Mit ein wenig Wehmut verlassen wir Singapur und fahren nach Malacca im Nachbarland Malaysia.
Die Busfahrt ist unsere komfortabelste, die wir bis jetzt erlebt haben. Waren bislang Fünferreihen Standard, so haben wir jetzt zu dritt in einer Reihe jede Menge Platz und Beinfreiheit. Die Fahrt geht nonstop über die Autobahn entlang von nimmer endenden Palmölmplantagen.
In der Legende der Stadtgründung spielt ein Hirschferkel (Ihr erinnert Euch an unsere Dschungeltour in Bukit Lawang?) eine wichtige Rolle. Als der hinduistische Prinz Parameswara aus Sumatra während einer Jagd im Schatten eines Baumes am Flussufer rastete spürte einer seiner Hunde ein Hirschferkel auf. Dieses stieß in seiner Not den Hund in den Fluß. Beeindruckt von dem Mut des kleinen Tieres meinte der Prinz, man müsse an dieser Stelle eine Stadt gründen. Tat es und benannte sie nach dem Melaka Baum unter dem er gerastet hatte.
Die Stadt liegt strategisch günstig an der Meerenge zwischen Indonesien und Malaysia, der Straße von Malakka, die China mit Indien und Europa verbindet. Heute passieren täglich 2000 Containerschiffen die Schiffstraße, doch schon in der Vergangenheit waren sich die Kolonialmächte des Standpunktes bewusst. So besetzten zuerst die Portugiesen, dann die Holländer und anschließend die Engländer die Hafenstadt, bis im Jahre 1957 Malaysia seine Unabhängigkeit erlangte. Aus dieser turbulenten Zeit existieren noch etliche Gebäude in der Innenstadt, wofür diese im Jahr 2008 in die Liste der Unesco Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde.
Aus der portugiesischen Besatzung stammen die St. Paul Church Ruine
und das Tor der Festung A Famosa.
Leider wurde die restliche Anlage von den Engländern geschliffen, um die Stadt für den nächsten Eroberer zu schwächen.
Erhalten geblieben ist der historische Stadtkern aus der holländischen Kolonialzeit. Am sogenannten Roten Platz
stehen unter anderem die Christ Church,
das alte Rathaus “Stadthuis”,
der Uhrturm
sowie einige Stadthäuser,
wie zum Beispiel das Governor’s Haus,
dessen Einrichtung man besichtigen kann.
Durch den Malacca Fluß wird die Stadt geteilt
und so sieht man vom Roten Platz auf die Häuser Chinatowns.