Ramadan

Ramadan bezeichnet den neunten Monat des islamischen Mondkalenders und ist der Fastenmonat der Muslime. Das Fasten (Saum) ist neben dem Glaubensbekenntnis (Schahāda), dem Gebet (Salāt), der Pflichtabgabe (Zakāt) und der Pilgerfahrt (Haddsch) eine der 5 Säulen des Islams.
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Mit der Sichtung der neuen Mondsichel am Ende des letzten Tages beziehungsweise in der letzten Nacht des Vormonats beginnen die 30 Tage der Enthaltsamkeit. Das arabische Wort Saum bedeutet „stillstehen“, „ruhen“ und in übertragenem Sinne „sich enthalten“ also „fasten“. Enthalten soll der Muslim sich von bestimmten Tätigkeiten, wie dem Verzehr von Speisen sowie Getränken, dem Rauchen und dem Geschlechtsverkehr. Mit der Abstinenz von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wird Gott angebetet, der damit die Menschen von ihren Sünden reinigt. Dieses zum Anreiz dient es zur Stärkung der Selbstkontrolle. Verpflichtet sind alle volljährigen Muslime, die in vollem Besitz ihrer Geisteskräfte und körperlich dazu imstande sind. Kinder, die noch nicht in der Pubertät waren, brauchen nicht zu Fasten, während Kranke und Schwangere die versäumten Tage nach Wegfall der Gründe nachzuholen haben.

Die Gläubigen stehen vor der Morgendämmerung auf, um ihren Tag mit dem Nachtmahl zu beginnen, denn sobald sich die ersten Hell- bzw. Dunkelwerte voneinander unterscheiden lassen beginnt die Enthaltsamkeit. Mit einer Dattel oder einem Schluck Wasser und dem Gebet “O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen, des Gnädigen.” wird das Fasten nach Sonnenuntergang gebrochen. Es folgen das Abendgebet sowie die Tarawih-Gebete, die den Ramadan begleiten. Das wichtigste Ereignis während dieser Zeit ist die Nacht der Bestimmung. Laut Überlieferung wurde in dieser der Koran vom Erzengel Gabriel auf Geheiß Gottes hin den Menschen offenbart.

Zum Auftakt wird sich persönlich oder auch schon mal elektronisch nit “Ramadan Mubarak” alles Gute gewünscht.
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Der Fastenmonat endet mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens, bei dem zuvor eine spezielle Abgabe an Bedürftige erfolgt sein sollte.

Während des Ramadans finden sich in Kuala Lumpur mehrere Märkte, die vom späten Nachmittag bis zum Abendgebet Essen zum Mitnehmen verkaufen.
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Wir fahren ins Viertel Kampung Baharu (neue Siedlung), wo noch einige alte Holzhäuser von früher den Giganten trotzen.
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Neben Fisch- und Fleischgerichten
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stehen auch Verkaufsstände mit bunten selbstgemachten Süßigkeiten.
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Auch wir nehmen uns etwas zum Naschen mit.
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Chinatown

In Kuala Lumpur bilden die Chinesen mit knapp über fünfzig Prozent den größten Anteil an der Bevölkerung. Dies rührt daher, dass in den Anfangsjahren der Stadt viele Chinesen hierher kamen, um in den nahen Zinnminen zu arbeiten. Diese siedelten sich in der heutigen Chinatown an, welches somit als die Wiege des modernen Kuala Lumpurs bezeichnet werden kann. Als dessen Gründer gilt das Oberhaupt der chinesischen Einwanderer Yap Ah Loy, der so etwas wie ein Bürgermeister oder Verwalter der chinesischen Gemeinde war. Unter seiner Führung mauserte sich Kuala Lumpur zum wirtschaftlichen Zentrum des Zinnabbaus. 1864 ließ er den taoistischen Tempel Sze Ya erbauen, der heute zu den ältesten Tempeln der Stadt zählt.
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Als eine schwere Flutkatastrophe und ein anschließendes Feuer 1881 die Holzhäuser der Stadt zerstörte gab die englische Verwaltung vor, dass die neuen Gebäude aus Stein gebaut werden müssen. Yap Ah Loy erwarb daraufhin Gelände vor der Stadt und baute dort eine Ziegelindustrie auf. Das Viertel, das sich mittlerweile dort befindet, ist heute noch unter dem Namen Brickfields, was übersetzt in etwa Ziegelei heißt, bekannt.
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Als 1879 die Kolonialverwaltung einen Verteter nach Kuala Lumpur sandte, nahm der Einfluss des chinesischen Oberhauptes sukzessiv ab und nachdem 1885 Yap Ah Loy an den Folgen einer Lungenentzündung verstarb, erlangte keiner seiner Nachfolger mehr den Rang und die Macht, wie er sie einst besessen hatte.
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Die Hauptstraße des Viertels ist die Jalan Petaling. Mittlerweile überdacht und nur für Fußgänger zugelassen ist sie die Food- und Shoppingmeile Chinatowns.
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Ein Geschäft reiht sich an das andere, hauptsächlich werden T-Shirts, Taschen, Uhren und Kuala Lumpur Souvenirs feilgeboten.
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Sobald die Nacht hereinbricht bauen hunderte von Garküchen ihre Stände auf.
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Bei der riesigen Auswahl findet man auch schon mal Haifischflossen, Froschschenkel und Schildkröten.
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Auch werden Snacks, wie getrocknetes Fleisch angeboten,
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und Suppen mit Magen Einlage.
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Selbst ganze Buffets werden aufgebaut,
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bei denen man sich Spieße zum Grillen aussuchen kann.
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Leider ist für Vegetarier dagegen die Auswahl stark eingeschränkt. Wir entdecken gerade mal Maronen,
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Pfannkuchen,
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und frisches Obst.
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Jalan Petaling Kuala Lumpur Federal Territory of Kuala Lumpur Malaysia

Pudina und Raagi Thosai

Um in den Genuß eines Pudina Thosai, also einem indischen Pfefferminz Reispfannkuchens, zu kommen mussten wir erst den weiten Weg bis nach Malaysia reisen. 😃 Im Restaurant Vinni Jeyaa wurden wir dafür lukullisch belohnt.
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Der am Vortag zuvor angesetzte Teig kommt nur für wenige Augenblicke auf die heiße Platte,
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dann wird er auch schon auf dem Tablett serviert.
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Ebenfalls extrem lecker ist das Raagi Dhosa, welches durch das Hirsemehl reich an Calcium ist.
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Fried Carrot Cake

“There’s no Carrot in Carrot Cake” lautet der Titel eines Buches über das “Street Food” in Singapur.
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Der Carrot Cake ist ein beliebtes Gericht in China, Malaysia und Singapur.
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Das namensgebende Gemüse ist aber nicht, wie der Reisende irrtümlicher Weise oft annimmt, die Karotte, sondern der Rettich. Der wird in China auch “White Carrot” genannt und irgendwann ist der Zusatz “White” verloren gegangen.
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Auf Wiedersehen Indonesien

Wer Indonesien nicht mit dem Flieger verlässt, dem bleibt nur der Weg über das Wasser.
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Und so geht es mit der Fähre erst mal von Medan nach Batam, sozusagen die indonesische Nachbarstadt von Singapur. Wer sich an unsere letzte lange Fährfahrt erinnert, von dort sieht man schon die Skyline der Metropole. Bis hier sind wir 24 Stunden unterwegs in freundlicher Gesellschaft der Indonesier.
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In dem großen Schlafsaal, den wir uns mit 48 anderen teilen, werden wir gleich von den interessierten Einheimischen interviewt.
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Aus welchem Land kommen wir? Wo waren wir überall in Indonesien? Wo wollen wir hin? Was ist unser Beruf? Und viele Fragen mehr gilt es zu beantworten. Es ist nicht Neugier, sondern wirkliches Interesse, das hinter den Fragen steckt. Dabei erfahren wir auch das ein oder andere persönliche von ihnen. Das Essen ist in der “Ekonomie” Klasse recht übersichtlich,
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aber wer keine Pop Mie oder wie wir Obst dabei hat, der kann sich an den Ständen der fliegenden Händler satt essen.
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So geht die Zeit dann schnell vorbei und wir müssen schon aussteigen. Die letzten Kilometer legen wir mit einer Speedferry zurück.
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Diese 3/4 stündige Überfahrt ist genauso teuer wie die Schiffsreise zuvor, aber nachdem wir schon so lange unterwegs sind ist ein bißchen mehr Tempo auch nicht schlecht. Für Sven ist es die Premiere in Singapore und dementsprechend groß sind die Augen in den ersten Momenten.
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Schon der Fähranleger ist mehr eine Shoppingmall als ein Schiffterminal. Von dort geht es direkt in die Metro der Stadt.
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Alles ist blitzsauber, durchorganisiert und entspannt… wenn man davon absieht, dass man keine Durians mit in die U-Bahn nehmen darf. 😀
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Ganz ungewohnt ist es nach dem Chaos und Gewusel der letzten Monate. Und genau deshalb fahren wir ins Little India Viertel, wo wir uns fast wie in Indien fühlen, nur laufen die Kühe nicht auf der Straße herum.
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Das Guest House, welches Miriam mal mitgeleitet hat, finden wir fast auf Anhieb, doch ist es mittlerweile ganz schön verlebt und zudem komplett ausgebucht. So nehmen wir uns im Inn Crowd Guest House
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eines der wenigen Zweierzimmer mit Etagenbett (normale Doppelzimmer gibt es hier in der unteren Preisklasse, die immerhin bei 30 Euro liegt, nicht, denn das Angebot umfasst hauptsächlich Schlafsäle) und gehen als erstes lecker indisch Essen.
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Batam Center Ferry Terminal, Batam City, Riau, Indonesia

Putu Bambu

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Putu bambu ist eine indonesische Süßspeise, die aus Reismehl mit Kokosblütenzucker besteht und in Bambusröhrchen gedämpft wird.
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Das Rohr hat drei Spitzen im Inneren, um das Metallsieb zu halten.
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Somit kommt die Füllung nicht mit dem Wasser im Dämpfer in Berührung und kann später vorsichtig mit einem Stäbchen rausgeschoben werden.
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Zutaten für 8 Stück:
200g Reismehl
100g Kokosraspeln
1/2 Teelöffel Salz
150 ml kochendes Wasser
50g Kokosblütenzucker (oder brauner Zucker)

Zubereitung:
1. Gebe das Salz in kochendes Wasser bis es sich auflöst.
2. Mische das Reismehl in einer großen Schüssel nach und nach mit dem Salzwasser bis ein Teig ensteht.
3. Drücke nun den Teig durch ein Sieb, sodass dieser eine luftig krümelige Konsistenz erhält.
4. Füge die Kokosraspeln unter die Mischung.
5a. Gebe die Füllung bis zur Hälfte in die Bambusröhrchen, ohne dabei den Teig zu fest zu drücken, denn sonst wird er zu hart bzw. gar nicht erst gar. Nun kommt der Zucker in die Mitte und zum Abschluss wieder 1/2 Eßlöffel des Reismehl-Kokos-Teigs.
5b. Wenn Du keine Bambusröhrchen zur Hand hast, dann gebe die Füllung auf ein Bananenblatt und rolle daraus eine Zylinderform mit etwa 4 cm Durchmesser. Sichere diese mit einer Schnur, damit sie in Form bleibt.
6. Stelle den Dämpfer auf mittlere Hitze an.
7. Positioniere nun die Bambusröhrchen bzw. Bananenblätterzylinder in dem Dämpfer und lasse sie für etwa 10 Minuten garen.
8. Die ausgepackten Röllchen werden mit Kokosraspeln und Zucker bestreut und warm serviert.

Andaliman Pfeffer

Nachdem wir uns sechs Monate haben bekochen lassen, können wir im Sibayak Guest House selber am Herd stehen. Schon das Auswählen und Einkaufen der Zutaten ist eine wahre Freude, bei der man im Geiste durchgeht, was man damit alles zaubern kann.
Heute Mittag haben wir uns für Tagliatelle mit VIEL Gemüse und etwas Tempeh entschieden.
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Was natürlich nicht fehlen darf ist der wildwachsende Andaliman Pfeffer, den man nur in Sumatra findet.
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Er ist nicht scharf, wie es der Name suggeriert, sondern überrascht den Genießer mit seinem fruchtigen Zitrusaroma, bei dem die Zungenspitze im Abklang leicht betäubt wird. Sein stolzer Preis in Europa (10 € für 15 g) kommt dadurch zustande, dass die Pflanze bis heute nicht kultiviert werden kann. Denn der Pfeffer verbreitet sich nur, wenn er von Vögeln gefressen und wieder ausgeschieden wird. Ohne die Enzyme des Vogels will einfach kein neuer Pfefferstrauch wachsen. :) So gestaltet sich die Ernte im großen Stil mühsam, bevor es ans umständliche Trocknen geht. Um 1 Kilo getrockneten Andaliman zu erhalten, benötigt es 8 Kilo frisch geernteten Pfeffer, der zur optimalen Luftzirkulation in Bambusschalen auf Stelzen getrocknet wird.

Nasi putih dan sayur

Auch in Bukit Lawang haben wir schnell unser Lieblingsrestaurant gefunden, wo wir zum weißen Reis (Nasi putih) täglich wechselndes Gemüse (sayur) bekommen.
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Heute gibt es Wasserspinat in einer Kokos-Kurkuma-Sauce, Papaya Gemüse und gebratenes Tempeh mit Erdnüssen. Die Chilisauce darf dabei natürlich nicht fehlen.

Eisgetränke auf Rädern

Gibt es an einem heiß-schwülen Tag, abgesehen von einen Sprung in die nassen Fluten, etwas erfrischenderes als eines der köstlichen Getränke, die als Sozius durch die Straßen fahren?
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Zur Auswahl stehen unter anderem die Stinkfrucht Durian, Erdnuß, Zuckermais und ein Gemisch aus unterschiedlichen Melonenarten und Papaya.
Wer möchte was? Sven gibt eine Runde aus. 😋