In nur 150 Jahren hat sich Malaysias Hauptstadt von einer Bergarbeitersiedlung zur Millionenmetropole entwickelt. Immer mehr Hochhäuser prägen das Stadtbild als Zeichen des technischen und wirtschaftlichen Fortschritts. Kuala Lumpur liegt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Gombak und Klang. Daher wundert es nicht, dass der Name übersetzt “schlammige Flussmündung” heißt.
Das schnelle Wachstum der Stadt hat viele Zuwanderer angelockt. Die Stadtbevölkerung ist eine bunte Mischung aus Chinesen, Malayen, Indern, Arabern, Indonesiern, Philippinos und Europäern. Ähnlich multikulturell geht es auch bei den Glaubensrichtungen zu. Überall in der Stadt verteilt stehen Moscheen
und Kirchen
sowie Tempel von Buddhisten, Taoisten,
Konfuzianern, Sikhs und Hindus.
Auch der ÖPNV eröffnet dem Reisenden eine ungeahnte Auswahl, denn es gibt vier verschiedene Bahnsysteme von unterschiedlichen Betreibern. Tickets gelten immer nur für eine Linie, beim Umsteigen müssen wir manchmal weite Wege zurücklegen und darauf achten, letztendlich nicht doch noch auf dem falschen Bahnsteig zu stehen.
Das Wetter ist sehr wechselhaft. Blauer Himmel und Regen wechseln sich schnell ab und machen die Tagesplanung nicht einfach. Dabei bleibt es oft wolkig, denn Kuala Lumpur hat trotz der fast durchgängigen 32° Celsius gerade mal sechs Sonnenstunden durchschnittlich pro Tag.
Auf dem Merdeka Square, dem Platz der Unabhängigkeit, wurde Ende August 1957 zum ersten Mal die malaysische Flagge gehisst. Rund um dem Platz stehen noch einige alte Gebäude.
Das bedeutendste ist das Sultan Abdul Samad Building. Erbaut von den Engländern diente es der Kolonialverwaltung. Heute sind hier einige Ministerien und das Gericht untergebracht.
Neben dem Textilmuseum
befindet sich die City Galerie.
In einer kleinen Ausstellung wird die Geschichte Kuala Lumpurs umrissen.
Alle 5 Minuten findet eine Multimedia Show statt, bei der anhand des großes Hauptstadtmodells nicht nur das aktuelle Stadtbild, sondern auch das zukünftige mit vielen bunten Farben dargestellt wird.
Denn mit dem Strukturplan Kuala Lumpur 2020, der im Jahr 2000 gestartet wurde, sollen in den nächsten fünf Jahren 300 Gebäude fertiggestellt werden. Darunter einige Wolkenkratzer, die die Skyline neu prägen werden. Gleichzeitig wird auch der Personenverkehr weiter ausgebaut. So soll, neben der Erweiterung der Metrolinien, eine Hochgeschwindigkeitsbahn nach Singapur gebaut werden, die einen in nur neunzig Minuten in den südlichen Nachbarstaat bringt. Wen wundert es da noch, dass überall in der Stadt fleißig gebaut wird?