50 Kilometer entfernt von Vadodara befindet sich der kleine Ort Champaner mit dem heiligen Berg Pavagadh. Auf dem 760 Meter hohen Vulkanhügel befindet sich eine Pilgerstätte in einem Tempel.
Die erste Hälfte des Berges können wir noch mit dem Bus fahren. Von dort aus gibt es eine Seilbahn, die aber gerade wegen Wartungsarbeiten geschlossen ist. Also heißt es die 1600 Stufen bis zum Gipfel zu Fuß zu erklimmen.
Der Pfad ist gesäumt von Tempeln,
heiligen Kühen,
und Ständen die Snacks, Wasser, Andenken und Obst zum heilig sprechen verkaufen.
Alle Waren und Dinge des alltäglichen Lebens müssen mit Eseln den Berg hochtransportiert werden. So kommt es, dass wir uns auf einmal den Weg mit einer kleinen Eselkarawane teilen.
Ab dem Kratersee
wird das letzte Stück des Weges schmaler und bietet nur noch Platz für die Pilger.
Der Ausblick wird leider durch das diesige Wetter getrübt;
oben angekommen drehen wir eine Runde um den Tempel
und nehmen den Abstieg in Angriff. Bis auf Photostops (wir zählen schon nicht mehr mit, wie oft wir zusammen mit Indern für Facebook Bilder abgelichtet werden) bewältigen wir auch dieses Mal den Weg ohne Pause, wenn man von der Segnung Miriams durch eine Pilgergruppe absieht.
Da der Bus zwischen der Seilbahnstation und dem Ort nur unregelmäßig fährt und wir nicht über eine Stunde lang warten wollen gehen auch wir zu Fuß weiter.
Das erste Stück begleiten wir wieder eine Eselherde,
anschließend kürzen wir durch ein trockenes Flußbett ab.
Doch kurz vor dem Ortseingang haben uns die Esel wieder eingeholt.
Champaner war um 1300 die Hauptstadt der Rajputen von Chauhan, die 1484 von Sultan Mahmud Begada von Gujarat nach einer 20-monatigen Belagerung eingenommen wurde. Der Ruhm als glänzende neue Hauptstadt war jedoch nur von kurzer Dauer. Als der Mogulherrscher Humayun 1535 die Stadt eroberte, wurde die Hauptstadt wieder nach Ahmedabad verlegt und der Ort verfiel. Heute zeugen noch die Stadtmauern und einige erhalten gebliebene Moscheen von der einstigen Pracht, zwischen dessen Weltkulturerbestätten noch etwa 500 Einwohner leben.
Am beeindruckensten von ihnen sind die Saher ki Masjid,
Die Moscheen sind mit Steinreliefs geschmückt, verfügen über mehrere Kuppeln und auch die Minarette sind noch erhalten.
Einige Moscheen stehen außerhalb der inneren Stadtmauer und wir wandern durch Wiesen und Felder mit kleinen Bauernhütten. Eine willkommene Abwechslung zum Lärm und Verkehr der Stadt.
Zurück an der Bushaltestelle ist Fortuna uns gnädig und schickt bald einen Bus für die Rückfahrt vorbei.