) und brate die Rotis nacheinander, bis sie leicht gebräunt sind.
7. Um sie richtig schön fluffig zu bekommen, staucht man mit beiden Handinnenflächen die Rotis zusammen.
8. Heiss mit Dhal oder Curry servieren.
Ipoh
200 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur liegt die Stadt Ipoh mit rund 650.000 Einwohnern. Vor allem in den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts durch die Zinnvorkommen in den umliegenden Bergen groß und reich geworden, entstand der Spitzname “Stadt der Millionäre”. Aus dieser Zeit stammen die imposanten Kolonialbauten der Altstadt.
In dem 1912 erbauten St. Michael’s Institutions wird heute noch gelehrt. Zur Zeit des zweiten Weltkriegs befand sich hier das Hauptquartier der japanischen Armee.
Die Grundsteinlegung für die St. John’s Church fand 1910 statt, dafür reiste sogar der Bischof aus Singapur an. Wenig geistlich war die Zeit während der japanischen Besatzung. Erst diente die Kirche als Lagerhaus und anschließend sogar als Nudelfabrik.
Aus der Zeit König Edwards VII (1901-1910) stammen das alte Rathaus
und das Gerichtsgebäude.
Das Krankenhaus wurde erst nach Verzögerungen durch den ersten Weltkrieg 1920 fertig gestellt. 1935 erhielt es seine heutige Funktion als Bahnhof, der von den Einwohnern auch als “Taj Mahal Ipohs” bezeichnet wird.
Neben der englischen Architektur finden sich unzählige chinesische Häuser. Wie auch in Kuala Lumpur sind während des Zinnbooms viele Chinesen in die Stadt gekommen, um in den Minen zu arbeiten. Seitdem bilden sie die größte Bevölkerungsgruppe Ipohs.
Bekannt ist die Stadt auch durch ihre Independent Musik und Straßenkunst.
Ramadan
Ramadan bezeichnet den neunten Monat des islamischen Mondkalenders und ist der Fastenmonat der Muslime. Das Fasten (Saum) ist neben dem Glaubensbekenntnis (Schahāda), dem Gebet (Salāt), der Pflichtabgabe (Zakāt) und der Pilgerfahrt (Haddsch) eine der 5 Säulen des Islams.
Mit der Sichtung der neuen Mondsichel am Ende des letzten Tages beziehungsweise in der letzten Nacht des Vormonats beginnen die 30 Tage der Enthaltsamkeit. Das arabische Wort Saum bedeutet „stillstehen“, „ruhen“ und in übertragenem Sinne „sich enthalten“ also „fasten“. Enthalten soll der Muslim sich von bestimmten Tätigkeiten, wie dem Verzehr von Speisen sowie Getränken, dem Rauchen und dem Geschlechtsverkehr. Mit der Abstinenz von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wird Gott angebetet, der damit die Menschen von ihren Sünden reinigt. Dieses zum Anreiz dient es zur Stärkung der Selbstkontrolle. Verpflichtet sind alle volljährigen Muslime, die in vollem Besitz ihrer Geisteskräfte und körperlich dazu imstande sind. Kinder, die noch nicht in der Pubertät waren, brauchen nicht zu Fasten, während Kranke und Schwangere die versäumten Tage nach Wegfall der Gründe nachzuholen haben.
Die Gläubigen stehen vor der Morgendämmerung auf, um ihren Tag mit dem Nachtmahl zu beginnen, denn sobald sich die ersten Hell- bzw. Dunkelwerte voneinander unterscheiden lassen beginnt die Enthaltsamkeit. Mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser und dem Gebet “O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen.” wird das Fasten nach Sonnenuntergang gebrochen. Es folgen das Abendgebet sowie die Tarawih-Gebete, die den Ramadan begleiten. Das wichtigste Ereignis während dieser Zeit ist die Nacht der Bestimmung. Laut Überlieferung wurde in dieser der Koran vom Erzengel Gabriel auf Geheiß Gottes hin den Menschen offenbart.
Zum Auftakt wird sich persönlich oder auch schon mal elektronisch nit “Ramadan Mubarak” alles Gute gewünscht.
Der Fastenmonat endet mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, bei dem zuvor eine spezielle Abgabe an Bedürftige erfolgt sein sollte.
Während des Ramadans finden sich in Kuala Lumpur mehrere Märkte, die vom späten Nachmittag bis zum Abendgebet Essen zum Mitnehmen verkaufen.
Wir fahren ins Viertel Kampung Baharu (neue Siedlung), wo noch einige alte Holzhäuser von früher den Giganten trotzen.
Neben Fisch- und Fleischgerichten
stehen auch Verkaufsstände mit bunten selbstgemachten Süßigkeiten.
Islamisches Kunstmuseum
Was macht man an einem verregneten Tag in Kuala Lumpur, an dem just der Fastenmonat startet? Man informiert sich in dem Islamischen Kunstmuseum, welches eine große Anzahl an Artefakten aus der ganzen Welt beherbergt, über den Islam.
Passenderweise läuft dort zur Zeit auch eine Sonderausstellung mit Photographien zum Ramadan.
Aus der Vielzahl von handgeschriebenen Koranen aus China, Indonesien, Thailand, Malaysia und dem nahen Osten haben wir nur einige abgelichet.
Bei all den zur Schau gestellten Schriftstücken
könnte man stundenlang die sechs unterschiedlichen Kalligraphie Arten vergleichen.
Auf Tafeln werden die Verbreitung des Islams
und die unterschiedlichen Sultanate in Südostasien dargestellt.
Wen verwundert es da, dass sich dadurch die Handwerkskunst so vielfältig zeigt? Die Exponate umfassen unter anderem Porzellan-,
Fliesen-,
Metall-
und Schmuckarbeiten.
Anhand von Modellen wird die Architektur von Mali über Israel bis hin zu Usbekistan gezeigt.
Batu Caves
Die Batu Caves sind Kalksandsteinhöhlen in einem kleinen Bergmassiv am Stadtrand von Kuala Lumpur.
Der Name setzt sich aus dem malaiischen Wort Batu “Stein” und dem englischen Wort Cave “Höhle” zusammen. Die Höhlen erlangten erst 1878 nach der “Entdeckung” des Amerikaners William Hornaday Bekanntheit. Die größte von ihnen ist mit 100 Metern Deckenhöhe die Kathedralen- oder Tempelhöhle.
In ihr wurden 1890 Hinduschreine errichtet, die sie zum wichtigsten Pilgerort außerhalb Indiens macht.
Doch bevor wir die Höhle bewundern können müssen wir erst mal die 272 Stufen erklimmen,
die zum Eingang führen.
Neben der Treppe steht eine fast 43 Meter hohe Statue des Gottes Murugan, dem Tempel und Schreine in der Höhle geweiht sind.
In Südindien und Sri Lanka gehört Murugan zu den populärsten Göttern. Ursprünglich eine Gottheit der Bergstämme hat er sich im Laufe der Geschichte zu einem Kriegsgott gewandelt. Die Schreine in der Höhle erzählen von seinem Sieg über den Dämonen Soorapadam. Um Januar/Februar herum wird mit dem Thaipusam-Fest der Geburtstag Murugans gefeiert, zu dem tausende Gläubige zu der Höhle pilgern.
Ständige Bewohner sind die hier lebenden Makaken, die die Pilger und Touristen als Nahrungsquelle entdeckt haben. So manche Blumengirlande ist schon in den Affenmägen verschwunden bevor sie den Göttern geopfert werden konnte.
Angst haben sie keine, Respekt schon gar nicht und so laufen sie zwischen den Beinen der Besucher herum oder warten auf den Treppenpfosten auf Beute.
Am Fuß des Berges stehen ein Museum und eine Kunstgalerie mit zahlreichen Hindu-Statuen und Gemälden.
Forest Research Institute of Malaysia
Vor den Toren Kuala Lumpurs liegt das FRIM, das Forest Research Institute of Malaysia. Das Institut wurde schon 1926 von den Engländern gegründet und beschäftigt sich mit der Erforschung, Erhaltung und Nutzung der tropischen Wälder Malaysias. Auf dem 600 Hektar großen Gelände sind heute 800 Mitarbeiter beschäftigt. Hier befindet sich neben Forschungs- und Lehrgebäuden, einer Schule, Moschee, sechs unterschiedlichen Arboretum und diversen Wanderwegen auch ein Baumwipfelpfad.
Doch bevor wir die obere Etage des Waldes erklimmen, geht erst mal über einen Trampelpfad vorbei an kleinen Wasserfällen
und exotischen Blütenständen
den Hügel hinauf, von wo aus die Erkundung der Baumkronen beginnt. Überflüssig zu erwähnen, dass wir bei dem feuchten Regenwaldklima dabei gut ins Schwitzen kommen? Nach einer kurzen Verschnaufpause steht Sven der Schweiß nach ein paar Metern gleich wieder auf der Stirn,
denn der Baumkronenpfad besteht nur aus Netzen, ein paar schmalen Brettern
und Leitern,
die mit Seilen zwischen den Stämmen gespannt
und nach deutscher Technik zusammengeknotet sind.
Eine wacklige Angelegenheit, da ist es gut, dass es zwischendurch Plattformen zum Ausruhen und für einen Blick in die Ferne
auf Kuala Lumpur gibt.
Der Boden, der etwa 30 Meter unter uns sein soll, lässt sich nur erahnen, denn beim Blick hinab sehen wir nur das dichte Grün des Dschungels.
Leider scheinen die Bewohner der Baumwipfel gerade zur Mittagspause zu sein, denn zu sehen bekommen wir ohne Fernglas niemanden. Dafür erwarten uns, nachdem wir wieder festen Erdboden unter den Füßen haben, immerhin einige Echsen, die uns gleich an Rango aus dem gleichnamigen Animationsfilm erinnern.
Chinatown
In Kuala Lumpur bilden die Chinesen mit knapp über fünfzig Prozent den größten Anteil an der Bevölkerung. Dies rührt daher, dass in den Anfangsjahren der Stadt viele Chinesen hierher kamen, um in den nahen Zinnminen zu arbeiten. Diese siedelten sich in der heutigen Chinatown an, welches somit als die Wiege des modernen Kuala Lumpurs bezeichnet werden kann. Als dessen Gründer gilt das Oberhaupt der chinesischen Einwanderer Yap Ah Loy, der so etwas wie ein Bürgermeister oder Verwalter der chinesischen Gemeinde war. Unter seiner Führung mauserte sich Kuala Lumpur zum wirtschaftlichen Zentrum des Zinnabbaus. 1864 ließ er den taoistischen Tempel Sze Ya erbauen, der heute zu den ältesten Tempeln der Stadt zählt.
Als eine schwere Flutkatastrophe und ein anschließendes Feuer 1881 die Holzhäuser der Stadt zerstörte gab die englische Verwaltung vor, dass die neuen Gebäude aus Stein gebaut werden müssen. Yap Ah Loy erwarb daraufhin Gelände vor der Stadt und baute dort eine Ziegelindustrie auf. Das Viertel, das sich mittlerweile dort befindet, ist heute noch unter dem Namen Brickfields, was übersetzt in etwa Ziegelei heißt, bekannt.
Als 1879 die Kolonialverwaltung einen Verteter nach Kuala Lumpur sandte, nahm der Einfluss des chinesischen Oberhauptes sukzessiv ab und nachdem 1885 Yap Ah Loy an den Folgen einer Lungenentzündung verstarb, erlangte keiner seiner Nachfolger mehr den Rang und die Macht, wie er sie einst besessen hatte.
Die Hauptstraße des Viertels ist die Jalan Petaling. Mittlerweile überdacht und nur für Fußgänger zugelassen ist sie die Food- und Shoppingmeile Chinatowns.
Ein Geschäft reiht sich an das andere, hauptsächlich werden T-Shirts, Taschen, Uhren und Kuala Lumpur Souvenirs feilgeboten.
Sobald die Nacht hereinbricht bauen hunderte von Garküchen ihre Stände auf.
Bei der riesigen Auswahl findet man auch schon mal Haifischflossen, Froschschenkel und Schildkröten.
Auch werden Snacks, wie getrocknetes Fleisch angeboten,
und Suppen mit Magen Einlage.
Selbst ganze Buffets werden aufgebaut,
bei denen man sich Spieße zum Grillen aussuchen kann.
Leider ist für Vegetarier dagegen die Auswahl stark eingeschränkt. Wir entdecken gerade mal Maronen,
Pfannkuchen,
und frisches Obst.