Mit einer Länge von an die 6 Kilometer ist Chittorgarh der größte Festungskomplex Indiens. Geschützt durch 7 Tore und den 150 m abfallenden Klippen wurde es dennoch dreimal (in den Jahren 1303, 1535 und 1568) feindlich eingenommen. Ihre Bewohner wählten jedes Mal heroisch den Tod.
Der Rana-Kumbha-Palast aus dem 15. Jahrhundert mit seinen Elefanten- und Pferdeställen sowie einem Shiva-Tempel war die Residenz der Königsfamilie um Maharana Kumbha.
Der Vishnu geweihte Kumbha-Shyam-Tempel mit den hohen Türmen (sikharas) wurde im indogermanischen Stil erbaut. Seine Reliefs illustrieren das Leben in Mewar im 15. Jahrhundert.
Mit dieser harmlos aussehenden Maschinerie lässt sich insbesondere Nachts ein Höllenspektakel machen. Bei der Lautstärke wird sicherlich nicht nur jede Tempeltänzerin aus dem Schlaf gerissen.
Direkt daneben steht der etwas kleinere Meera-Tempel, welcher der Mystikerin und Dichterin Meerabai gewidmet wurde, die im 16. Jahrhundert einen Mordanschlag ihres Schwagers überlebte. Krishna hatte das Gift in Nektar verwandelt.
Das 1448 erbaute Wahrzeichen, die Jaya Stambha erhebt sich mit neun kunstvoll verzierten Stockwerken 37,19 m in die Höhe.
Über 157 schmale Stufen
gelangt man in den 8. Stock des Siegesturms, den Maharana Kumbha nach dem Sieg über den Sultan von Malwa erbauen ließ.
Am Bestattungsghat, dem Mahasati fanden einst die königlichen Feuerbestattungen statt.Während der zweiten feindlichen Eroberung im Jahre 1535 begingen hier 13 000 Frauen Selbstmord (jauhar), indem sie sich wie Satis (Selbstopferung der Witwen) ins Feuer stürzten.
Der Samadhisvara Tempel aus dem 11. Jahrhundert
beherbergt 3 Gesichter von Shiva.
Padminis Palast liegt umgeben von Rosengärten
direkt neben einem kleinen See, in dessen Mitte ein Pavillon steht. Die Legende besagt, dass Rana Ratan Singh vom Palast aus das Gesicht seiner wunderschönen Ehefrau Padmini, die im Pavillon saß, Ala-ud-din Khalji über Spiegel zeigte. Überwältigt von ihrer Schönheit zerstörte dieser daraufhin Chittorgarh, um Padmini in seine Gewalt zu bekommen.
Durchschreitet man das Haupttor Surajpol, liegt einem das weite grüne Land traumhaft zu Füßen.
Vor dem Ruhmesturm (Kirtti Stambha) aus dem Jahre 1301 haben wir uns für Euch in Pose geworfen
Anhänger des Jainismus errichteten diesen zu Ehren von Adinath (dem ersten tirthankar = einer von 24 verehrten jainistischen Lehrern).
Zurück in der Altstadt machen wir uns nach einer kurzen Rast, bei der wir das Cricketspiel zwischen Indien und Pakistan verfolgen, auf den Weg zum Markt, um Papaya und Bananen zu kaufen. Schon von weitem hören wir die Musik einer Band, die schräg gegenüber der Markthalle und einem Hindi Tempel aufspielt. Eine silberne, prächtige Kutsche steht direkt davor und wird mit Shiva (der Verkörperung von Schöpfung und Neubeginn ebenso wie Erhaltung und Zerstörung), seinem Reittier, dem Bullen Nandi, seiner Frau Parvati (der Muttergöttin) sowie ihren Sohn Ganesha mit dem Elefantenkopf (dem Gott des Glücks, der Hindernisse aus dem Weg räumt; auch Schutzherr der Schriftgelehrten) beladen. Wir gesellen uns zu den Zuschauern, von denen viele Frauen in gelb gekleidet sind.
Unter großem Gekicher wagen nun einige der Frauen einen Tanz zur Musik.
Als sich die Prozession weiterbewegt tragen die Frauen gelbe Töpfe mit Kokosnüssen auf ihren Köpfen und auch die Männer tanzen.
Auf dem Platz vor der Moschee führt eine Gruppe von Männern sowie einer Frau Schwertertänze auf. Dabei kommen die finster dreinblickenden Kämpfer der Zuschauermenge so nah, dass diese immer weiter zurück weicht. Jetzt können wir uns bestens vorstellen, wie stoisch und furchteinflössend das Mewarvolk in den Kampf zog. Auch das gekonnte Hantieren der Kämpfer mit Stangen, Bändern und Schwertern wird dargeboten. Da wir die einzigen Ausländer sind, werden wir zuvorkommend in die erste Reihe gerufen. Während Feuerspucker den Platz erhellen, über den es Körbe voller Rosenblätter und Studentenblumenknospen regnet, werden Handstandüberschläge über ein Fahrradgepäckträger vorgeführt.
Später soll dieses Rad, an dessen Lenker ein Stoff zum Festbeißen gewickelt wird, mit den bloßen Zähnen im Kreis gewirbelt werden. Einer der Männer läßt sich sogar ein Brett quer über den Oberkörper legen, welches ein Motorrad als Überfahrt nutzt. Die Stimmung durch den Cricketspiel Sieg angeheizt ist einmalig und wir freuen uns ein Teil davon sein zu dürfen.
Jetzt habe ich auch endlich wieder reingeguckt. Wahnsinn, was ihr alles erlebt😀 und Indien hat ja so eine vielfältige Geschichte… Ich hoffe euch geht’s super und ihr genießt dieses Abenteuer. Passt immer schön auf euch auf. Kussi
Das machen wir… Ihr aber auch
Die Wochen fliegen nur so dahin. Jedesmal, wenn eines der 5 “Titelbilder” oben ersetzt wird, scheint es Ewigkeinen her zu sein, dass wir es erlebt haben.
Ist ja echt faszinierend was ihr da so seht Ich freu mich für euch, echt cool euer Abenteuer. Ich werde auch wieder versuchen öfters reinzuschauen, die letzten Wochen waren halt sehr sehr arbeitsreich.
Viele Grüße an Sven.
LG
José