In Kuala Lumpur bilden die Chinesen mit knapp über fünfzig Prozent den größten Anteil an der Bevölkerung. Dies rührt daher, dass in den Anfangsjahren der Stadt viele Chinesen hierher kamen, um in den nahen Zinnminen zu arbeiten. Diese siedelten sich in der heutigen Chinatown an, welches somit als die Wiege des modernen Kuala Lumpurs bezeichnet werden kann. Als dessen Gründer gilt das Oberhaupt der chinesischen Einwanderer Yap Ah Loy, der so etwas wie ein Bürgermeister oder Verwalter der chinesischen Gemeinde war. Unter seiner Führung mauserte sich Kuala Lumpur zum wirtschaftlichen Zentrum des Zinnabbaus. 1864 ließ er den taoistischen Tempel Sze Ya erbauen, der heute zu den ältesten Tempeln der Stadt zählt.
Als eine schwere Flutkatastrophe und ein anschließendes Feuer 1881 die Holzhäuser der Stadt zerstörte gab die englische Verwaltung vor, dass die neuen Gebäude aus Stein gebaut werden müssen. Yap Ah Loy erwarb daraufhin Gelände vor der Stadt und baute dort eine Ziegelindustrie auf. Das Viertel, das sich mittlerweile dort befindet, ist heute noch unter dem Namen Brickfields, was übersetzt in etwa Ziegelei heißt, bekannt.
Als 1879 die Kolonialverwaltung einen Verteter nach Kuala Lumpur sandte, nahm der Einfluss des chinesischen Oberhauptes sukzessiv ab und nachdem 1885 Yap Ah Loy an den Folgen einer Lungenentzündung verstarb, erlangte keiner seiner Nachfolger mehr den Rang und die Macht, wie er sie einst besessen hatte.
Die Hauptstraße des Viertels ist die Jalan Petaling. Mittlerweile überdacht und nur für Fußgänger zugelassen ist sie die Food- und Shoppingmeile Chinatowns.
Ein Geschäft reiht sich an das andere, hauptsächlich werden T-Shirts, Taschen, Uhren und Kuala Lumpur Souvenirs feilgeboten.
Sobald die Nacht hereinbricht bauen hunderte von Garküchen ihre Stände auf.
Bei der riesigen Auswahl findet man auch schon mal Haifischflossen, Froschschenkel und Schildkröten.
Auch werden Snacks, wie getrocknetes Fleisch angeboten,
und Suppen mit Magen Einlage.
Selbst ganze Buffets werden aufgebaut,
bei denen man sich Spieße zum Grillen aussuchen kann.
Leider ist für Vegetarier dagegen die Auswahl stark eingeschränkt. Wir entdecken gerade mal Maronen,
Pfannkuchen,
und frisches Obst.