Um zur 14 Kilometer entfernten U Pain Brücke zu gelangen nehmen wir das Pick Up Sammeltaxi mit der Nummer 88. Mit uns steigen auch einige buddhistische Nonnen ein. Die älteste und niedlichste von ihnen hat gleich einen Narren an Miriam gefressen und lässt sie während der ganzen dreiviertelstündigen Fahrt nicht mehr los. Zum Abschied schenkt sie ihr eine Drachenfrucht und Küsse. Miriam, die sie am liebsten huckepack mit nach Hause nehmen würde, revanchiert sich mit einer kleinen Packung Kichererbsencrackern.
Die U Pain Brücke ist die älteste und mit 1,2 Kilometern die längste Teakholzbrücke der Welt.
Bei Amarapura, das vor Mandalay die Hauptstadt des Königreichs war, überquert sie den Taungthaman-See.
Mittlerweile ist Amarapura ein Vorort Mandalays und in Burma für seine Seiden- und Baumwollwebereien bekannt. In eine der kleinen Webereien können wir einen Blick werfen. Die manuell betriebenen Webstühle, an die sich Miriam noch gut erinnern kann, finden wir allerdings nicht mehr.
Direkt am Wegesrand Spinnen Frauen Wolle.
Zum Bau der Brücke wurden 1086 Pfähle in den Grund des Sees getrieben, die aus dem ehemaligen Königspalast des Nachbarortes Inwa stammten. Der Name der Brücke geht auf den damaligen Bürgermeister U Pain zurück, der den Bau veranlasst hatte. Im Juli und August ist der Wasserstand am höchsten, was gut an dem im Wasser stehenden Tempel,
den Bäumen, von denen bei manchen nur die Kronen aus dem Wasser schauen, und den überfluteten Häusern zu sehen ist. Zum Jahresende fällt der Pegel um mehrere Meter und man sieht die wahre Höhe der Holzpfähle.
Auf der Brücke tummeln sich die Angler,
kleine Läden mit Betel, Obst, Stoffen sowie Wassermelonenkerntaschen und sogar einem gut frequentierten Wahrsager.
Außerdem ist sie weiterhin eine wichtige Verbindung für die Bewohner auf der anderen Uferseite
oder einfach auch nur ein Ort zum Verweilen, denn eine Brise sorgt für Abkühlung.
Sobald wir die Brücke überquert haben lassen wir Stadt und Trubel schlagartig hinter uns und befinden uns in einem sehr ländlichen Dorf.
Dort liegt versteckt im Wald und umgeben von einer dicken Mauer mit Eingangstoren die Kyauktawgyi Pagode.
Interessant an ihr sind die alten Deckenmalerein.