In Vadodara steht der Laxmi-Vila-Palast. Zwischen 1878 und 1890 im indo-sarazenischen Stil erbaut
verfügte er seinerzeit bereits über elektrisches Licht und einem internen Telefon. Der Marmor wurde aus Italien nach Indien gebracht
und der Sandstein aus dem 600 Kilometer entfernten Pune.
Der Palast, der von einem großen Park mit Golfplatz umgeben ist, ist noch immer die Residenz der Königsfamilie von Vadodara und somit auch der größte noch privat bewohnte in Indien. Daher ist nur die Hälfte der Räume im Erdgeschoss zu besichtigen, aber alleine dafür brauchen wir schon fast eine Stunde, geführt mit einer Audio-Tour auf einem MP3 Player.
Die Verlegung des wunderschönen Mosaikbodens im Ballsaal dauerte alleine 18 Monate. Jahre später erlernte der junge Maharadscha in den weitläufigen Gängen das Fahrradfahren.
Tagsüber gibt einem die gehisste Flagge am Eingangstor Auskunft, ob der Maharadscha zugegen ist,
Nachts leuchtet ein orangenes Licht im Turm. Dieser sollte ursprünglich als Uhrturm fungieren, doch wurde der Plan schnell verworfen, da das monotone Ticken die königliche Familie gestört hätte.
Der rechte Gebäudeflügel war ausschließlich den Damen vorbehalten mit Ausnahme des Maharadscha, der in den Harem durfte.
Im Außenbereich finden gerade Dreharbeiten statt, die die Front mit dem Eingangsbereich als historische Kulisse nutzen.
Dabei stürzt eine Dame mit ihrem Fahrrad, als drei Autos an ihr vorbei fahren.
Im letzten Wagen sitzt der Hauptdarsteller, der nach dem Sturz helfend herbei eilt. Nachdem die Dame ein halbes Dutzend Mal aus dem Sattel gesprungen ist wird das ganze langweilig und wir schauen uns den Rest des Palastes an, in dem das Photographieren eigentlich untersagt ist.