Amber ist die ehemalige Hauptstadt des Staates Jaipur und wurde von den Kachhwaha-Rajputen errichtet, die aus Gwalior im heutigen Madhya Pradesh kamen.
Sie herrschten dort mehr als acht Jahrhunderte. Durch Kriege erbeutete Waren verschafften ihnen die Mittel für den Bau des Palasts in Amber. Den Startschuss gab Maharadscha Man Singh, der rajputische Befehlshaber von Akbars Armee, 1592. Das Fort wurde später erweitert und von den Jai Singhs vollendet, bevor sie nach Jaipur umsiedelten.
Das Fort Amber war, wie bei den Rajputen üblich, auch gleichzeitig der Königspalast, was den eher herrschaftlichen Aufbau erklärt.
Amber ist eine der Hauptattraktionen in Jaipur und es herrscht reger Andrang. Viele Besucher lassen sich mit einem Elefanten vom Ort ins Fort herauftragen. Zieht man wie wir den Fußmarsch vor, muß man manchmal schon etwas Acht geben, denn wenn einer der Elefanten mal etwas heftiger aus der Rüsselnase ausatmet gibt es eine unfreiwillige Dusche.
Amber ist in vier Bereiche (Eingangs-, Audienz-, Familien- und Frauenbereich) unterteilt, die alle einen eigenen Innenhof haben.
Die Anlage und der kleine See davor sind so gestaltet, dass es im Inneren in den heißen Sommermonaten kühl bleibt.
Eins der Gebäude im Innenhof des Familienbereichs verfügte sogar über einen kleinen Wasserkanal zur Klimatisierung.
Über dem Fort Amber ragt auf dem Adlerberg das Fort Jaigarh empor.
Dieses wurde nur zu Verteidigungszwecken erbaut und ist nicht so prachtvoll wie die Forts, die auch als Palast dienten. Dafür haben es die Feinde nie geschafft, diese Festung einzunehmen. Innerhalb der Mauern gibt es große Paradeplätze, Gärten und Teiche.
Von den weitläufigen Anlagen haben wir einen herrlichen Ausblick über die Landschaft und das zu unseren Füßen liegende Amber.
Beide Forts sind durch einen Fluchttunnel verbunden, so dass die Königsfamilie im Verteidigungsfall vom Palast in das höher gelegene Fort Jaigarh fliehen konnte, ohne von den Feinden gesehen zu werden.
Im Fort Jaigarh befindet sich die größte jemals gebaute Kanone auf Rädern. Das Geschütz wiegt 50 Tonnen und kann eine 50 Kilogramm schwere Kanonenkugel bis zu 35 Kilometer weit feuern. Dazu werden 100 Kilogramm Schwarzpulver benötigt. Zum Glück kam sie nie zum Kriegseinsatz und wurde nur ein Mal abgefeuert.