Einen weiteren Durbar Square, der allerdings im Jahre 1934 bei einem Erdbeben zu 70% zerstört wurde, weist das Städtchen Bhaktapur auf, welches 15 Kilometer östlich von Kathmandu an der alten Handelsroute nach Tibet liegt.
Vom 14. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Bhaktapur Hauptstadt des Malla-Reiches. Nach dem Tod des Königs Yakshya Malla bestieg sein Sohn Raya Malla den Thron.
Zwei Jahre später errichtete sein Bruder Ratna Malla jedoch sein eigenes Reich in Kantipur, woraufhin sein dritter Bruder es ihm nachtat und Patan erbaute.
200 Jahre später führte diese Spaltung in drei Königshäuser zu einem Wettstreit der schönsten Paläste. Finanziert wurde dies durch die Handwerker, Händler und Bauern, die hohe Steuern abzugeben hatten.
Wir entdecken neben den schönen Holzschnitzereien zum ersten Mal auch Balkeninschriften, die wir aber leider nicht entziffern können.
Am Neujahrstag scheint die ganze Stadt mit Opfergaben zu einem der vielen Tempel unterwegs zu sein.
Auf den Straßen kommen uns Musikumzüge entgegen
und auch direkt vor dem Nyatapola Tempel, der mit 30 Metern der höchste Nepals ist, finden Musikvorführungen statt.
Auf dem Bild nur vage zu erkennen sind die steinernen Beschützer, die neben der steilen Treppe stehen. Ganz unten die Brüder Jai und Patta Malla, die über die Kraft von zehn Männern verfügten, gefolgt von Elefanten, Löwen, Greifvögeln und kleineren Gottheiten. Jede der Figuren ist jeweils zehn Mal stärker als ihr Vorgänger. Alle zusammen führen zu der größten und mächtigsten tantrischen Gottheit (Siddhilakshmi Bhavani), die im Tempel residiert.
Wer nicht gerade mit Krügen Wasser holt,
seinen Geschäften nachgeht,
den Neujahrsputz über sich ergehen lässt
oder im Momo Restaurant zu Mittag isst,
sucht sich wie wir ein ruhiges Pläzchen, von dem sich das Treiben gut verfolgen lässt.