Mandalay ist die zweitgrößte Stadt Burmas und Zentrum des Nordens. Die Stadt wurde erst 1857 von König Mindon gegründet, da genau hier einer Prophezeiung nach zum 2400. Jubiläum des Buddhismus eine Stadt entstehen solle. In nur zwei Jahren Bauzeit war der Palastkomplex fertig gestellt. Doch nach nur 26 Jahren endete die Ära der letzten Hauptstadt eines burmesischen Königreichs mit der Kolonialisierung durch die Briten. Im Verlauf des zweiten Weltkriegs wurde Mandalay durch die japanischen Streitkräfte besetzt und bei der Rückeroberung durch die englische Luftwaffe fast vollständig zerstört.
Die Straßen der Stadt sind im Schachbrettmuster angelegt und teilweise noch mit schattenspendenden alten Baumbestand gesäumt.
Auch in Mandalay befinden sich jede Menge Pagoden
mit beeindruckenden Buddhastatuen.
Anders als in deutschen Kirchen ist hier immer was los. Die Menschen kommen rund um die Uhr zum Beten und die Kinder vertreiben sich die Zeit im Schatten der Gänge.
Bei dem teilweise sehr dichten Verkehr in Mandalays Straßen ist es gut, wenn man nur mit Helm auf das Moped steigt.
Die Zahnarztpraxen sind hier etwas offener als zu Hause, dafür kann man gleich sehen wie lang die Warteschlange ist.
Nebenan bekommt der Elektromotor ein neues Gebiss.
Nördlich der Stadt befindet sich der Mandalay Hill, der der Stadt ihren Namen gegeben hat.
Der Berg ist bekannt für seine unzähligen Pagoden und Klöster und seit zwei Jahrtausenden ein wichtiger Pilgerort der burmesischen Buddhisten.
Mehrere überdachte Treppen führen zu seinem 240 Meter hohen Gipfel. Hört sich gar nicht so viel an, ist bei dem Klima aber doch ganz schön schweißtreibend.
Da ist es gut, dass rechts und links neben den Treppen überall Bänke sind. Und die nutzen nicht nur wir für eine Pause.
Auf dem Weg nach oben haben sich die unterschiedlichsten Geschäfte und Dienstleister angesiedelt. So gibt es Souvenirläden mit verschiedenen Angeboten,
Wahrsager, die in den Gängen der Pagoden auf Kundschaft warten,
und Openair Photostudios, wo man sich in bunten Kulissen portraitieren lassen kann.
Einige der Ladenbesitzer haben ihre Einzimmerwohnung direkt neben den Verkaufsständen.
Die Treppen werden immer wieder von Pagoden mit mehr oder weniger großen Buddhastatuen unterbrochen
und von Schreinen gesäumt, wo sich nicht nur die Menschen zum Beten einfinden.
Einige der älteren Pagoden haben Bogengänge mit Inschriften bis in die Gegenwart. Spender oder Verstorbene? Wir wissen es leider nicht.
Nach dem mühsamen Aufstieg werden wir mit einem Panoramablick über die Stadt, dem Irrawaddy und den umliegenden Dörfern belohnt.
Am Fuß des Mandalay Hill befindet sich die Kuthodaw Pagode, das größte Buch der Welt. Dabei handelt es sich nicht um ein Buch mit Seiten aus Papier, sondern um 729 Marmorplatten, auf denen die Lehren Buddhas eingraviert sind. Jede der Platten steht für sich in einer kleinen Pagode, die alle zusammen konzentrisch um die große Pagode in der Mitte der Anlage angeordnet sind.
Gleich nebenan befindet sich mit der Sandamuni Pagode eine ähnliche Anlage. Auch hier befinden sich Steinplatten, auf denen Kommentare zu den Lehren Buddhas stehen, in kleinen Pagoden, die in Reih und Glied um die Hauptpagode angeordnet sind.
Das Shwenandaw Kloster stand ursprünglich in Amarupa und wurde nach Mandalay umgesetzt, als die neue Stadt gebaut wurde. Es ist das einzige Gebäude des Palastkomplexes, das die Angriffe des zweiten Weltkriegs überstanden hat. Es ist im burmesischen Stil gebaut und mit Teakholz-Schnitzarbeiten verkleidet, die die buddhistischen Mythen zeigen.
Bei dem Atumashi Kloster handelt es sich um einen Wiederaufbau aus dem Jahr 1996. Das originale Gebäude aus Teakholz ist schon 1890 einem Feuer zum Opfer gefallen. Dabei ist auch ein neunzehn karätiger Diamant verloren gegangen, der die Buddhastatue zierte.