Mit dem Zug von Pyin Oo Lwin nach Hsipaw

Eine Reise in Burma ohne Zugfahrt ist wie eine Suppe ohne Salz. Denn wer nicht mit der ratternden und klackenden Eisenbahn Burmas gefahren ist, der hat beim Besuch des Landes etwas verpasst. Daher haben wir uns Pyin Oo Lwin nicht ganz ohne Grund als Ziel ausgesucht, denn die Stadt liegt an der Bahnlinie zwischen Mandalay und Lashio und wir wollen das nächste Stück des Weges mit dem Zug fahren. Doch zuerst geht es mit dem “Taxi” in fast schon gewohnter Manier im Dreierpack zum Bahnhof. Eins muss man den Fahrern lassen, sie fahren so, dass man wirklich keine Angst unterwegs haben muss. Kein Wunder, denn der normale Familienausflug sieht auch nicht anders aus, da bekommt man das Mopedfahren schon in die Wiege gelegt.
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Der Fahrkartenverkauf sieht noch genauso aus wie zu Großvaters Zeiten. Von Computern oder gar Automaten sind wie hier Lichtjahre entfernt.
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Nachdem der Zug eingefahren ist
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beginnt ein geschäftiges Treiben: Säcke mit Gemüse sowie Bündel voller Blumen werden verladen
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und der Zug wird überprüft. Anschließend wäscht sich der “Schmiertrupp” in einer Pfütze
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und wovon diese Verkäuferin träumt, dass wird wohl ein Geheimnis bleiben.
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Nicht nur wir warten gespannt auf die Abfahrt,
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sondern auch die Jungs, damit sie wieder die Abkürzung über die Gleise nehmen können.
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In den beiden Wagen hinter uns wird tierisch gemeckert, denn dort fährt eine ganze Ziegenherde mit. Trotz der Enge scheinen die Tiere die Fahrt einigermaßen gut zu verkraften. Später werden sie gemeinsam mit uns in Hsipaw aussteigen.
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Nachdem alles verstaut ist geht es endlich los. Wer bis jetzt dachte, dass Schienen keine Schlaglöcher haben, der irrt gewaltig. Die Waggons schaukeln wie ein Schiff auf hoher See. Und während sich der eine nach links neigt, schwankt der andere bedrohlich nach rechts, so dass es beim Blick durch den Gang so scheint, als würde gleich alles umfallen.


Daher sind wir besonders von den Frauen beeindruckt, die die Reisenden mit Essen versorgen. Mit den Körben auf dem Kopf balancieren sie durch die Sitzreihen
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und verkaufen nebenbei noch ihre Waren.
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So zuckeln wir an Wasserfällen vorbei
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durch endlose Felder,
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auf denen gerade Mais geerntet wurde
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oder alles für die nächste Reispflanzung vorbereitet wird.
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Durch die langsame Fahrt, fünfzig Stundenkilometern erreichen wir in den seltensten Fällen, kommt uns die Landschaft noch unendlicher vor.
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An den kleinen Haltepunkten
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ist meistens nicht viel los.
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Manchmal kommt das Dickicht dem Zug so nah, dass wir meinen, wir würden direkt durch den Dschungel fahren.
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Dabei wird das Licht in den Wagen so schummerig, dass manche der Mitfahrenden vom Schlaf übermannt werden.
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Das Angebot, das ihnen die Telegrafenleitung bietet, nehmen die Webervögel gerne an.
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Und dann ist es endlich so weit.
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Der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt der Strecke liegt vor uns, das Gokteik Viadukt.
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Mit 102 Metern Konstruktionshöhe war sie nach nur einem dreiviertel Jahr Bauzeit zur Eröffnung im Jahre 1900 die größte Eisenbahn-Bockbrücke der Welt. Die Stahlteile wurden in den USA hergestellt und nach Burma verschifft.
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Zwischendurch halten wir neben dem Gegenzug, was den Verkäuferinnen ein besonders gutes Geschäft einbringt,
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bevor nach 7 Stunden Fahrzeit Hsipaw in Sicht kommt.
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Hsipaw, Shan, Myanmar (Burma)

4 thoughts on “Mit dem Zug von Pyin Oo Lwin nach Hsipaw

  1. Antje und Holger und Family

    Hallo Miriam, hallo Sven,
    wenn das kein Abenteuer ist…. da wird mir schon von eurem kleinen Filmchen schlecht. Und die Brücke…. Anna und Marie stehen neben mir und sind tief beeindruckt, können es gar nicht glauben und fragen immer wieder, wann ihr denn endlich wieder nach Hause kommt….
    Bleibt gesund und munter.
    Liebe Grüße aus dem z.Zt. recht heißen Warberg. Antje

    • Sven & Miriam Post author

      Ihr seid ja süß 😆
      Zum ersten Advent möchte Sven gerne wieder vor unserem Ofen sitzen und dann kommt Ihr zum Bratäpfel essen zu uns rüber. 🎄🎅👼
      Liebe Grüße in den 🏡Steinweg

  2. Robert

    Hallo Miriam und Sven,
    ich muss schon Euren Mut bewundern, weil diese Art von Brücke in Action-Filmen immer einstürzt und der Zug 102m in die Tiefe stürzt. ;-) Sehr schöne und interessante Fotos, von denen man einen Eindruck über das Land bekommt, da möchte man schon mehr von sehen.

    Gute Weiterreise!
    Robert

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