Malaysia ist DAS Land der Superlative. Hier befinden sich die größten Parks, die längsten Brücken und die höchsten Türme. Falls gerade mal nicht von der ganzen Welt oder zumindest Asiens, so bleibt doch immerhin noch Südostasien übrig. Wir schauen in das erste Kamera Museum der näheren Umgebung rein,
um uns neben einem überdimensionierten Photoapparat
und einer weiteren Wandmalerei
die aktuelle sozialkritische Fotoausstellung anzusehen.
Die Bilder zeigen die Nachwirkungen der Überflutungen im Bertam Tal in den Cameron Highlands Malaysias. Hervorgerufen durch die illegale Abholzung von insgesamt 6.000 ha Wald, um Land für Gewächshäuser zu gewinnen, kam es in den Jahren 2013 und 2014 nach anhaltenden Regenfällen zu Erdrutschen. Dabei füllte sich der Stausee zu 3/4 mit Schlick und Geröll und konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. In Folge wurden mehr als 100 Häuser zerstört, 3 Menschen kamen ums Leben.
Die Antwort der Regierung hieß “Operation Gading”. Zusammen mit der Einwanderungsbehörde, der Anti-Korruption-Kommission, der Polizei und der Armee wurde im November 2014 hart durchgegriffen. Ohne Genehmigung gebaute Häuser und Farmen, die teilweise bereits seit drei Generationen bestanden, wurden dem Erdboden gleich gemacht. Illegale Arbeiter aus Indonesien und Bangladesch verstecken sich seitdem im Regenwald, immer in Furcht bei einer der Razzien aufgegriffen zu werden.
Die Ausstellung zeigt aber auch, dass die alles andere als nachhaltige Landwirtschaft soziale und ökologische Gefahren für das Ökosystem und die Nahrungskette birgen
und wie mit Aufklärung der Bevölkerung der Weg zu einem umweltverträglichen Umgang mit der Natur geebnet werden kann.