Von Bali nach Java

Um nach den Nachrichten aus Nepal auf andere Gedanken zu kommen lassen wir das Nirwana hinter uns und stürzen uns wieder in die Realität des Reisenden. Das erste Stück des Weges legen wir im indonesischen Hauptbeförderungsmittel, dem Bemo, zurück. Das sind Mini- oder Kleinbusse, die hinten zwei Bänke für die Fahrgäste haben und regelmäßig zwischen den Ortschaften pendeln. Für die Indonesier gerade noch ausreichend, hat der um einige Zentimeter größere Europäer schon einige Mühe, sich so zusammenzufalten, dass er in das Bemo passt. So erreichen wir die Fähre, die uns von Bali zur nächsten Insel bringt. Java, ebenfalls vulkanischen Ursprungs, ist mit seinen 38 erloschenen und teils noch aktiven Vulkanen Teil des pazifischen Feuergürtels. Obwohl nur zehn Kilometer von Bali entfernt merkt man sofort einen deutlichen Unterschied. Es gibt keine Haustempel und kleine Opfergaben mehr und die hinduistischen Tempel werden durch Moscheen abgelöst, denn 91% der javanischen Bevölkerung sind muslimisch. Sind wir in Lovina noch bei strahlendem Sonnenschein gestartet, fängt es während der dreiviertelstündigen Überfahrt so an zu regnen, wie es sich für einen tropischen Platzregen gehört. Leider wird das Wetter für den Rest des Tages nicht viel besser und wir beschließen daher, die Nachttour zum noch aktiven Vulkan Ijen ausfallen zu lassen. Nichtsdestotrotz bleiben wir über Nacht in dem Ort Banyuwangi in der Nähe des Fährhafens und nehmen am darauffolgenden Nachmittag den Nachtbus nach Yogyakarta, bei der es uns nicht an musikalischer Unterhaltung mangelt, denn die Straßenmusiker, die jeweils nur ein paar hundert Meter mitfahren, geben sich die Klinke in die Hand.
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Yogyakarta war einst Zentrum eines Königreichs und ist heute mit mehreren Universitäten und hunderttausend Studenten das Bildungszentrum der Insel. So auch für die klassischen Künste, zu denen auch Batik zählt.
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Wir nehmen uns ein Zimmer in einem Homestay in einem von kleinen Gassen durchzogenen Viertel in der Nähe der Jalan Malioboro.
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Nach Einbruch der Dunkelheit wird es lebhaft auf den Straßen Yogyakartas. Dann werden die Garküchen aufgebaut
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und die Gäste essen auf Matten sitzend zu Abend.
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Musikbands spielen auf den Straßen und viele Geschäfte sind bis weit in die Nacht hinein geöffnet. Zwischendurch wird auch gerne eine Partie Schach gespielt, wie hier der Zigarettenverkäufer mit dem Rikschafahrer.
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Jalan Malioboro, Yogyakarta City, Special Region of Yogyakarta, Indonesia