Kollam
Wir widerstehen den Verlockungen des Strandlebens und fahren gen Norden weiter.
Es steht die erste Zugfahrt in Indien auf dem Programm. Ein starker Gegensatz zu Sri Lanka. Das Eisenbahnnetz in Indien ist das viertdichteste weltweit und man reist mit ähnlichen Geschwindigkeiten wie in Deutschland. Zum Eingewöhnen dauert die Zugfahrt nur eine gute halbe Stunde.
Zufällig sitzt neben Miriam eine Inderin, die uns gleich auf deutsch anspricht. Die Dame ist eine Ordensschwester und hat vor dreißig Jahren eine Ausbildung zur Altenpflegerin in Fulda absolviert.
In Kollam selber gibt es keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten. Hier ist einer der Ausgangspunkte für Hausbootfahrten in Keralas Backwaters. In den kleinen Straßen tummelt sich das typisch asiatische Geschäftsleben. Zwischen den neuen Häusern stehen immer wieder ältere Gebäude mit hübschen Holzverzierungen. Wir nutzen die Gelegenheit und kaufen uns endlich ein paar Meter Seidenstoff, aus denen wir uns gleich leichte Schlafsäcke für die längeren Zugfahrten und Hotels ohne Zudecken nähen lassen.
Die nicht sehr umweltfreundliche Sitte in den Restaurants Folien über die Teller zu ziehen, wie es in Sri Lanka der Fall war, finden wir in Indien zum Glück nicht wieder. Hier werden die Speisen ganz normal auf Tellern, Edelstahltabletts oder Bananenblättern serviert.
Namaste
Photographed by Michael
Der kleine Schritt aus dem Flugzeug bedeutet einen großen Schritt für unsere Reise-Weltkarte, denn mit dem rot markierten Indien ist nun ein richtiger Fortschritt zu erkennen.
Damit Ihr nicht lange auf unseren Blogeintrag warten braucht, schließen wir gleich am Flughafen von Trivandrum einen Prepaid-Vertrag mit Vodafone ab. Und schon sitzen wir im Bus Richtung East Fort, wo wir uns ein Zimmer suchen. Erfrischt gönnen wir uns ein Festmahl für den Gaumen und erkundigen gestärkt die Innenstadt, samt Bahnhof. Ein großes Land scheint auf den ersten Blick Züge mit unendlich vielen Waggons zu benötigen.
Wir entschließen uns zuerst die nähere Umgebung anzusehen, die wir bequem mit dem Bus erreichen können. Und so sitzen wir am nächsten morgen auch gleicfh in einen, der uns nach Varkala bringt. In den alten Bussen kommunizieren Busschaffner und Fahrer noch über eine Glocke, die mit einem Seil, das am Dach entlang läuft, betätigt wird. In den neueren Bussen hat der Schaffner eine Trillerpfeife.
In Varkala befindet sich der einzige Strand Keralas mit Klippen und Steilküste.
Beim Weg zum Strand passieren wir einen Tempel, wo gerade eine Zeremonie mit geschmückten Wagen und Böllerschüssen stattfindet.
Ein Teilstück des Strandes ist für Hindi-Konsultationen reserviert.
Wir stürzen uns ein wenig weiter hinten in die Fluten.


















