Beijing

Mit 300 km/h donnern wir im Schnellzug von Shanghai nach Beijing und damit dem Herbst entgegen. Denn der hat in der chinesischen Hauptstadt schon vor einigen Wochen Einzug gehalten. Zum Glück wird vier Tage nach unserer Ankunft offiziell die Heizsaison eröffnet.
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Doch zuerst kündigt sich uns die Metropole mit breiten sechsspurigen Hauptstraßen
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und etlichen Bahntrassen an, von denen bestimmt einige durch unseren Zielbahnhof führen.
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Je nachdem auf welchen Radius ihr den Zirkel stellt, gibt es unterschiedliche Definitionen für die Stadt. Das Verwaltungsgebiet Beijings hat etwa die Größe Schleswig-Holsteins und rund 21 Millionen Einwohner. Die Metropolregion mit den Vororten ist noch halb so groß und zählt 12 Millionen Bewohner. Obwohl nur acht Prozent der Fläche zur Kernstadt gehört leben dort 7,7 Millionen Menschen. Wie man es auch dreht und wendet, Beijing ist vor allem eins: Voller Leute.
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Mit der Metro geht es direkt weiter in Richtung des gebuchten Hotels. Beim Verlassen der Station geht gerade die Sonne unter, die nächsten Tage wird sie sich leider hinter einer dichten Wolkendecke verstecken. Ob Smog oder Nebel können wir nicht sagen, denn trotz des ständigen Ausbaus des Nahverkehrs und Umstellung auf Elektrotaxen und Oberleitungsbussen bleibt Beijing die Stadt mit der schlechtesten Luft weltweit.
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Obwohl wir online gebucht haben können wir in dem Hotel nicht bleiben. In China dürfen Ausländer nur in extra dafür lizensierten Hotels übernachten und in den Buchungsportalen ist dies nicht gekennzeichnet. Müde und durchgefroren geht es zu Fuß und mit dem Taxi weiter, bis wir beim dritten Anlauf endlich eine Unterkunft finden, wo wir bleiben können.
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Nachdem wir die ersten drei Tage mit den Anträgen für die russischen Transitvisa und dem Fahrkartenkauf für die transsibirische Eisenbahn verbracht haben ist endlich Zeit für die Sehenswürdigkeiten. In die verbotene Stadt kommen wir nur nach Vorlage unserer Pässe, doch die befinden sich leider in der russischen Botschaft.
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Doch gleich gegenüber befindet sich der Tian’anmen Square und während die Chinesen auch hier ihren Ausweis zeigen müssen können wir zum Glück so durch die Kontrolle gehen, bzw. tun es einfach. Der Platz am Tor des himmlischen Friedens wird als größter befestigter Platz der Welt bezeichnet und ist erst seit 1911 für die Allgemeinheit zugänglich. Vorher durfte er, wie die verbotene Stadt, nicht betreten werden. Traurige Berühmtheit erlangte er mit dem blutigen Ende der Demokratiebewegung 1989. Tausende hatten hier monatelang ausgeharrt und für mehr Freiheit demonstriert.
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Nach dem Tod Maos wurde 1976 das große Mausoleum am Südende erbaut, in dem der balsamierte Leichnam ausgestellt ist.
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In direkter Nachbarschaft befinden sich weitere imposante Gebäude wie zum Beispiel das chinesische Nationalmuseum oder das Eisenbahnmuseum.
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Der Verkehr in Beijing ist trotz des steigenden Autoanteils immer noch eine bunte Mischung. Zwar sind viele der ehemals zehn Millionen Fahrräder verschwunden, doch die dreirädrigen Transport-Drahtesel sin, viele von ihnen sogar mit einem Elektroantrieb, sind stets gegenwärtig.
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So auch die kleinen Reparatur Werkstätten, in dessen Ersatzteillager sich sogar noch ein Platz für das Mittagsschläfchen findet.
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Ob hier der Verkäufer wohl ein Auge auf das Gemüse wirft oder vom Schlaraffenland träumt?
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