Nach der problemlosen Einreise, die Visa hatten wir uns schon in der Botschaft in Bangkok geholt, legen wir unsere ersten Kilometer in Myanmar zurück. Doch zuerst stellen wir die Uhr um eine halbe Stunde zurück. Umstellen müssen wir auch unser Verhalten im Straßenverkehr, denn zum ersten Mal seit acht Monaten fahren die Autos wieder auf der “richtigen” Seite.😊 Wobei die Fahrer unpassender Weise immer noch auf der “falschen” Seite sitzen. Bei unserer Fahrt wird auch gleich die Beifahrerin eingespannt, denn sie muss schauen, ob die Fahrbahn zum Überholen frei ist. Im Grenzbereich werden wir dann noch zwei Mal kontrolliert und auch Photos dürfen wir auf den ersten 50 km leider nicht machen. Dabei führt der Weg durch eine wunderschöne Landschaft aus grünen Reisfeldern, die durch mit Palmblättern bedeckte Hütten,
Buschwerk und Baumreihen unterbrochen und von den Bergen hintermalt wird. Da gerade Regenzeit ist, treten die Flüsse und Bäche überall über die Ufer.
Erst im März diesen Jahres wurde die neue Straße zur thailändischen Grenze eingeweiht. Auf der alten Piste herrschte eine tageweise Einbahnstraßenregelung, so dass die Ein- bzw. Ausreise über diesen Grenzpunkt nur an jedem zweiten Tag möglich war. Ein weiterer Vorteil ist die nun auch um einige Stunden verkürzte Reisezeit. Während dieser kauft uns das Mädchen, welches neben der Fahrt zwischen uns sitzt, überraschenderweise eingelegte Mangos und Sonnenblumkerne für unterwegs.
Hpa An ist die Hauptstadt der Karen Provinz, die hauptsächlich durch die Bevölkerungsgruppe der “Giraffenhalsfrauen” (Padaung) bekannt ist. Wie auch das Volk der Rohingya aus dem Nordwesten, werden die Karens unterdrückt, was die erhöhte Militarpräsenz und das Photoverbot auf unserem Weg erklärt. Die Konflikte zwischen Minderheiten und der Armee sind auch der Grund, warum nur wenige Grenzübergänge zwischen Thailand und Myanmar frei bzw. an den Rest des Landes angebunden sind. Grund zur Sorge besteht aber nicht, denn diese Bezirke sind für Reisende nicht zugänglich und auf normalen Wegen nicht erreichbar.
Mit dem Überschreiten des Grenzflusses sind wir fast in eine andere Welt eingetreten. Die Männer und Frauen in Longis (Wickelröcke) gekleidet, tragen sich Paste aus zerriebener Thanaka Borke auf die Wangen auf und auch von den Gesichtszügen sehen sie den Thais überhaupt nicht mehr ähnlich.
Auch in den Orten ist vieles anders. An Häusern, Stromleitungen, Straßen, einfach an allem sieht man, dass Myanmar nach den Jahrzehnten der Isolation zu einem der ärmsten Ländern der Welt gehört und nur langsam den wirtschaftlichen Aufschwung bewältigt. Aller Widrigkeiten zum Trotz sind die Menschen sehr freundlich und nett. Auf dem Markt dürfen wir noch nicht einmal die Tomaten, Zwiebeln und den Knoblauch bezahlen.
Dort versorgen wir uns auch mit Rambutan, Ananas
und mit Röstzwiebeln gefüllten Tofu.
Gegenüber befindet sich die rosa Moschee
und direkt daneben der Eingang zu einem buddhistischen Tempel.
Weiter unten am Flussufer
entdecken wir noch eine Pagoda.