Tangalle

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Auf Kultur und Geschichte folgt Müßiggang. Tangalle ist ein kleines Fischerdorf mit langen Sandstränden. Das ist der hauptsächliche Grund, hierher zu kommen. Der Ort selber hat geschichtlich oder kulturell nicht viel zu bieten. Am Strand entlang gibt es viele kleine Hotels. Unser ist nur durch die kleine Straße vom Strand getrennt, nach fünf Metern stehen wir schon im Sand.

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In beide Richtungen unternehmen wir lange Strandspaziergänge und kühlen uns mit einem Sprung ins Wasser ab. Tangalle ist noch nicht so sehr touristisch überlaufen, so dass man am Strand weitestgehend alleine unterwegs ist. Wobei die eigentliche Saison noch nicht im Gange ist. Im Schatten unter den Palmen oder auf der Veranda des Hotels lässt es sich prima relaxen.

Sonntags findet in Tangalle der Wochenmarkt statt, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Die Busse, die auf dem Busbahnhof nebenan ankommen, sind voller Leute, die zum Markt wollen. Apropos Busse: Der Fahrer von Matara nach Tangalle hatte bis jetzt den heißesten Reifen auf den Asphalt gelegt. Viele der Busse sind wahrscheinlich nicht ohne Grund fast ferrarirot. Doch ohne Fahrschule darf man auch in Sri Lanka nicht hinter das Steuer. Am überflüssigsten ist das Verkehrsschild “Hupen verboten”.

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Tangalla, Southern Province, Sri Lanka

 

Matara

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Neben einem nicht ganz so spektakulärem Fort verglichen zu Galle hat die Universitätsstadt eine Strandpromenade und eine niedliche buddhistische Tempelinsel zu bieten, die man über eine Brücke erreicht.

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Obwohl man die kleine Insel innerhalb von fünf Minuten komplett begangen hat, haben wir dort fast zwei Stunden verbracht und die Mittagszeit überbrückt.

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Der Gang um den Gebetsraum herum liegt direkt über der Brandung. Dort lässt es sich im Schatten bei einer kühlenden Brise wunderbar aushalten.

Parevi Duwa, Matara, Sri Lanka

Zurück in die Vergangenheit – eine nostalgische Zugfahrt

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Im Galle Bahnhof werden die Bahnverbindungen noch wie in alten Zeiten angeschlagen. Die Fahrkarten haben das alte Pappformat, das in Deutschland schon fast in Vergessenheit geraten ist. Und trotzdem funktioniert alles. Am Ende ist man am Ziel und wenn man noch nicht am Ziel ist, ist es noch nicht das Ende.

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Auf den kleinen Bahnhöfen fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Dort herrscht nicht der Trubel der großen Bahnhöfe und trotzdem ist immer irgendwo ein wenig Bewegung. Dort werden zwei Waggons rangiert und auf dem Bahnsteig sind zwei Mitarbeiter mit dem Frachtgut beschäftigt. Ganz anders als bei uns, wo sich außer den Bahnfahrenden nur noch der Zug bewegt, wenn er denn endlich einfährt.

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Wir nehmen den Bummelzug weiter gen Süden entlang an weißen Stränden auf der einen und grünem Dickicht auf der anderen Seite. Die etwa zweistündige Fahrt für die 45 Kilometer lange Strecke kostet für uns beide in der zweiten Klasse umgerechnet gerade mal 1 Euro. Wenn man es nicht eilig hat und die Strecke nicht allzu lang ist, dann ist der langsame Zug die bessere Wahl. So hat man viel Zeit und die besten Möglichkeiten, die Landschaft und die Orte anzuschauen.

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Die Fahrkarten werden in Sri Lanka gleich drei Mal kontrolliert. Beim Betreten des Bahnsteigs, während der Zugfahrt und dann noch einmal beim Verlassen des Bahnsteigs.

Galle

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Gegensätzlicher können der Norden und der Süden kaum sein. In Mannar waren außer uns so gut wie keine Touristen, in Galle gehen wir in den Touristenströmen fast unter. Besonders innerhalb des alten Forts aus der Kolonialzeit, dessen Außenmauern komplett erhalten geblieben sind. In den kleinen Gassen mit den alten Häusern hat man mehr das Gefühl, dass man sich in Südeuropa befindet. Das Fort gehört seit 1988 zu den UNESO-Weltkulturerben. Den asiatischen Flair findet man dann wieder in der Neustadt, wo das typische Markt- und Geschäftsgewusel herrscht. Wir finden ein Guest House im alten Fort mit günstigen Preisen und einer Veranda zum Entspannen.

Es gibt noch viele Gebäude aus der Kolonialzeit. Als erste Europäer landeten die Portugiesen in Galle. Ihnen folgten die Holländer und schließlich die Engländer. Die Wechsel der Kolonialmächte wurden vertraglich geregelt, so dass das Fort keine Beschädigung durch Kämpfe oder Belagerungen nahm. Doch durch den Tsunami 2004 wurden etliche historische Gebäude zerstört oder beschädigt und konnten lange Zeit nicht genutzt werden. Galle rückte durch den Tsunami weltweit in die Schlagzeilen, was auch einen touristischen Aufschwung mit sich brachte.

Der Wetterbericht sollte recht behalten, die Temperaturen steigen in Svens Schmelzbereich, auch wenn die Sonne nicht den ganzen Tag scheint. Die Mauern des alten Forts umspannen eine Landzunge, so dass man sowohl Sonnenaufgang wie auch Sonnenuntergang beobachten kann.

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Abends lässt es sich wunderbar auf den Festungsmauern sitzen und unter unseren Füßen brandet der Indische Ozean an die Felsen. Auf dem Rückweg jagen die Flughunde durch die engen Gassen über unsere Köpfe hinweg nach Insekten.

Am zweiten Tag weckt uns der Gesang des Morgengebets. Wir nutzen die Gelegenheit und umrunden auf der fast menschenleeren Festungsmauer das Fort.

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Heute scheint das Horoskop für eine Hochzeit gute Voraussetzungen zu versprechen. Vor einer der Kirchen treffen wir auf ein halbes Dutzend Hochzeitspaare, einige von ihnen in tradioneller Kleidung. Eins der Hochzeitsautos ist ein Käfer-Cabrio.

Fort, Galle, Southern Province, Sri Lanka

Zwischenstop in Colombo

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Wohin als nächstes? Wir lassen den Wetterbericht entscheiden. Nachdem wir an fast jedem Tag Regen hatten ist uns endlich nach Sonne und weniger Luftfeuchtigkeit. Daher fällt die Wahl auf den Süden, auf Galle. Doch vorher müssen wir aus der Mannar – Island – Sackgasse wieder heraus.

Mit dem Bus kann man direkt von Mannar nach Colombo fahren. Was uns der Reiseführer verschwiegen hat? Die Fahrzeit. Die Fahrt dauert knappe acht Stunden. Und ich werde mich nie wieder über die Beinfreiheit in der Touristenklasse beschweren.

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In Colombo brauchen wir einen Zwischenstop. Dafür reicht ein günstiges Zimmer gleich gegenüber dem Bahnhof, denn die Strecke in den Süden legen wir mit der Bahn zurück. Das Zimmer liegt direkt an der Hauptstraße und wir haben von unserem Fenster aus einen hervorragenden Beobachtunspunkt auf das Treiben unter uns. In einer anderen Metropole hätten wir wahrscheinlich ein Vermögen für das Zimmer bezahlt. Dann wohl aber auch mit schallschluckender Merfachverglasung.

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Colombo Fort Railway Station, Colombo, Western Province, Sri Lanka