In den indonesischen Restaurants (Warung) kann man sicht oft aus einer Vielzahl von Speisen sein Essen zusammenstellen.
Wir haben Reis (Nasi), Wasserspinat, Tempeh, Chilisauce, grüne Bohnen, Kohl und Jackfrucht Gemüse zum Abendessen gewählt.
Monthly Archives: April 2015
Flotter Bali Käfer
Neue VWs haben wir bis jetzt keinen einzigen gesehen, dafür diesen alten Käfer.
Kübelwagen gibt es eine Menge, aber da hatten wir bis jetzt noch kein Kameraglück. Der VW Typ 181 / 182 wurde von 1973 bis 1980 in Indonesien gebaut, daher sind noch einige unterwegs. Vielleicht gelingt uns noch ein gutes Photo.
Flitterwochen mit Verspätung auf Bali
Wenn die Straßen so schlecht sind, dann bleibt nur der Flieger. Eigentlich wollten wir ja mit Bus und Bahn durch die Lande reisen, doch dass hätte von Nepal aus nochmals jede Menge Zeit in Anspruch genommen, zumal außerdem auch die indischen Visa abgelaufen waren. Also ab in die Lüfte, wo uns alle Ziele der Welt zur Auswahl stehen.
Doch wo sollte die Reise nach den vom Hinduismus geprägten Ländern hingehen, wenn nicht nach Bali (Indonesien), wo prozentual (92 %) mehr Hindus als in Indien (80 %) leben? Das Flugzeug bringt uns nach einem Abstecher in Kuala Lumpur (Malaysia) zur Hauptstadt Denpasar, wo wir gegen Mittag den Flughafen verlassend gleich ins tropische Klima eintauchen.
Unsere Flitterwochen starten mit zehnjähriger Verspätung in Ubud, einem Künstlerstädtchen, welches früher hauptsächlich für sein Silber-, Malerei- und Batikhandwerk bekannt war. Heute sind diese Handwerkstätten nur noch rar zu finden, denn sie wurden durch moderne Restaurants und Geschäfte für die vielen Touristen verdrängt.
So ist es auch nicht mehr ganz so einfach vor lauter Bebauung zu den Reisfeldern und dem Dschungel zu gelangen.
Eine unserer Wanderungen führt uns an die Ufer des Flusses Sungai Ayung.
Bei dem Abstieg zur Uferböschung kommen wir bei der hohen Luftfeuchtigkeit ganz schön ins Schwitzen, doch werden wir unten angekommen mit einem wunderschönen Pfad durch die Felder in der Flußniederung belohnt.
Zur Stärkung schlürfen wir später eine frische Kokosnuss.
Abends schauen wir uns das balinesische Tanztheater im Innenhof des 400 Jahre alten Palasts in Ubud an. Die Darsteller tragen aufwendige Kostüme und Kopfschmuck.
Kleinste Nuancen in der Mimik und Gestik, vor allem der Augen und Finger, dienen der Vermittlung der dargestellten Geschichte.
Es ist beeindruckend wie weit einige der Darsteller ihre Augen aufreißen können.
Begleitet werden die Tänzer von einem Gamelan Orchester.
Wer geglaubt hat, wir haben bis jetzt schon viele Tempel gesehen, der war noch nicht auf Bali. Hier steht ein Tempel neben dem anderen, ob groß oder klein, für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Auf Reisfeldern, an Straßenkreuzungen, Brücken und so weiter stehen kleine Schreine und jede Familie hat zudem noch mindestens einen Haustempel auf seinem Grundstück.
Überall werden kleine Opfergaben dargebracht. Ob auf Eingangsstufen, vor Geschäften oder auf Wasseruhren, überall liegen kleine Päckchen mit Blüten, Süßigkeiten, Reis und Räucherstäbchen. Das freut nicht nur die Götter, sondern auch die Hühner, Katzen und Eidechsen.
Pashupatinath Tempel
Der Pashupatinath (Herr des Lebens) Tempel am heiligen Fluss Bagmati ist der älteste und heiligste Hindutempel Nepals und der bedeutendsten Shiva Tempel der Welt.
Er umfasst 518 Tempel und Monumente,
wobei jedoch nicht Glaubenszugehörige den inneren Teil des Komplexes nicht betreten dürfen.
Shiva hat 1008 Namen und Gestalten und als Pashupati, dem Gott der Tiere, ist er der Patron Nepals und wacht über die Seelen.
Gläubige kommen hierher, um rituelle Waschungen vorzunehmen oder gar eingeäschert zu werden, denn dies soll den Zyklus der Samsara (Wiedergeburt) durchbrechen. Ihre Seelen werden nicht mehr wiedergeboren und gehen somit nach dem Tod direkt ins Jenseits.
Die Einäscherungen finden direkt an den Ghats des Ufers Bagmati statt, sodass die Asche über den Fluss zum Ganges in Indien getragen werden kann. Traditionell übernimmt der älteste Sohn diese letzte Zeremonie für den Verstorbenen und umkreist ihn dabei fünf Mal (repräsentierend für die Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Äther), bevor das Stroh entzündet wird.
Bei dieser Hindu Tradition anwesend zu sein, bei der so offen und natürlich mit dem Tod umgegangen wird, erweckt Trauer aber auch ein Verstehen über den allumfassenden Kreislauf.
Oberhalb der Ghats befinden sich 15 Schreine, die zu Ehren verstorbener Persönlichkeiten zwischen 1859 und 1869 errichtet wurden.
Dort sehen wir einige der hier lebenden Sadhus, die sich mit Asche eingerieben oder mit orangener Farbe bemalt haben. Um sich ganz der Meditation zu widmen, haben sie sich vollkommen vom weltlichen Leben abgekehrt. So wie bei uns daheim ein Mann ein Haus gebaut, ein Kind gezeugt und einen Baum gepflanzt haben soll, ist bei den Hindus die vierte Phase (nach dem Studium der heiligen Texte, Vater und auch Pilger zu sein) die komplette Lossagung.
Neujahrstag in Bhaktapur
Einen weiteren Durbar Square, der allerdings im Jahre 1934 bei einem Erdbeben zu 70% zerstört wurde, weist das Städtchen Bhaktapur auf, welches 15 Kilometer östlich von Kathmandu an der alten Handelsroute nach Tibet liegt.
Vom 14. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Bhaktapur Hauptstadt des Malla-Reiches. Nach dem Tod des Königs Yakshya Malla bestieg sein Sohn Raya Malla den Thron.
Zwei Jahre später errichtete sein Bruder Ratna Malla jedoch sein eigenes Reich in Kantipur, woraufhin sein dritter Bruder es ihm nachtat und Patan erbaute.
200 Jahre später führte diese Spaltung in drei Königshäuser zu einem Wettstreit der schönsten Paläste. Finanziert wurde dies durch die Handwerker, Händler und Bauern, die hohe Steuern abzugeben hatten.
Wir entdecken neben den schönen Holzschnitzereien zum ersten Mal auch Balkeninschriften, die wir aber leider nicht entziffern können.
Am Neujahrstag scheint die ganze Stadt mit Opfergaben zu einem der vielen Tempel unterwegs zu sein.
Auf den Straßen kommen uns Musikumzüge entgegen
und auch direkt vor dem Nyatapola Tempel, der mit 30 Metern der höchste Nepals ist, finden Musikvorführungen statt.
Auf dem Bild nur vage zu erkennen sind die steinernen Beschützer, die neben der steilen Treppe stehen. Ganz unten die Brüder Jai und Patta Malla, die über die Kraft von zehn Männern verfügten, gefolgt von Elefanten, Löwen, Greifvögeln und kleineren Gottheiten. Jede der Figuren ist jeweils zehn Mal stärker als ihr Vorgänger. Alle zusammen führen zu der größten und mächtigsten tantrischen Gottheit (Siddhilakshmi Bhavani), die im Tempel residiert.
Wer nicht gerade mit Krügen Wasser holt,
seinen Geschäften nachgeht,
den Neujahrsputz über sich ergehen lässt
oder im Momo Restaurant zu Mittag isst,
sucht sich wie wir ein ruhiges Pläzchen, von dem sich das Treiben gut verfolgen lässt.
Happy New Year 2072
In Nepal existieren neben dem uns bekannten gregorianischen Kalender noch vier weitere Zeitrechnungen (Bikram Sambat, Shakya-Sambat, Nepal-Sambat, tibetische Kalender Bot Gyalo) mit unterschiedlichen Neujahrstagen. Der offizielle Kalender ist der auf Hindu-Tradition basierende Mondkalender Bikram Sambat, der auf den König Bikramaditya Samvat zurück geht.
Er besteht, wie unser christlicher Sonnenkalendar, aus 12 Monaten, basierend auf den Sternzeichen. Auch die Woche wird in 7 Tage untergliedert, die nach Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn und Sonne benannt werden. Die gravierenden Unterschiede sind, dass er unserer Zeitrechnung 56,7 Jahre voraus ist und aus unserer Sicht mitten im Monat nach dem Neumond startet. Gefeiert wird im Kreise der Familie, beziehungsweise unter Ausländern im Stadtteil Thamel bei Livemusik bis in den Morgen hinein. Da Feuerwerkskörper in Nepal verboten sind wird das Neue Jahr 2072 mit einem Hup- und Pfeifkonzert begrüßt.
Swayambhunath Stupa
Das Wahrzeichen Kathmandus thront auf einem der Hügel westlich der Innenstadt und blickt mit Buddhas Augen in alle vier Richtungen ins Tal.
Die inneren Bauten der Swayambhunath Stupa, was übersetzt “Der aus sich selbst erstandene Gott” bedeutet, werden auf ca. 2500 Jahre geschätzt und gelten somit als die ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt. In ihm verborgen befinden sich etliche Artefakte.
Nach 365 Stufen erreichen wir den Stupa, der nach den heiligen Affen die hier leben, auch “Monkeytemple” genannt wird. Und tatsächlich erblicken wir als erstes auch eines der Geschöpfe auf dem riesigen Vajra.
Das Ritualobjekt, welches einen Donnerkeil darstellt, symbolisiert im Buddhismus die wahre Wirklichkeit. Unser zweiter Blick fällt auf die alles durchdringenden Augen, die Weisheit und Mitgefühl repräsentieren. Das dritte Auge, oder auch Stirnchakra, zwischen den Augenbrauen steht für Weisheit und Erkenntnis. Die Ziffer 1 (in Devanagari Schriftzeichen) stellt die Nase von Buddhas Gesicht dar.
Auch hier werden die Vorbereitungen für das neue Jahr getroffen und neue Gebetsfahnen und Stoffbahnen aufgehangen.
Etliche Buddhisten wie auch Hindus umkreisen das Heiligtum, zünden “Butterkerzen” an und opfern Reis und Blumen den Göttern.
Auch wir umkreisen den Stupa drei Mal,
bevor wir uns die weiteren Tempelanlagen anschauen.
Ob das ein fairer Kampf war?
Neben all den Tempelaffen entdecken wir auch einen Welpen
bevor wir uns an den steilen Abstieg wagen.