Die markante Blasius-Kathedrale am südlichen Ende des roten Platzes ist mit dem Minin-und-Poscharski-Denkmal eines der Wahrzeichen Moskaus.
Sie wurde in den Jahren von 1555 bis 1561 erbaut. Die größte der neun Kuppeln ist 115 Meter hoch und die einzige, die heute noch ein goldenes Dach hat. Sie gehört zu der Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche, einer der neun Kirchen in der Kathedrale, die ihr auch ihren eigentlich offiziellen Namen “Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben” gegeben hat. Die anderen acht Kirchen stehen für die acht Schlachten um Kasan, die mit einem Sieg Iwan IV (Iwan der Schreckliche) über die Tartaren endeten und Russland den Weg nach Sibirien öffneten.
Ursprünglich war die Kathedrale weiß gestrichen und alle Kuppeln golden. Nach mehreren Renovierungen im Laufe der Geschichte erhielt sie ihr heutiges Aussehen, das auf das 17. Jahrhundert zurück geht.
Die Stadtplanungen der Bolschewiken wären auch fast der Blasius-Kathedrale zum Verhängnis geworden. Bei den Modellen für die Neugestaltung des roten Platzes soll Stalin die Kathedrale vom Tisch genommen haben, um sich eine Vorstellung darüber zu machen, wie der Platz ohne sie aussieht. Doch zum Glück wurden die Pläne nicht in die Tat umgesetzt und die Kathedrale kann nach aufwendigen Restaurierungen, die von 1990 bis 2008 dauerten, bewundert werden. Beim Anblick der Malereien und Innenarbeiten bleibt uns die Luft weg und wir bekommen eine Gänsehaut. Auch wenn sich die Anmut, die Atmosphäre und die Dimensionen in Bildern nicht einfangen lassen, so sollen Euch die Bilder immerhin einen Eindruck vermitteln.
In der zum Museum umgewandelten Kathedrale, in der aber auch noch Messen abgehalten werden, lassen sich auch Ikonen und Bücher bestaunen.
Das Museum informiert auch über die Techniken und Materialien bei der Erbauung.
Unterschiedliche Ziegel in Form und Größe kommen zum Einsatz, um die Portale zu den Kirchen zu erschaffen.
In Videos wird gezeigt, wie spiralförmig angeordneten Steine die Gewölbe der Türme tragen.
Die bunten Kuppeln der Kathedrale sind mit rautenförmige Blechen gedeckt, die den Dächern ihr charakteristisches Aussehen geben.
Und immer wieder lugt der Kreml durch eines der vielen Fenster und schaut, ob alles in Ordnung ist.