Pyin Oo Lwin

Pyin Oo Lwin ist eine Kleinstadt etwa siebzig Kilometer nordöstlich von Mandalay. Auf einem Plateau in etwa tausend Metern Höhe gelegen ist das Klima nicht ganz so heiß wie in Mandalay. Das wussten auch schon die Engländer zu schätzen und errichteten hier ihre Sommerresidenz, um den heißen Monaten in der Ebene zu entfliehen.
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Da die Fahrt nicht so weit ist nehmen wir für die Strecke das Pickup-Sammeltaxi. Doch keine Angst, diesmal haben wir Sitzplätze und müssen nicht auf dem Trittbrett mitfahren. Wäre auch ein bisschen lang, denn trotz der relativ kurzen Strecke brauchen wir immer noch gute drei Stunden bis zum Ziel. Zwischendurch legen wir einen kurzen Stop zur Motor- und Bremsenkühlung ein, währenddessen sich die Reisenden am Kiosk stärken können.
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Viele Häuser aus der Zeit stehen noch und bei etlichen aus neuerer Zeit wurde der Stil übernommen. So fühlen wir uns bei Schornsteinen und Dachziegeln fast ein wenig wie in Europa.
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Dazu können wir von unserem Zimmer aus die Glocke des Uhrenturms die vollen Stunden schlagen hören.
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Auch einige Kirchen sind als Zeugen der Kolonialzeit erhalten geblieben.
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In der Nachbarschaft finden wir Hindutempel
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und Moschee.
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Die Engländer brachten nicht nur ihre Architektur nach Pyin Oo Lwin, sondern auch Erdbeerplantagen und Pferdekutschen, die sonst nirgendwo in Burma zu finden sind.
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Die Erdbeeren sind wohl auch der Grund dafür, dass die Frühstücksmarmelade zum ersten Mal in Asien wieder wie Marmelade schmeckt und nicht wie Diabetes auslösender Zuckerlutscher.
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Die Sehenswürdigkeiten in Pyin Oo Lwin sind recht überschaubar, aber dafür sind die beiden Märkte umso bunter.
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Neben dem normalen Stadtmarkt gibt es noch den Shan-Markt. Die Shans sind eine Minderheit Burmas, die die Bergregionen Richtung chinesischer Grenze besiedeln. Viele von ihnen sind Bauern, die auf dem Markt ihre Waren verkaufen.
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Eigentlich wurde den Shan in den Verträgen zur Unabhängigkeit Burmas zehn Jahre nach der Selbstständigkeit ein eigener Staat zugesichert. Doch die Militärregierung, die mittlerweile die Macht ergriffen hatte, verhinderte dies und seitdem kommt es immer wieder zu Unruhen und Diskriminierungen.

Ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein soll der Kaffeeanbau in der Region werden. Auch wenn wir den Bereich des Kaffeegürtels schon eine Weile hinter uns gelassen haben, scheint sich die Pflanze hier wohl zu fühlen. Schon von weitem können wir die kleine Rösterei riechen und dürfen einen Blick hineinwerfen.
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Solch neue Betriebe sind aber eher noch die Seltenheit, denn die ökonomische Öffnung Burmas erfolgt erst seit wenigen Jahren. Die unzähligen kleinen Familienbetriebe in den Erdgeschossen der Wohnhäuser überwiegen, wie zum Beispiel diese alte Reismühle.
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Pyin Oo Lwin, Mandalay Region, Myanmar (Burma)

Mandalay

Mandalay ist die zweitgrößte Stadt Burmas und Zentrum des Nordens. Die Stadt wurde erst 1857 von König Mindon gegründet, da genau hier einer Prophezeiung nach zum 2400. Jubiläum des Buddhismus eine Stadt entstehen solle. In nur zwei Jahren Bauzeit war der Palastkomplex fertig gestellt. Doch nach nur 26 Jahren endete die Ära der letzten Hauptstadt eines burmesischen Königreichs mit der Kolonialisierung durch die Briten. Im Verlauf des zweiten Weltkriegs wurde Mandalay durch die japanischen Streitkräfte besetzt und bei der Rückeroberung durch die englische Luftwaffe fast vollständig zerstört.
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Die Straßen der Stadt sind im Schachbrettmuster angelegt und teilweise noch mit schattenspendenden alten Baumbestand gesäumt.
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Auch in Mandalay befinden sich jede Menge Pagoden
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mit beeindruckenden Buddhastatuen.
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Anders als in deutschen Kirchen ist hier immer was los. Die Menschen kommen rund um die Uhr zum Beten und die Kinder vertreiben sich die Zeit im Schatten der Gänge.
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Bei dem teilweise sehr dichten Verkehr in Mandalays Straßen ist es gut, wenn man nur mit Helm auf das Moped steigt.
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Die Zahnarztpraxen sind hier etwas offener als zu Hause, dafür kann man gleich sehen wie lang die Warteschlange ist.
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Nebenan bekommt der Elektromotor ein neues Gebiss.

Nördlich der Stadt befindet sich der Mandalay Hill, der der Stadt ihren Namen gegeben hat.
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Der Berg ist bekannt für seine unzähligen Pagoden und Klöster und seit zwei Jahrtausenden ein wichtiger Pilgerort der burmesischen Buddhisten.
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Mehrere überdachte Treppen führen zu seinem 240 Meter hohen Gipfel. Hört sich gar nicht so viel an, ist bei dem Klima aber doch ganz schön schweißtreibend.
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Da ist es gut, dass rechts und links neben den Treppen überall Bänke sind. Und die nutzen nicht nur wir für eine Pause.
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Auf dem Weg nach oben haben sich die unterschiedlichsten Geschäfte und Dienstleister angesiedelt. So gibt es Souvenirläden mit verschiedenen Angeboten,
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Wahrsager, die in den Gängen der Pagoden auf Kundschaft warten,
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und Openair Photostudios, wo man sich in bunten Kulissen portraitieren lassen kann.
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Einige der Ladenbesitzer haben ihre Einzimmerwohnung direkt neben den Verkaufsständen.
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Die Treppen werden immer wieder von Pagoden mit mehr oder weniger großen Buddhastatuen unterbrochen
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und von Schreinen gesäumt, wo sich nicht nur die Menschen zum Beten einfinden.
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Einige der älteren Pagoden haben Bogengänge mit Inschriften bis in die Gegenwart. Spender oder Verstorbene? Wir wissen es leider nicht.
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Nach dem mühsamen Aufstieg werden wir mit einem Panoramablick über die Stadt, dem Irrawaddy und den umliegenden Dörfern belohnt.
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Am Fuß des Mandalay Hill befindet sich die Kuthodaw Pagode, das größte Buch der Welt. Dabei handelt es sich nicht um ein Buch mit Seiten aus Papier, sondern um 729 Marmorplatten, auf denen die Lehren Buddhas eingraviert sind. Jede der Platten steht für sich in einer kleinen Pagode, die alle zusammen konzentrisch um die große Pagode in der Mitte der Anlage angeordnet sind.
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Gleich nebenan befindet sich mit der Sandamuni Pagode eine ähnliche Anlage. Auch hier befinden sich Steinplatten, auf denen Kommentare zu den Lehren Buddhas stehen, in kleinen Pagoden, die in Reih und Glied um die Hauptpagode angeordnet sind.
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Das Shwenandaw Kloster stand ursprünglich in Amarupa und wurde nach Mandalay umgesetzt, als die neue Stadt gebaut wurde. Es ist das einzige Gebäude des Palastkomplexes, das die Angriffe des zweiten Weltkriegs überstanden hat. Es ist im burmesischen Stil gebaut und mit Teakholz-Schnitzarbeiten verkleidet, die die buddhistischen Mythen zeigen.
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Bei dem Atumashi Kloster handelt es sich um einen Wiederaufbau aus dem Jahr 1996. Das originale Gebäude aus Teakholz ist schon 1890 einem Feuer zum Opfer gefallen. Dabei ist auch ein neunzehn karätiger Diamant verloren gegangen, der die Buddhastatue zierte.

Mandalay, Mandalay Region, Republic of the Union of Myanmar

Feuerwehr in Amarapura

Auch auf der kleinen Wache in Amarapura darf die Alarmglocke nicht fehlen.
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Hier treffen wir auch ein paar Feuerwehrmänner im Dienst an, mit denen wir uns mit Händen und Füßen verständigen.
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Yangon - Mandalay Expressway, Mandalay, Myanmar (Burma)

U Pain Brücke

Um zur 14 Kilometer entfernten U Pain Brücke zu gelangen nehmen wir das Pick Up Sammeltaxi mit der Nummer 88. Mit uns steigen auch einige buddhistische Nonnen ein. Die älteste und niedlichste von ihnen hat gleich einen Narren an Miriam gefressen und lässt sie während der ganzen dreiviertelstündigen Fahrt nicht mehr los. Zum Abschied schenkt sie ihr eine Drachenfrucht und Küsse. Miriam, die sie am liebsten huckepack mit nach Hause nehmen würde, revanchiert sich mit einer kleinen Packung Kichererbsencrackern.
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Die U Pain Brücke ist die älteste und mit 1,2 Kilometern die längste Teakholzbrücke der Welt.
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Bei Amarapura, das vor Mandalay die Hauptstadt des Königreichs war, überquert sie den Taungthaman-See.
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Mittlerweile ist Amarapura ein Vorort Mandalays und in Burma für seine Seiden- und Baumwollwebereien bekannt. In eine der kleinen Webereien können wir einen Blick werfen. Die manuell betriebenen Webstühle, an die sich Miriam noch gut erinnern kann, finden wir allerdings nicht mehr.
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Direkt am Wegesrand Spinnen Frauen Wolle.
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Zum Bau der Brücke wurden 1086 Pfähle in den Grund des Sees getrieben, die aus dem ehemaligen Königspalast des Nachbarortes Inwa stammten. Der Name der Brücke geht auf den damaligen Bürgermeister U Pain zurück, der den Bau veranlasst hatte. Im Juli und August ist der Wasserstand am höchsten, was gut an dem im Wasser stehenden Tempel,
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den Bäumen, von denen bei manchen nur die Kronen aus dem Wasser schauen, und den überfluteten Häusern zu sehen ist. Zum Jahresende fällt der Pegel um mehrere Meter und man sieht die wahre Höhe der Holzpfähle.
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Auf der Brücke tummeln sich die Angler,
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kleine Läden mit Betel, Obst, Stoffen sowie Wassermelonenkerntaschen und sogar einem gut frequentierten Wahrsager.
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Außerdem ist sie weiterhin eine wichtige Verbindung für die Bewohner auf der anderen Uferseite
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oder einfach auch nur ein Ort zum Verweilen, denn eine Brise sorgt für Abkühlung.
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Sobald wir die Brücke überquert haben lassen wir Stadt und Trubel schlagartig hinter uns und befinden uns in einem sehr ländlichen Dorf.
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Dort liegt versteckt im Wald und umgeben von einer dicken Mauer mit Eingangstoren die Kyauktawgyi Pagode.
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Interessant an ihr sind die alten Deckenmalerein.
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U Pain (Bain) Bridge, Mandalay, Mandalay Region, Myanmar (Burma)

Einachstrecker mal anders

Not macht ja bekanntlich erfinderisch und bringt interessante Konstruktion hervor.
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In Burma können wir die unterschiedlichsten Varianten des Einachsstreckers bestaunen.
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Bei uns zu Hause pflügt mit ihnen der Kleingärtner das Gemüsebeet oder fährt den Grünschnitt spazieren. Hier dient der Motor als Ersatzantrieb für Kleinlaster oder eine Fahrerkabine mit Lenkrad und allem drum und dran wird an den Trecker angebaut.
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Diese Gefährte sind überall unterwegs und gerade auf den Märkten, wenn die Bauern ihre Waren anliefern, sehen wir besonders viele.
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Fire Department

Während der Busfahrten sind wir schon an etlichen Feuerwehrwachen vorbei gefahren.
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Da wundert es nicht, dass wir in den Straßen Mandalays an einer vorbei kommen.
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Auch bei der Feuerwehr sind die alten Hino-Laster noch im Dienst,
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ebenso wie die Glocke für den Einsatzfall.
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Marktgetümmel

Als erstes stürzen wir uns in Mandalay in das Marktgeschehen der Stadt.
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Obwohl es in Thailand auch Markthallen gibt, ist die Atmosphäre hier eine ganz andere.
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Vielleicht liegt es daran, dass bis jetzt kaum Supermärkte existieren und die Märkte noch den Grundbedarf an Nahrungsmitteln,
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Haushaltsgegenständen
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und Blumen decken.
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Dadurch wird das Warenangebot noch bunter und größer.
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Groß ist auch der Andrang auf der Straße.
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Neben den Fußgängern und Mopeds wimmelt es von Handkarren, Rikschas, Trägern und Lieferwagen. Die ersteren schleppen die Waren weg, die anderen schleppen sie ran 😀
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Und wer mal eine Pause braucht, der kann sich ja mit einer Cola Rum aus dem Pappkarton erfrischen.
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Bambussprossen kennen wir von zu Hause aus dem Glas. Hier können wir uns direkt vor Ort anschauen, wie sie hergestellt
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und das Messer dafür fachmännisch geschärft wird.
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Ihr habt sicher schon die Thanaka-Paste in den Gesichtern der Burmesen bemerkt. Diese besteht aus den zerriebenen Ästen des indischen Holzapfelbaumes, die auf den Märkten in Schminkkoffer gerechten Stücken angeboten werden.
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Das Holz wird auf einem extra dafür vorgesehenen Reibstein, der Kyauk Pyin genannt wird, zerrieben und mit Wasser vermischt auf die Haut aufgetragen. Dies dient nicht nur kosmetischen Zwecken, sondern auch dem UV-Schutz und der Vorbeugung der Hautalterung.

85th Street, Mandalay, Myanmar (Burma)

Road To Mandalay

Zwar liegt die Straße nach Mandalay aus Robbie Williams Lied in Frankreich während Frank Sinatra im richtigen Land, doch auf dem Fluss unterwegs ist und so nehmen wir von jedem etwas und fahren weiter auf der Straße Richtung Mandalay. Der Bus ist wie üblich sprichwörtlich bis auf die letzte Bank gefüllt. Eigentlich darüber hinaus, denn der Gang wird mit kleinen Plastikstühlen vollgestellt, um jeden Millimeter auszunutzen.
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Auf der Route liegt die neue Hauptstadt Naypyidaw. Vor einigen Jahren von der Regierung aus dem Boden gestampft wirken die leeren Straßen vor allem eins – irreal. Gegenüber den Straßen Rangoons, die voller Leben sind, wirken die ausgestorbenen, teils achtspurigen Straßen mehr wie eine Geisterstadt. Ein paar Minesterien lassen sich leichter verlegen als 5,5 Millionen Einwohner.
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Kurz hinter Naypyidaw wechselt die Landschaft ihren Charakter. Südlich, aus der Richtung, von wir angerauscht kommen, fahren wir wieder ein mal durch Reisfelder.
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Nördlich steigt das Niveau an und wir befinden uns plötzlich in einer eher trockenen Zone mit Buschwerk und Palmen.
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Ab der Hauptstadt fahren wir mit gemischten Gefühlen auf der neuen Schnellstraße. Mit einem lachenden Auge freuen wir uns über den Reisekomfort, mit einem weinenden Auge betrachten wir die Schneise der Verwüstung, die die Straße und die damit verbundenen Erdarbeiten hinterlassen haben.
Einen wesentlichen Anteil im Personentransport haben die Pick Ups, die auf festen Routen durch die Städte fahren. Reicht der Platz auf der Ladefläche mal nicht aus, wird man halt zum Trittbrettfahrer.
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Bis zu zwanzig Passagiere ist Normalität, denn Privatautos sind in Burma eher selten. Niedrige Einkommen und hohe Steuern machen ein eigenes Auto für die meisten Burmesen unerreichbar. Durch die Besteuerung kosten Neuwagen ein Fünffaches des eigentlichen Preises, was dazu führt, dass zwanzig Jahre alte Gebrauchte die Verkaufsstatistiken anführen und das zu Preisen jenseits der fünfzehntausend Euro. In Taungoo gibt es daher noch nicht einmal Taxis und so dürfen wir uns gemeinsam mit dem Fahrer und unseren Rucksäcken die Bank der Motorradtaxe teilen.

Naypyidaw, Naypyidaw Union Territory, Myanmar

Hino

Obwohl sie aussehen wie aus einer längst vergangenen Zeit sind die alten Hino Lastwagen aus den 1960ern noch täglich im Einsatz. In teils schrottreifem Zustand sind sie trotzdem noch turmhoch mit Blumenkohl beladen unterwegs. Dieses Exemplar sieht dagegen noch aus wie neu.
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Taungoo

Um in den Norden zu kommen, wählen wir die alte Route, die uns ein weiteres mal durch Bago führt. Wegen heftiger Regengüsse ist die dortige Hauptstraße so sehr überflutet, dass wir über 2 Stunden im Stau stehen.
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Zum Glück geht es ein paar Meter hinter der Brücke “flüssiger” weiter😅
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und führt uns noch über einige gewagte Brückenkonstruktionen.
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Wenn das Gebiet um Bangkok als “Reisschüssel Asiens” bezeichnet wird, dann sind wir mindestens in der “Reiswanne Asiens” unterwegs. Bis zum Horizont erstrecken sich die Reisfelder, die nur selten von einem Ort unterbrochen werden. Die Felder werden per Hand bestellt und oft noch mit Wasserbüffelgespannen gepflügt.
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Auf etwa halber Strecke zwischen Rangoon und Mandalay legen wir einen Übernachtungsstop in Taungoo ein, denn für die knapp dreihundert Kilometer (inklusive der Fahrt zum Busterminal quer durch Rangoon) benötigen wir am Ende elf Stunden.
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Taungoo war einst Hauptstadt eines großen Königreichs, doch von den damaligen Bauten ist nichts mehr übrig geblieben. Dafür gibt es umso mehr alltägliche Straßenszenen,
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Häuser
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und Marktgetümmel zu sehen, was wir uns ausgiebig anschauen.
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Trotz des geschäftigen Treibens geht von allem eine unglaubliche Ruhe aus, wenn zum Beispiel das Rad erst mal gründlich geölt wird, bevor es wieder mit Ananas oder Fahrgästen beladen wird.
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Auch hier sind die Menschen wieder faszinierend nett und freundlich.
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Als wir an einem Laden unter einer Plane das Ende eines Regengusses abwarten schenkt uns eine alte Dame eine Drachenfrucht, nachdem wir ein Photo von ihrem Enkelkind gemacht haben.
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Das kleine Mädchen wartet gerade auf den Bus in die Hauptstadt, wo sie zur Herzuntersuchung in die Klinik soll. Als Talisman schenken wir ihr ein lila Armband aus Sri Lanka.
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Taungoo, Bago Region, Republic of the Union of Myanmar