Unter den Ländern, die bisher auf unserer Reiseroute lagen, hat Thailand eine Sonderstellung, denn es ist das einzige Land, das während der Kolonialzeit seine Unabhängigkeit bewahrt hat und nicht unterdrückt wurde. Doch schon Anfang der 1930er Jahre kam es durch europäisch inspirierte Einflüsse zum Umsturz und somit zum Ende der absoluten Monarchie. Aus dem ehemaligen Königreich Siam wurde das heutige Thailand mit einer konstitutionellen Monarchie. 1946 gekrönt, ist König Bhumibol Adulyadej das zur Zeit am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt. In der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart wurde Thailand jedoch immer wieder vom Militär regiert.
Bangkok ist nicht nur die Hauptstadt Thailands sondern mit 8,4 Millionen Einwohnern auch die mit Abstand größte Metropole des Landes. Es ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum, Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum. Jeder achte Thai lebt in Bangkok. Die Metropolregion mit über 14 Millionen Einwohnern erwirtschaftet fast 44 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Tiefebene um Bangkok wird auch “Reisschüssel Asiens” genannt, denn das Anbaugebiet macht seit der letzten dreißig Jahre das Land zu einem der weltweit größten Reisexporteure. Das liegt unter anderem an dem hier herrschendem Klima, denn mit Durchschnittstemperaturen um die dreißig Grad ist Bangkok die wärmste Stadt der Welt und so kommen Svens Haare auch gleich unter die professionelle Maschine.
Die alte Thai-Bezeichnung Bangkoks lautet in lateinischen Buchstaben “Krung Thep Maha Nakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Yutthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udom Ratchaniwet Maha Sathan Amon Phiman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit” und ist damit der längste Städtename weltweit. Da das selbst den Einheimischen zu lang ist nennen sie ihre Hauptstadt kurz “Krung Thep” was übersetzt “Stadt der Engel” bedeutet. Der Name Bangkok stammt noch aus der Zeit vor 1782 bevor der Ort zur Hauptstadt wurde. Wie die meisten anderen Metropolen auch leidet Bangkok unter dem Verkehr und dem Dauerstau.
Ein effektives Transportmittel zur Umgehung der verstopfen Straßen sind die Schiffe auf dem Chao Praya Fluss, der die Stadt von Norden nach Süden durchfließt.
Da sich unser Guest House in der Nähe eines Piers befindet nutzen wir immer wieder die Boote, um in die Stadt zu kommen.
Leider werden immer mehr Khlongs, Kanäle aus dem 18. Jahrhundert, zugeschüttet,
um Platz für Häuser und Straßen zu schaffen, so dass die Fähren nicht mehr weiter in die Stadt hereinfahren können.
Dafür wird kontinuierlich seit zwanzig Jahren an der U-Bahn und Skytrain gebaut, deren erste Linie vor 16 Jahren eröffnet wurde.
Die Straßen der Stadt sind gesäumt von Ständen
und Garküchen mit allen nur erdenklichen Gerichten, so dass kaum noch jemand selbst kocht.
Dies hat zum Spitznamen “Plastic Bag Housewives” (Plastiktüten Hausfrauen) geführt, da das Essen in Tüten nach Hause getragen wird. Und mittendrin im Marktgetümmel wird auch schon mal der Nachwuchs gebadet
und die Kanalisation wieder gängig gemacht.
Neben den Märkten und Straßenständen dürfen die Shopping Malls mit Riesenrad und Kunsteisbahn natürlich nicht fehlen.
Sie sind über die ganze Stadt verteilt, doch die größten und edelsten Einkaufspaläste befinden sich am Siam Square.
Neben den bekannten Parfüm- und Bekleidungsmarken
haben hier auch teure Autohersteller wie Lamborghini, Porsche, Bentley, Rolls Royce und Maserati schon mal in der dritten Etage ihre Ausstellungsräume.
Die vorherrschende Glaubensrichtung in Thailand ist der Buddhismus. Jeder Mann sollte mindestens ein Mal in seinem Leben Mönch sein. Da wundert es nicht, dass Bangkok von Wats (Klöstern) durchzogen ist.
Über vierhundert von ihnen in unterschiedlichster Größe und Pracht gibt es in der Stadt. Hier können wir nicht nur die goldenen Buddhastatuen
und die Gebäude bewundern, sondern hinter der Abgeschlossenheit der Klostermauern auch die Ruhe vom Trubel der Großstadt genießen,
bevor wir weiter durch China Town streifen
und abends das Leben auf den Nightmarkets anschauen.
Auf diesem hier haben wir sogar das Anschauen minimiert und einen Bogen um die Ping Pong Show gemacht. Auch die Massage wird vermutlich in unserem Viertel günstiger gewesen sein. 😊