Während die Goldfische in den deutschen Zoohandlungen ein eher langweiliges Leben führen, bekommen ihre Artgenossen auf Bali aufregendes geboten. In der Tüte geht es auf dem Moped zu den Käufern, dabei können sie den Verkehr hautnah miterleben, bekommen eine Menge zu sehen und können später im Teich oder Aquarium eine Menge erzählen.
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Im Nirwana in Lovina
Auf dem Weg von Ubud nach Lovina Beach an der Nordküste überqueren wir die gebirgige Mitte Balis. Die erste Stunde der Fahrt führt uns ununterbrochen an Häusern und Geschäften vorbei. Wir haben schon die Befürchtung, dass wir überhaupt keine Natur zu sehen bekommen, doch dann fahren wir durch Wälder, die sich mit Reisfeldern und Obstplantagen abwechseln. Auf halber Strecke liegt der Lake Batur, ein Kratersee aus der vulkanischen Ursprungszeit Balis.
Unterwegs decken wir uns mit Obst ein. In Indonesien bekommen wir endlich Früchte, die man in Deutschland nur selten und dann sehr teuer bekommt. In unserer Einkaufstüte finden sich Rambutan, Schlangenfrucht, Mangostan, Maracuja, Guave und eine stachelige Durian. Die Durian wird auch Stinkfrucht genannt und das nicht ohne Grund, denn sie riecht eher nach altem Käse, als nach exotischer Frucht. Doch sie schmeckt uns genauso gut wie die anderen auch.
Lovina Beach besteht aus mehreren kleinen Fischerdörfern,
die auch Reis anbauen.
Wir nehmen uns in dem Ort Kalibukbuk ein Zimmer im Nirwana Seaside Cottages.
Da zur Zeit Nebensaison ist sind neben unserem nur drei weitere Zimmer auf dem weitläufigen Hotelgelände belegt.
Wir haben den Pool den ganzen Tag über für uns alleine und genießen diesen sowie die Ruhe mit einem Buch in der Hand auf der Sonnenliege.
Überall riecht es nach Blumen und wir fühlen uns fast schon wie im Paradies.
Miriam erinnert sich an immer mehr indonesische Wörter und kann schon wieder ein paar ganze Sätze Bahasa Indonesia sprechen.
Keoladeo Ghana National Park
Unsere letzte Station in Rajasthan ist die etwas kleinere Stadt Bharatpur, an die der Nationalpark Keoladeo Ghana angrenzt.
Er ist einer der weltweit wichtigsten Brut- und Futterplätze für Vögel sowie ein beliebtes “Urlaubsziel” von Zugvögeln aus Afghanistan, Turkmenistan, China und Sibirien. Nach dem Monsun steht etwa ein Drittel des 29 Quadratkilometer großen Parks unter Wasser, was es zum idealen Überwinterungsdomizil für die Zugvögel macht. Dann tummeln sich zusammen mit den einheimischen Spezies um die 360 verschiedene Vogelarten auf den überschwemmten Gebieten. Doch auch nachdem die Zugvögel wieder gen Heimat fliegen gibt es noch etliche Arten zu beobachten, die in Keoladeo Ghana balzen und brüten.
Noch bis 1965 diente das Naturschutzgebiet den Maharadschas als Jagdgebiet. Erst 1982 wurde es zum Nationalpark erklärt und drei Jahre später in die Liste der Unesco Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Mit dem Miet-Drahtesel geht es auf Erkundungstour.
Nachdem wir die Hauptstraße des Parks, die vornehmlich den Fahrradrickshaws als Besucherstrecke dient, verlassen haben, umgibt uns die Stille der Natur. Kaum haben wir unsere klappernden Räder an den Baum gestellt, können wir auch schon von überall her Vögel hören und sehen. Eine herrliche Abwechslung zum normalen indischen Lärm, der uns sonst die meiste Zeit umgibt, gerade in den letzten Tagen in Jaipur.
Natürlich gibt es nicht nur Vögel zu sehen. Schon bald kreuzt die erste Nilgauantilope unseren Weg.
Antilope hört sich dabei grazieler an, als diese Art mit einer Schulterhöhe von 1,4m und einem Gewicht von 300kg ist.
Boselaphus tragocamelus
Weiter sehen wir Axishirsche, Wildschweine, wilde Kühe, Affen und Schakale. Nicht zu vergessen die quirlligen Streifenhörnchen.
Mehr aus Zufall kommt uns auch eine Schildkröte vor die Linse, denn das eigentliche Mannequin ist der Reiher.
Ständige gefiederte Begleiter sind neben den Grasmücken, Timalien sowie Blaubartspints, die Mynas und
Papageien.
Zwischen den dichten Büschen sehen wir immer wieder Pfauen, die allerdings sehr scheu sind und gleich auf Sicherheitsabstand gehen, wenn sie uns sehen oder hören. Einer ist uns aber doch vor die Kamera gelaufen, nur das Rad will keins der Männchen für uns schlagen. Ganz in der Nähe des “eitlen Herren” hält sich auch sein Harem auf. Die im Vergleich zu ihm unscheinbaren Weibchen hören wir jedoch meistens bevor wir sie entdecken.
Pavo cristatus
Bei den Eisvögeln sind sowohl die Damen wie auch die Männer leuchtend türkis, wenngleich man es der Braunliest auch nicht von vorne ansieht.
Halcyon smyrnensis
Besonders fleißig sind die Termiten. Direkt am Straßenrand stehen einige ihrer Hügel, die uns locker überragen.
Wenn auch nicht ganz so gesellig, wie die Insekten, so sind die Streifengänse
Anser Indicus
und die Zwergpfeifgänse doch auch immer in Gruppen anzutreffen.
Dendrocygna javanica
In den Bäumen sitzen Kormorane in kleineren Kolonien und trocknen ihr Gefieder.
Phalacrocorax carbo
Unter ihnen hat sich auch ein indischer Schlangenhalsvogel gesellt, der den Kormoranen ähnelt, aber einen längeren Hals hat.
Anhinga melanogaster
An Einzelgängern entdecken wir den Schwarzkopfibis,
Threskiornis melanocephalus
den Buntstorch
Mycteria leucocephala
und den Silberreiher hier zusammen mit einem Ibis.
Ardea alba und Threskiornithinae
Wir sehen auch zwei Paare der selten gewordenen Saruskraniche. Ihr Bestand ist durch die Einschränkung ihres Lebensraumes mittlerweile gefährdet. Diese Kranichart kann bis zu 1,8m groß und 12kg schwer werden und gehört damit zu den größten flugfähigen Vogelarten. Sie haben eine Lebenserwartung von 40 Jahren und leben in einer Einehe über ihr ganzes Leben.
Grus antigone
Eines der Männchen ist gerade dabei, seinen Balztanz aufzuführen.
Während einige der anderen Besucher professionell mit Spiegelreflexkameras und Teleobjektiven (größer als unser Rucksack) ausgerüstet sind, gelangen auf unsere Bilder auch mal mehrere Gattungen, wie auf diesem hier. Viel Spass beim Finden der drei Tierarten.
Axis axis, Sus scrofa cristatus und Macaca radiata
Vor fünfzehn Jahren wurden zum letzten Mal Nonnenkraniche (sibirische Kraniche) in Keoladeo Ghana gesehen.
Ihr Bestand ist weltweit stark gefährdet, da der natürliche Lebensraum durch die Landwirtschaft zerstört wird und die Vögel auf ihren Zugrouten gejagt werden. Dies wurde wohl auch den letzten noch verbliebenen Nonnenkranichen in Keoladeo Ghana zum Verhängnis.