Nepals Hauptstadt liegt zusammen mit vier anderen Städten und mehreren kleinen Orten im Kathmandutal. Diese Metropolregion hat 1,5 Millionen Einwohner und ist nur über eine Straße mit der Außenwelt verbunden, die während der Monsunzeit regelmäßig durch Erdrutsche blockiert wird und über die auch wir ins Tal gekommen sind. Kathmandu ist die größte und einzige Metropole Nepals und war Sitz der Könige.
An dem alten Königspalast befindet sich der wohl bekannteste Platz Kathmandus, der Durbar Square, was übersetzt königlicher Platz heißt.
Hier befinden sich neben dem Königspalast unzählige Tempel und Götterstatuen.
Der Platz ist gesellschaftlicher und touristischer Mittelpunkt der Altstadt. Die erhöhten Tempelanlagen laden zur Pause ein und sind ein beliebter Aussichtspunkt, von denen sich das Treiben auf den Straßen beobachten lässt.
Neben den Menschen bevölkern Unmengen von Tauben den Durbar Square. Hier werden sie nicht verscheucht und vertrieben, sondern ganz im Gegenteil gefüttert.
Drumherum ist die Altstadt, die von alten Häusern mit Holzelementen, die allerdings häufig in sehr schlechtem Zustand sind, geprägt wird.
Ein Denkmalschutz existiert nicht, so dass eingestürzte oder abgerissene Häuser durch einfache Betonbauten ersetzt werden. Zwischen den Häusern schlängeln sich die schmalen Gassen, die oft nur Platz für zwei Personen bieten.
Das hat den Vorteil, dass der Autoverkehr diese Ecken nicht erreichen kann. Motorräder hält es zwar nicht fern, doch ist der Verkehrslärm bei weitem nicht so laut wie in Indien, da die Verkehrsteilnehmer weniger enthusiastisch von der Hupe Gebrauch machen. Daher lässt es sich recht entspannt durch die Gassen spazieren. Tuk-Tuks gibt es in Kathmandu nur als Sammel-Rickshaws, die auf den großen Straßen unterwegs sind. In der Innenstadt übernehmen die Fahrradrickshaws die Personenbeförderung.
Durch kleine Gänge gelangt man in die Innenhöfe, wo es schlagartig ruhig wird. Von dem Gewusel auf der Straße ist nichts mehr zu hören. Hier verstecken sich häufig kleine und größere Tempel, was man beim Vorbeigehen an den kleinen Zugängen gar nicht vermutet.
Die meisten Gassen und Straßen sind gepflastert und es liegt nicht so sehr viel Müll herum. An den größeren Straßen sind Fußwege, die wir sogar benutzen können, was wir gar nicht mehr gewohnt sind. Nur die Baustellen sind tückisch, denn die Löcher werden weder abgesperrt noch gekennzeichnet. Gerade bei einem der Stromausfällen, die zum Tagesprogramm gehören, kann die Baugrube so zur Falle werde. Der Energiebedarf liegt um etliches höher, als die Infrastruktur bereitstellen kann, so dass der Strom regelmäßig abgeschaltet wird und das kann schon mal bis zu zwölf Stunden der Fall sein. Ärgerlich wenn man gerade dann die Akkus aufladen oder einen Tee kochen möchte. Die Beleuchtung in unserer Jugendherberge verfügt über einen Stromkreis, der bei Ausfällen über Batterien versorgt wird.
In den alten Häusern und auch in den Tempeln befinden sich unzählige kleine Geschäfte, manche nur ein paar Quadratmeter groß. Hier findet sich alles, was zum täglichen Leben benötigt wird.