Wo eine Straße ist, da ist auch ein Bus. Mit drei Bussen fahren wir von Hampi nach Badami. Das erste Teilstück geht zum größten Teil über eine Schnellstraße. Oder das, was man in Indien unter einer Schnellstraße verstehen kann. Denn auf dem Standstreifen sind einige Ochsenkarren unterwegs und trotz der Dreispurigkeit gibt es auf einmal Kreuzungen. Auf der Straße sind fast keine Autos unterwegs, dafür umso mehr LKWs und einige Busse. Den Mittelstreifen zieren blühende Oleanderbüsche und Bougainvillea und wir fahren an Papayaplantagen, Blumen- und Wassermelonenfeldern vorbei.
Das zweite Stück der Strecke ist anstrengender. Die Straße ist nur noch so breit wie ein besserer Promilleweg und es geht nur im Zickzack zwischen Kühen, Traktoren und Ziegenherden voran. Gewächshäuser, Ziegeleien und Hühnerfarmen säumen den Weg.
In Badami angekommen fallen uns zuerst die Schweine auf, die überall frei herumlaufen. Sie ähneln unseren Wildschweinen und scheinen niemanden zu gehören. So wie sie aussehen fühlen sie sich sauwohl während sie den Müll durchwühlen oder im Schatten schlafen.
In unserem Hotel haben wir zu unserer Freude endlich mal wieder eine weiche Matratze. Es ist wahrscheinlich die erste seit Beginn unserer Reise und eins der sehr wenigen Betten, die auch für den Durchschnitts-Europäer lang genug sind. Hier merkt man, dass die meisten Inder um einige Zentimeter kleiner sind, denn bisher hatten wir meistens Betten, wo unsere Füße über das Ende herausschauten.
Badami war einst Hauptstadt des mächtigen Chalukya-Reiches und ist für seine prächtigen aus den Felsen herausgeschlagenen Tempel und die roten Sandsteinfelsen bekannt. Einige der Tempel und Höhlen gehören zu den frühesten und schönsten Bildhauerarbeiten der Chalukya-Künstler. Die älteste der vier Höhlen ist Shiva geweiht und entstand wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts.
Von den Höhlen aus hat man einen Überblick auf das Agastyatirtha-Becken. Ein Wasserbecken aus dem 5. Jahrhundert an dessen Ghats die Frauen noch heute die Wäsche mit der Hand waschen. An Orten wie diesen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Auf dem den Höhlen gegenüber liegenden Felsen thronen die Reste des North Fort. Der Aufstieg lohnt sich, denn von dort oben bekommen wir einen Panoramablick über die Kleinstadt und die sie umgebende Landschaft.
Mit uns sind jede Menge Schul- und Familienausflüge auf den Spuren der Vergangenheit.
Sehr schön! Jetzt habt ihr mir einen Ort gezeigt, den ich noch nicht kannte.
Die Fotos sind der hammer.