Sukhothai
Vor Ayutthaya war im 13. und 14. Jahrhundert Sukhothai die Hauptstadt des ersten siamesischen Königreichs, das sich von der Herrschaft der Khmer unabhängig machen konnte. Nach etwa 120 Jahren wurde Sukhothai jedoch vom aufstrebenden Königreich Ayutthaya abgelöst und somit auch die Hauptstadt verlegt.
Rund 450 Kilometer nördlich von Bangkok gelegen, geht es hier wesentlich ruhiger und ländlicher zu.
Innerhalb und außerhalb der alten Stadtmauern, dem heutigen Geschichtspark, befinden sich an die 200 Tempelruinen aus der Zeit der Stadtgründung.
Im Zentrum des Parks steht der Wat Mahatat, der der zentrale und wichtigste Tempel des Königreiches war. Hier sind im Gegensatz zu Ayutthaya viele Buddhastatuen erhalten geblieben.
Der Baubeginn des Wat Sri Sawai reicht in die Zeit vor dem Königreich Sukhothai zurück und stammt noch von den Khmer, die zu dieser Zeit noch nicht vom Hinduismus zum Buddhismus konvertiert waren. Erst im 15. Jahrhundert wurde der Bau beendet und den Ansprüchen des Buddhismus angepasst.
Auf einer Insel in dem zum Park gehörenden See liegt Wat Sa Si,
welches zum Teil im ceylonesischen Stil erbaut wurde.
Der Sockel des Chedis von Wat Sorasak ist mit einer Reihe von Elefanten verziert,
die restauriert wurden.
Im Wat Si Chum befindet sich ein riesiger sitzender Buddha. Die Statue ist 11 Meter breit und 15 Meter hoch. Es scheint so, als ob er durch die schmale Öffnung der drei Meter dicken Mauern nach draußen spähen würde.
Wat Traphang Thong ist der einzige Tempel in der alten Stadt, in dem heute noch eine aktive Mönchsgemeinde lebt.
Wir haben Glück und kommen dort gerade rechtzeitig vorbei, um uns einen Festumzug anschauen zu können.
Leuchtende Tage – nicht weinen, weil sie vorüber, sondern lächeln, dass sie gewesen. Rabindranäth Tagore
Ayutthaya war einst Hauptstadt und Machtzentrum des Königreichs Siam. Im Jahre 1350 wurde die Stadt von König Uthong auf einer Insel am Zusammenfluss von drei Flüssen gegründet. Zu der Zeit lag Ayutthaya noch in der Nähe des Golfes von Siam. Doch durch die Sedimentbildung der letzten Jahrhunderte liegt es mittlerweile hundert Kilometer weit im Inland.
Die fruchtbare Tiefebene und der Handel mit zahlreichen Ländern Asiens und Europas brachte der Stadt in ihrer Blütezeit erheblichen Reichtum ein. Es entstanden drei Paläste, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttore, die von 29 Forts geschützt wurden. Die Einwohnerzahl wuchs im 18. Jahrhundert auf über eine Million Siamesen an und machte die Stadt zur größten weltweit. Europäer und Chinesen wohnten in eigenen Vierteln, wo sie Kirchen und Tempel erbauten.
Nach mehreren Belagerungen gelang den Burmesen trotz der aufwendigen Verteidigungsanlagen die Eroberung der Stadt, die sich von der Plünderung und der fast vollständigen Zerstörung nicht wieder erholte.
15 Jahre nach der Niederlage gründete König Rama I. 78 km flussabwärts die neue Hauptstadt Bangkok. Für deren Palastbauten wurden teilweise alte Steine der Ruinen aus Ayutthaya wiederverwendet.
Der größte Tempel ist der 1448 erbaute Wat Phra Si Sanphet, in dessen drei riesigen Chedis die Asche der Könige aufbewahrt wird. Die Anlage wurde nur von den Königsfamilien für religiöse Zeremonien genutzt. Einst stand dort eine 16 m hoher Buddha, der mit 340 kg Gold bedeckt war.
Direkt daneben befindet sich das 1956 rekonstruierte Viharn Phra Mongkol Bophit
mit seinem Bronze Buddha aus dem 15 Jahrhundert.
Eine Version der thailändischen Geschichte besagt, dass der Wat Ratchaburana von König Borommaracha II. gebaut wurde, um die Asche seiner beiden älteren Brüder aufzunehmen. Diese hatten sich bei einem Elefantenduell im Kampf um den Thron gegenseitig getötet.
In dem Prang, dem hohen Turm eines Wats, befinden sich in der Krypta historische Wandmalereien.
Während einer Flutkatastrophe im Jahre 2011 wurde Wat Ratchaburana stark in Mitleidenschaft gezogen. Gemeinsam mit der Fachhochschule Köln wird seitdem an Konzepten zur Erhaltung der Stuckarbeiten gearbeitet.
Anhand des Modells lassen sich die imposanten Dimensionen erahnen.
Wat Mahathat gehörte einst zu den vier wichtigsten Tempeln in Siam und beinhaltete enorme Reichtümer, mit denen angeblich ein ruiniertes Königreich hätte saniert werden können.
Den burmanischen Angriff überstanden die Tempelanlagen teilweise unbeschadet. Der 56 Meter hohe Prang, der heute nur noch ein ziemlich beeindruckender Ziegelhaufen ist, stürzte erst im Jahr 1911 ein.
Hier kann man gut sehen, wie die Natur sich ohne Einwirkung des Menschen die Bauwerke zurückerobern würde. Ein beliebtes Photomotiv ist der Kopf einer Buddhastatue, der von den Luftwurzeln eines Bodhibaums umschlossen ist.
Am Wat Thammikarat entdecken wir eine Ruine, die von 52 Löwenstatuen (Singhas) umsäumt wird.
König Ramesuan ließ das Wat Phra Ram an dem Platz errichten, wo sein Vater Uthong, der Stadtgünder, eingeäschert wurde.
Wat Na Phra Men ist eine der wenigen Tempelanlagen, die den verheerenden Angriff der Burmesen unbeschadet überstanden haben. Laut der Geschichte soll bei einer früheren Belagerung der burmesische König beim Abfeuern einer Kanone tötlich verletzt worden sein. Beim späteren Angriff mieden die Burmesen den Tempel aus Angst vor ihrem getöteten König und Wat Na Phra Men blieb das Schicksal der restlichen Stadt erspart.
Neben einer vergoldeten Buddhastatue gehört zu dem Tempel auch ein im europäischen Sitz dargestellter Buddha aus dunkelgrünem Quarzit.
Auf dem Klostergelände wächst auf einem der drei Chedis ein Bodhi Baum.
Heute ebenfalls noch genutzt wird das Wat Senasanaram (Wat Sua). Neben dem grossen liegenden Buddha
beeindruckt uns der Stehende, denn er hält einen kleinen Buddha im Arm.
Auch die Wand- und Decken Bemalungen sind wunderschön.
Um zu allen Sehenswürdigkeiten zu gelangen mietet man sich eines der Tuk-Tuks, Rikschas oder Fahrräder, wenn man nicht wie wir stundenlang spazieren gehen möchte.
Wat Pho
Wat Pho ist ein besonderer unter den unzähligen buddhistischen Tempeln Bangkoks. Er gehört zu den “Königlichen Tempeln erster Klasse”. Das heißt, dass ein König die Anlage erbaut, umgebaut oder renoviert hat. Wat Pho erlangte diesen Status, als König Rama I. Bangkok zur Hauptstadt machte und in diesem Zuge den Gebäudekomplex, der sich direkt südlich des Palastes befindet, renovierte.
Auch unter den nachfolgenden Regenten wurde Wat Pho immer wieder umgestaltet und erweitert.
In der Klosteranlage befinden sich insgesamt 394 Buddhastatuen, manche stehend,
andere wiederum sitzend
oder auch liegend, wie der beeindruckende 46 Meter lange und 15 Meter hohe, welcher aus Ziegeln gemauert, verputzt und anschließend vergoldet wurde.
Weithin sichtbar, wenn nicht gerade durch die zunehmende Anzahl der Hochhäuser verdeckt, sind die vier turmartigen Chedis, die von verschiedenen Königen erbaut wurden. Ursprünglich dienten sie der Aufbewahrung der Reliquien Buddhas.
Das wichtigste Gebäude eines Wats ist der Usobod, in dem die heiligen Zeremonien der Mönche stattfinden. In der Regel ostwärts ausgerichtet, sieht Buddha in die Himmelsrichtung, als er die Erleuchtung erlangte.
Dieser wird in jeder Himmelsrichtung von einem weiteren Viharas umgeben. Die vier Gebäude sind wie der Usobob aufgebaut, jedoch nicht so aufwendig und reich verziert. Hier werden buddhistische Schriften rezitiert und Zeremonien durchgeführt, an denen auch Außenstehende teilnehmen dürfen.
Bangkok
Unter den Ländern, die bisher auf unserer Reiseroute lagen, hat Thailand eine Sonderstellung, denn es ist das einzige Land, das während der Kolonialzeit seine Unabhängigkeit bewahrt hat und nicht unterdrückt wurde. Doch schon Anfang der 1930er Jahre kam es durch europäisch inspirierte Einflüsse zum Umsturz und somit zum Ende der absoluten Monarchie. Aus dem ehemaligen Königreich Siam wurde das heutige Thailand mit einer konstitutionellen Monarchie. 1946 gekrönt, ist König Bhumibol Adulyadej das zur Zeit am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. In der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart wurde Thailand jedoch immer wieder vom Militär regiert.
Bangkok ist nicht nur die Hauptstadt Thailands sondern mit 8,4 Millionen Einwohnern auch die mit Abstand größte Metropole des Landes. Es ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum, Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum. Jeder achte Thai lebt in Bangkok. Die Metropolregion mit über 14 Millionen Einwohnern erwirtschaftet fast 44 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Tiefebene um Bangkok wird auch “Reisschüssel Asiens” genannt, denn das Anbaugebiet macht seit der letzten dreißig Jahre das Land zu einem der weltweit größten Reisexporteure. Das liegt unter anderem an dem hier herrschendem Klima, denn mit Durchschnittstemperaturen um die dreißig Grad ist Bangkok die wärmste Stadt der Welt und so kommen Svens Haare auch gleich unter die professionelle Maschine.
Die alte Thai-Bezeichnung Bangkoks lautet in lateinischen Buchstaben “Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit” und ist damit der längste Städtename weltweit. Da das selbst den Einheimischen zu lang ist nennen sie ihre Hauptstadt kurz “Krung Thep” was übersetzt “Stadt der Engel” bedeutet. Der Name Bangkok stammt noch aus der Zeit vor 1782 bevor der Ort zur Hauptstadt wurde. Wie die meisten anderen Metropolen auch leidet Bangkok unter dem Verkehr und dem Dauerstau.
Ein effektives Transportmittel zur Umgehung der verstopfen Straßen sind die Schiffe auf dem Chao Praya Fluss, der die Stadt von Norden nach Süden durchfließt.
Da sich unser Guest House in der Nähe eines Piers befindet nutzen wir immer wieder die Boote, um in die Stadt zu kommen.
Leider werden immer mehr Khlongs, Kanäle aus dem 18. Jahrhundert, zugeschüttet,
um Platz für Häuser und Straßen zu schaffen, so dass die Fähren nicht mehr weiter in die Stadt hereinfahren können.
Dafür wird kontinuierlich seit zwanzig Jahren an der U-Bahn und Skytrain gebaut, deren erste Linie vor 16 Jahren eröffnet wurde.
Die Straßen der Stadt sind gesäumt von Ständen
und Garküchen mit allen nur erdenklichen Gerichten, so dass kaum noch jemand selbst kocht.
Dies hat zum Spitznamen “Plastic Bag Housewives” (Plastiktüten Hausfrauen) geführt, da das Essen in Tüten nach Hause getragen wird. Und mittendrin im Marktgetümmel wird auch schon mal der Nachwuchs gebadet
und die Kanalisation wieder gängig gemacht.
Neben den Märkten und Straßenständen dürfen die Shopping Malls mit Riesenrad und Kunsteisbahn natürlich nicht fehlen.
Sie sind über die ganze Stadt verteilt, doch die größten und edelsten Einkaufspaläste befinden sich am Siam Square.
Neben den bekannten Parfüm- und Bekleidungsmarken
haben hier auch teure Autohersteller wie Lamborghini, Porsche, Bentley, Rolls Royce und Maserati schon mal in der dritten Etage ihre Ausstellungsräume.
Die vorherrschende Glaubensrichtung in Thailand ist der Buddhismus. Jeder Mann sollte mindestens ein Mal in seinem Leben Mönch sein. Da wundert es nicht, dass Bangkok von Wats (Klöstern) durchzogen ist.
Über vierhundert von ihnen in unterschiedlichster Größe und Pracht gibt es in der Stadt. Hier können wir nicht nur die goldenen Buddhastatuen
und die Gebäude bewundern, sondern hinter der Abgeschlossenheit der Klostermauern auch die Ruhe vom Trubel der Großstadt genießen,
bevor wir weiter durch China Town streifen
und abends das Leben auf den Nightmarkets anschauen.
Auf diesem hier haben wir sogar das Anschauen minimiert und einen Bogen um die Ping Pong Show gemacht. Auch die Massage wird vermutlich in unserem Viertel günstiger gewesen sein. 😊
ผักขมน้ำ – Morning Glory – Wasserspinat
Auch in Thailand findet der mild schmeckende Wasserspinat seinen Weg zu uns auf den Tisch. Mit nur wenigen Zutaten auskommend, bereitet man dieses leichte Gericht im Handumdrehen zu.
Zutaten:
400 g Wasserspinat (oder Babyspinat)
5 Knoblauchzehen
3 Chilischoten
2 EL eingelegte gelbe Sojabohnen (aus dem Glas)
2 EL vegane Fischsauce
1 TL braunen Zucker
etwas Pflanzenöl zum Anbraten
Zubereitung:
1. Den Wasserspinat waschen und die Blätter von den Stielen zupfen.
2. Die Stiele in ca. 5 cm lange Stücke schneiden.
3. Den Knoblauch hacken, die Chilischoten in Ringe schneiden und die eingelegten Sojabohnen gut abspülen.
4. Im Wok das Öl erhitzen und den Knoblauch und die Chilis anbraten.
5. Die geschnittenen Stiele dazu geben und nach etwa 1 Minute die Spinatblätter, Sojabohnen, Fischsauce und Zucker unter Rühren dazugeben und abschmecken.
6. Gleich anrichten und mit Reis servieren.
Thailändische Tuk-Tuks
Das Straßenbild wird zwar von den Taxen dominiert, doch es gibt noch etliche Tuk-Tuks zu sehen. Die meisten von ihnen sind auffällig lackiert, mit allerlei Schnick-Schnack verziert und oftmals mit einem Sportauspuff ausgestattet, damit man sie auch ja nicht überhört.
Meistens dienen sie dem Personentransport, aber hin und wieder wird auch schon mal Gemüse geladen. 😊
ผัดไทย – Pad Thai
Das Nudelgericht Pad Thai, welches während des Zweiten Weltkrieges vom Ministerpräsident zum Nationalgericht erklärt wurde um Reis zu sparen, wird von vielen Garküchen an den Straßen angeboten.
Zutaten für den gelben Tofu:
200 g Tofu (über Nacht im Kühlschrank nachpressen, so dass er fest und trocken ist)
1 TL Salz
1 Prise Kurkuma
1 EL Pflanzenöl
Zutaten für das Pad Thai:
250 g Reisnudeln (ca. 3 mm breit; 30 Minuten eingeweicht)
3 EL Öl (zum Anbraten)
1/4 Tasse rote Zwiebel (klein gehackt)
1/4 Tasse geraspelte Möhre
170 g Tomaten (in kleine Spalten geschnitten)
1 Knoblauchzehe (zerstoßen)
1/2 Tasse getrocknete Chilis (zerstoßen)
1/4 Tasse Mungobohnensprossen
1/2 Bund Frühlingszwiebeln (klein geschnitten)
Zutaten für die Tamarinden Sauce:
1 EL Limettensaft (frisch gepresst)
2 EL Kokosblütenzucker
1 1/2 EL Tamarindenkonzentrat (ohne Kerne)
1/4 Tasse lauwarmes Wasser
2 EL Sojasauce
Zutaten zum Garnieren:
1/4 Tasse geröstete, ungesalzene Erdnüsse
1 Limette (geviertelt)
einige Mungobohnensprossen
1 Stängel Frühlingszwiebel
2 Chilischoten
Zubereitung:
1. Weiche in einer großen Schüssel die Reisnudeln im lauwarmen Wasser etwa 30 Minuten ein. Drücke dazu mit einem Teller die Nudeln unter Wasser.
2. Zerbrösel mit den Händen den Tofu in kleine Stückchen. Erhitze das Öl zusammen mit dem Kurkuma im Wok und füge den Tofu und das Salz hinzu. Brate ihn etwa 5 Minuten, bis er eine Konsistenz wie Rührei hat und stelle ihn dann zur Seite.
3. Mische die Zutaten für die Tamarinden Sauce bis sich der Zucker aufgelöst hat.
4. Bereite alle Zutaten für das Pad Thai vor und stelle sie Dir griffbereit an den Herd, da Du unentwegt am Rühren bist, sobald Du am Wok stehst.
5. Gieße die Nudeln durch ein Sieb ab und brause sie mit kaltem Wasser ab.
6. Erhitze im Wok das Öl bis es sehr heiß ist. Gebe die roten Zwiebeln dazu. Sobald sie weich werden füge den zerstoßenen Knoblauch und die Chilis hinzu.
7. Es folgen nun die Tomaten und Möhren, die Du weitere 2 Minuten anbrätst.
8. Gebe die Tamarinden Sauce und die abgetropften Nudeln hinzu und rühre bis die Nudeln anfangen braun zu werden.
9. Nun füge die Sprossen, die Frühlingszwiebeln und den gelben Tofu hinzu und rühre für weitere 2 Minuten.
10. Auf einer Platte mit Erdnüssen überstreuen. Die Limettenviertel, einige Mungobohnensprossen, einen Stängel Frühlingszwiebel und eine Chilischote seitlich daneben drapieren und heiß servieren.