Kyaukme

Mit dem Zug geht es wieder ein Stück zurück Richtung Mandalay. Die meisten Wege in die nördlichen Berge enden für den Reisenden leider noch in Sackgassen. Zum einen gibt es kaum freigegebene Grenzübergänge in die Nachbarländer und zum anderen verhindern die Konflikte zwischen den ethnischen Minderheiten und den Regierungstruppen, dass man dort einreisen darf.
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Vor der Abfahrt heißt es erst einmal “In der Ruhe liegt die Kraft”, denn der Zug hat schon, obwohl erst kurz vor Hsipaw gestartet, eine halbe Stunde Verspätung. Doch das stört hier niemanden,
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selbst der Ticketverkauf startet daher erst eine halbe Stunde später. Einige Touristen werden etwas nervös, doch der Chef des Fahrkartenschalters ist voll und ganz Herr der Lage
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und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
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Die Fahrt nach Kyaukme dauert nur etwa neunzig Minuten. Neben uns sitzen Burmesen, die auf dem Weg zum Markt in Pyin Oo Lwin sind.
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Wir unterhalten uns mit der vierzigjährigen Mutter von fünf Kindern, von denen sie zwei begleiten, mit Händen und Füßen. Und wenn das nicht reicht, dann malen oder schreiben wir auf dem Notizblock. Sie beschenkt uns mit Bananen, Ananas und Limetten, wir revanchieren uns mit Shampoo Fläschchen.
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In Burma gibt es über hundert verschiedene Sprachen. Burmesisch ist die Amtssprache und wird von etwa zwei Drittel der Bevölkerung als Erstsprache verwendet. Es gibt fünf Grundtöne und je nach dem, wie ein Wort ausgesprochen wird, hat es unterschiedliche Bedeutungen. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine einheitliche Übersetzung des burmesischen Schriftbildes ins lateinische gibt. Das führt dazu, dass es für manche Ortsnamen mehrere Schreibweisen gibt. Bei der Hauptstadt zum Beispiel von Naypyitaw bis Nay Pyi Daw. Kein Wunder also, dass uns bei der Suche im Internet oder Reiseführer manchmal die Haare zu Berge stehen. Auf Bussen oder Wegweisern stehen in den seltensten Fällen englische Bezeichnung oder arabische Ziffern.  
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Zum Glück haben wir bis jetzt noch nicht im falschen Bus gesessen 😀 Was hauptsächlich daran liegt, dass uns die netten Burmesen immer auf den richtigen Weg helfen.
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Kyaukme ist ein kleines Handelsstädtchen für Tee.
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Es existiert lediglich ein Gästehaus, in dem wir übernachten dürfen. In Burma müssen Hotels und Gästehäuser eine Lizenz von der Regierung beantragen, wenn sie ausländische Gäste bei sich übernachten lassen wollen, was in manchen Orten zu recht monopolistischen Zuständen geführt hat. Der Übernachtungspreis für Ausländer ist um einiges höher als für Einheimische, denn ein Teil geht an die Regierung, die so direkt vom Tourismus profitiert.
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In Kyaukmes Stadtzentrum gibt es einen lebhaften Markt, der gegen Abend noch in die umliegenden Straßen vergrößert wird. Und das Warenangebot ist mal wieder ein Wahnsinn. In der Markthalle gibt es schon alles mögliche an Kleidung, Haushaltsgegenständen, Obst und Gemüse,
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auf den Straßen kommen dann noch Gewürze, Essensstände und die Ernteerträgen der Bauern dazu.
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Kyaukme, Shan, Myanmar (Burma)