Himmelstempel

Nach der Machtübernahme der Kommunisten im Jahr 1949 wurden die Symbole und Bauwerke der alten Herrscher vernichtet, um China von der Vergangenheit zu befreien und Beijing in eine moderne Stadt des Volkes umzuwandeln. Dabei wurden viele der alten Bauwerke zerstört. Gab es in den 1940ern in der Stadt noch über 8000 Tempel und Denkmäler, so waren zwanzig Jahre später nur noch 150 von ihnen übrig. Eines davon ist der Himmelstempel, der zu den Wahrzeichen Beijings gehört. In der “Halle der Erntegebete” beteten im Frühjahr die Kaiser der Ming- und Quing-Dynastie für gute Ernten,
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heute ist sie eine beliebte Kulisse für Hochzeitsbilder.
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Der Rundbau hat einen Durchmesser von 36 Metern, ist 38 Meter hoch und steht auf einer 20 Meter hohen Marmorterasse. Er ist komplett aus Holz errichtet und wird, wie auch die Fachwerkhäuser daheim, ohne Eisennägel zusammen gehalten.
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Die Halle der Erntegebete ruht auf mehreren Säulen. Die vier inneren bilden die Jahreszeiten ab, die mittleren zwölf die Monate und die äußeren zwölf die Stunden. Gemeinsam stellen sie den Verlauf der Sonne dar.
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Auch dieser Tempel blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. So war er zum Beispiel der Stützpunkt der englisch-französischen Armee während des zweiten Opiumkrieges.
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Heute geht es hier eher besonnen und ruhig zu.
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Die Drachenfiguren, die überall an den Gebäuden angebracht sind, sollen dem Kaiser Ruhm und Ehre versprechen.
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Das Oberhaupt Chinas wurde als Sohn und Korrespondent des Himmels, welcher durch die dunklen Dachziegel repräsentiert wird, angesehen.
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Unzählige Opfer wurden für eine gute Ernte erbracht, die anschließend verbrannt wurden.
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Die Halle der Erntegebete wird durch eine 360 Meter lange Brücke
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mit der südlich gelegenen etwas kleineten “Halle des Himmelsgewölbes” verbunden.
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Sie ist von einer glatten und kreisrunden Mauer, der Echomauer, umgeben. Dieser Teil diente während der Wintermonate als Altar.
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Das Fundament der Halle bildet ein einziger großer Marmorblock. Imposant sind auch hier die aufwendigen und wunderschönen Deckenmalereien.
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Insgesamt hat die Nord-Süd-Achse der gesamten Tempelanlage eine Ausdehnung von 1200 Metern, damit zählt sie zu den längsten der Welt. Die Mauer, die den Tempel umgibt, ist im Norden rund und im Süden eckig angelegt. Diese Anordnung geht auf den Glauben zurück, dass der Himmel rund und die Erde eckig sei. Der Sommerpalast im Park ist leider geschlossen, kein Wunder, denn es geht ja schon stark auf den Winter zu. Dafür entschädigt uns das schüchterne Lächeln der Chinesin.
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Im Park verstreut finden sich mehrere Pavillons. Besonders hübsch angelegt ist dieser Doppelpavillon, der von überdachten Gängen umgeben ist.
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Überall sind Gärtner damit beschäftigt die Spuren des Herbstes zu beseitigen.
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Neben Musikern,
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strickenden Damen
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und Brettspielern
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treffen sich hier auch jede Menge Sportler.
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Etliche von ihnen sind auch im höheren Alter noch so gelenkig, dass wir fast schon neidisch werden.
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Temple of Heaven, Peking, China