Ayutthaya war einst Hauptstadt und Machtzentrum des Königreichs Siam. Im Jahre 1350 wurde die Stadt von König Uthong auf einer Insel am Zusammenfluss von drei Flüssen gegründet. Zu der Zeit lag Ayutthaya noch in der Nähe des Golfes von Siam. Doch durch die Sedimentbildung der letzten Jahrhunderte liegt es mittlerweile hundert Kilometer weit im Inland.
Die fruchtbare Tiefebene und der Handel mit zahlreichen Ländern Asiens und Europas brachte der Stadt in ihrer Blütezeit erheblichen Reichtum ein. Es entstanden drei Paläste, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttore, die von 29 Forts geschützt wurden. Die Einwohnerzahl wuchs im 18. Jahrhundert auf über eine Million Siamesen an und machte die Stadt zur größten weltweit. Europäer und Chinesen wohnten in eigenen Vierteln, wo sie Kirchen und Tempel erbauten.
Nach mehreren Belagerungen gelang den Burmesen trotz der aufwendigen Verteidigungsanlagen die Eroberung der Stadt, die sich von der Plünderung und der fast vollständigen Zerstörung nicht wieder erholte.
15 Jahre nach der Niederlage gründete König Rama I. 78 km flussabwärts die neue Hauptstadt Bangkok. Für deren Palastbauten wurden teilweise alte Steine der Ruinen aus Ayutthaya wiederverwendet.
Der größte Tempel ist der 1448 erbaute Wat Phra Si Sanphet, in dessen drei riesigen Chedis die Asche der Könige aufbewahrt wird. Die Anlage wurde nur von den Königsfamilien für religiöse Zeremonien genutzt. Einst stand dort eine 16 m hoher Buddha, der mit 340 kg Gold bedeckt war.
Direkt daneben befindet sich das 1956 rekonstruierte Viharn Phra Mongkol Bophit
mit seinem Bronze Buddha aus dem 15 Jahrhundert.
Eine Version der thailändischen Geschichte besagt, dass der Wat Ratchaburana von König Borommaracha II. gebaut wurde, um die Asche seiner beiden älteren Brüder aufzunehmen. Diese hatten sich bei einem Elefantenduell im Kampf um den Thron gegenseitig getötet.
In dem Prang, dem hohen Turm eines Wats, befinden sich in der Krypta historische Wandmalereien.
Während einer Flutkatastrophe im Jahre 2011 wurde Wat Ratchaburana stark in Mitleidenschaft gezogen. Gemeinsam mit der Fachhochschule Köln wird seitdem an Konzepten zur Erhaltung der Stuckarbeiten gearbeitet.
Anhand des Modells lassen sich die imposanten Dimensionen erahnen.
Wat Mahathat gehörte einst zu den vier wichtigsten Tempeln in Siam und beinhaltete enorme Reichtümer, mit denen angeblich ein ruiniertes Königreich hätte saniert werden können.
Den burmanischen Angriff überstanden die Tempelanlagen teilweise unbeschadet. Der 56 Meter hohe Prang, der heute nur noch ein ziemlich beeindruckender Ziegelhaufen ist, stürzte erst im Jahr 1911 ein.
Hier kann man gut sehen, wie die Natur sich ohne Einwirkung des Menschen die Bauwerke zurückerobern würde. Ein beliebtes Photomotiv ist der Kopf einer Buddhastatue, der von den Luftwurzeln eines Bodhibaums umschlossen ist.
Am Wat Thammikarat entdecken wir eine Ruine, die von 52 Löwenstatuen (Singhas) umsäumt wird.
König Ramesuan ließ das Wat Phra Ram an dem Platz errichten, wo sein Vater Uthong, der Stadtgünder, eingeäschert wurde.
Wat Na Phra Men ist eine der wenigen Tempelanlagen, die den verheerenden Angriff der Burmesen unbeschadet überstanden haben. Laut der Geschichte soll bei einer früheren Belagerung der burmesische König beim Abfeuern einer Kanone tötlich verletzt worden sein. Beim späteren Angriff mieden die Burmesen den Tempel aus Angst vor ihrem getöteten König und Wat Na Phra Men blieb das Schicksal der restlichen Stadt erspart.
Neben einer vergoldeten Buddhastatue gehört zu dem Tempel auch ein im europäischen Sitz dargestellter Buddha aus dunkelgrünem Quarzit.
Auf dem Klostergelände wächst auf einem der drei Chedis ein Bodhi Baum.
Heute ebenfalls noch genutzt wird das Wat Senasanaram (Wat Sua). Neben dem grossen liegenden Buddha
beeindruckt uns der Stehende, denn er hält einen kleinen Buddha im Arm.
Auch die Wand- und Decken Bemalungen sind wunderschön.
Um zu allen Sehenswürdigkeiten zu gelangen mietet man sich eines der Tuk-Tuks, Rikschas oder Fahrräder, wenn man nicht wie wir stundenlang spazieren gehen möchte.