Ho Chi Minh City (HCMC) wurde nach der Wiedervereinigung des Landes 1976 nach dem ersten Präsidenten der Demokratischen Republik Vietnam benannt, doch bei den meisten Einheimischen und Ausländern behielt die Metropole weiterhin ihren alten Namen Saigon. Nach Jahren im Ausland kehrte der Revolutionär Hồ Chí Minh 1941 nach Vietnam zurück und leitete im zweiten Weltkrieg die militärischen Operationen gegen die japanischen Besatzungstruppen und gegen die mit den Japanern verbündeten Franzosen. Nach der Ausrufung der Unabhängigkeit 1945 besetzten britische und später auch wieder französische Truppen Südvietnam, was 1946 in einem Bombenangriff gipfelte und zum Indochinakrieg führte. In dieser Zeit entstand der Ho-Chi-Minh-Pfad (Đường Trường Sơn), der Nord- und Südvietnam teilweise durch Laos und Kambodscha mit einem Netz aus militärischen Versorgungswegen für den heimlichen Materialtransport verband. Mit der Niederlage der Franzosen und der Teilung Vietnams 1954, wurde Saigon die Hauptstadt des Südvietnam. Doch der Frieden war nur von kurzer Dauer, denn kurz darauf begann der Vietnamkrieg, der zwanzig Jahre anhalten sollte. Saigon wurde zum Hauptstützpunkt der amerikanischen Streitkräfte bei den militärischen Auseinandersetzungen mit Nordvietnam und der mit ihnen verbündeten Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams. Der Krieg endete 1975, als Panzer des Nordvietnams die Umzäunung des Präsidentenpalastes durchbrachen.
Der Guerillakrieger, der volksnah und in einfachen Verhältnissen lebte, verstarb jedoch noch vor Kriegsende am 2. September 1969.
Saigon ist heute die größte Stadt des Landes und das wichtigste Wirtschaftszentrum mit gut einem Drittel Anteil am Staatshaushalt.
Die 7,5 Millionen Einwohner verteilen sich auf ein riesiges Stadtgebiet von zweitausend Quadratkilometern. Zwischen all den Hochhäusern und Prachtbauten stehen vereinzelt ältere Wohnhäuser
und auch das Leben geht seinen noch recht traditionellen Weg.
Das Herzstück mit den meisten Sehenswürdigkeiten ist der Bezirk aus der Kolonialzeit. Die Franzosen investierten einen Teil der Gewinne aus der Reis- und Kautschukwirtschaft wieder in die Stadt, was heute noch an zahlreichen prächtigen Gebäuden und den breiten Boulevards zu sehen ist. Viele Europäer verglichen Saigon seinerzeit mit Städten in Südfrankreich, was im Hinblick auf
das Rathaus
sowie dem Opernhaus auch nicht verwundert. Das wohl markanteste Gebäude ist der Backsteinbau der Kathedrale Notre-Dame. Vor der Kirche steht eine Statue der Jungfrau Maria.
Direkt daneben befindet sich das alte Postamt, das auch heute noch seine Aufgaben erfüllt.
Die Stahlkonstruktion des Gebäudes wurde von Gustaffe Eifel entworfen.
Von außen ist es ein beliebtes Motiv für Hochzeitspaare
und Reisende.
Diesmal sehen wir statt Pagoden Hindu Tempel
und eine Moschee auf unserer Rundtour.
Mit der Politik der wirtschaftlichen Öffnung 1986 begann der erneute Aufschwung der Stadt, was sich auch in der Einwohnerentwicklung wiederspiegelt, die sich seitdem mehr als verdoppelt hat. Die Straßen sind überfüllt mit Mopeds, doch zum Glück wird bereits an einer Untergrund Bahn
unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften gearbeitet.