Nach der Audienz beim Dalai Lama lacht und weint uns der Himmel über McLeod Ganji zum Abschied,
denn wir nehmen den Nachtbus nach Rishikesh. Wer sich in Deutschland ein Auto mit Luftfederung oder ähnliches bestellt, der ist noch nicht mit dem Bus durch das Himalayavorland gefahren. Das ist in etwa so, als ob auf der Tangente in den letzten dreißig Jahren keine Frostschäden behoben worden wären. Die Rückewege im Elm sind im Vergleich dazu glatt wie ein Babypopo und nach knapp 14 Stunden Fahrzeit sind wir wie der Wodka-Martini bei James Bond geschüttelt. Aber auch gleichzeitig von den Serpentinen gut durchgerührt.
Rishikesh liegt am Ganges, der von hier aus seine letzten Kilometer noch recht flott im Himalaya zurücklegt
und gilt als die Wiege des Yoga.
Da ist gleich doppelt für Action gesorgt, zum einen die Pilger, die eine Meditation
und ein Bad im Heiligen Fluß der Erlösung näher bringt,
zum anderen die Yogis,
die in einem der zahlreichen Ashrams die Muskeln und Sehnen dehnen. Dort kommen auch wir unter und schwitzen endlich mal wieder bei ein paar Runden Yoga.
Unsere Unterkunft liegt am Berghang direkt am Ganges mit Blick auf die Ghats.
Morgens und abends hören wir von unserem Zimmer aus die Mantragesänge am anderen Ufer, zum Glück liegt das Ashram etwas höher, so dass der Verkehrslärm der Uferstraße nicht stört.
Der Tagesablauf im Ashram ist streng durchorganisiert. Alle wichtigen Termine wie Mahlzeiten, Yoga, Vorlesungen oder Meditationen werden mit der Glocke angekündigt. Zum ersten Mal wird sie am frühen Morgen viertel vor fünf zur Morgenmeditation geläutet. Doch da haben wir sie immer überhört
Auch die Beatles sind in den 1960ern zum Meditieren nach Rishikesh gekommen und haben hier etliche Lieder des “White Album” komponiert.
Doch das Ashram, wo sie logiert haben, ist mittlerweile geschlossen und der Natur überlassen.
Der Fluß ist hier am Himalaya noch recht sauber, so dass auch wir mal einen Zeh in das Wasser halten. Trotz der 34 Grad Lufttemperatur ist er gletscherkalt. Ein Bad im heiligen Fluß Ganga, wie er von den Indern genannt wird, reinigt von den Sünden und verspricht Absolution.
Hängebrücken führen über ihn zu weiteren Tempeln.
und dem üblichen, geschäftigen Treiben.
Wenn gerade mal kein Wasser in Sicht ist,
so kann man sich an einem der Trinkwasserspender erlaben.