Chennai

Morgens um halb sechs nehmen wir den Zug von Pondicherry nach Chennai. Es geht durch ausgedehnte Feld- und Graslandschaften Richtung Norden.

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Chennai, das früher Madras hieß, ist eine Großstadt mit 4,5 Millionen Einwohnern. Das Ballungshgebiet hat über 8 Millionen Einwohner. Unser Zug endet in Chennai-Egmore. Der Bahnhof ist ein imposanter Bau aus roten Backsteinen.

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Direkt in der Nähe des Bahnhofs finden wir schnell ein Zimmer. In dem Viertel herrscht geschäftiges Treiben in den unzähligen Läden und Geschäften.

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Als erstes müssen wir zum Vodafone-Store, um Guthaben für die nächsten vier Wochen aufzuladen, damit wir Euch weiterhin schreiben können.

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Chennais Bezirke sind sehr unterschiedlich. Großstadtviertel wechseln sich mit fast schon dörflichen Strukturen ab, enge Gassen mit großen Straßen.

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Dazwischen finden wir immer wieder große und kleine alte Häuser mit dem Charme der Vergangenheit.

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Und mittendrin riesige Baustellen, die das normale Chaos noch größer machen. Denn in Chennai wird fleißig an einer Metro gebaut, deren Linien sich am Zentralbahnhof treffen werden.

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Ein Anziehungspunkt ist der 13 Kilometer lange und stellenweise über 400 Meter breite Marina Beach mit seiner Strandpromenade.

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Es gibt Unmengen von Markt- und Essenständen, einige Leute gehen baden, unternehmen einen Ausritt,

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oder versuchen ihr Glück an einer der Schießbuden.

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Auch in Chennai stehen bei den Jugendlichen Photos mit Ausländern hoch im Kurs.

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Wer möchte kann sich gleich an Ort und Stelle tätowieren lassen.

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Immer wieder treffen wir auf Kinder, die sich von uns photografieren lassen wollen.

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Und auch die älteren stehen uns gerne Motiv.

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Alle sind in freudiger Erwartung auf das große Fest.

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Und wenn man mal einen gesegneten Schlaf benötigt…

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Good Bye Pondicherry

Da wir einige Tage in Pondicherry verbracht haben, haben wir noch einige Impressionen der Stadt für Euch und ihr könnt sehen, was die Einwohner in ihrer Freizeit machen.

In der Nachmittagssonne spielen einige alte Männer regelmäßig Bowls.

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Sonntags wird schon morgens um sieben, wenn es noch nicht so warm ist, Badminton im Park gespielt.

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Die Mittagshitze lässt sich am besten mit einer Partie Schach im Schatten überbrücken.

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Hier ein paar Straßenansichten.

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Und noch einige Bilder vom Markt.

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Wer wissen möchte, wie es weitergeht, der kann sich vom grünen Papagei seine Zukunftskarte ziehen lassen.

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Happy Pongal

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Im Bundesstaat Tamil Nadu feiern wir gerade “Happy Pongal”. In Deutschland fast in Vergessenheit geraten ist der Stellenwert des Erntedankfests hier ein ganz anderer.

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Die ganze Stadt und jede Menge indische Touristen sind auf den Beinen und bevölkern die zwei Kilometer lange Strandpromenade.

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Überall gibt es Essenstände auf vier Rädern, Musikbands spielen und ein Marktzelt mit vielen kleinen Verkaufsständen ist aufgebaut.

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Bei einer Tanz- und Trommelvorführung legt sich einer der Tänzer rücklings auf Kakteen, während sich ein zweiter auf seine Brust stellt.

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Am Sonntagmorgen startet beim Sonnenaufgang ein Wettbewerb in “Kolam”.

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Mit bunt eingefärbtem Reismehl, aber auch Blumen, Samen, Gewürzen, Obst und Gemüse werden Ornamente, Bilder, Gottheiten usw. auf der Straße und dem Gehweg erstellt. Dabei lässt man das feine Mehl aus der Schüssel in der Hand durch Daumen und Zeigefinger herunterrieseln.

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Sieht man das ganze Jahr über in Südindien kleinere Kolams vor den Haustüren und Geschäften, so sind diese nun bedeutend größer und haben zum Teil auch Botschaften (wie z. B. Umweltschutz, Frieden, Gesundheit, Blut- und Organspende, Gleichberechtigung, gegen Kindesmisshandlung und Gewalt gegen Frauen).

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Schon ab sechs Uhr morgens sind die ersten Künstlerinnen bei der Arbeit. Oftmals wird zu zweit oder sogar zu dritt gearbeitet; es scheint jedoch nur einen einzigen männlichen Teilnehmer zu geben.

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Der etwa 4-stündige Wettbewerb zieht sich an der ganzen Strandpromenade entlang und wir haben fast 500 Kunstwerke gezählt. Jeder bekommt eine Fläche zugeteilt, die vorher markiert und nummeriert worden ist, so dass die Jury anhand der Nummern gegen Mittag die Gewinner zur Preisverleihung auf die Tribüne rufen können.

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Bereits am Abend ist Vergänglichkeit der Kunstwerke sichtbar, die ersten werden im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht.

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Auroville

Auroville ist ein Ort in der Nähe von Pondicherry, der  1968 von “The Mother” mit folgendem Grundsatz gegründet wurde:

„Auroville gehört niemandem im besonderen. Auroville gehört der ganzen Menschheit. Aber um in Auroville zu leben, muss man bereit sein, dem Göttlichen Bewusstsein zu dienen.

Auroville wird der Ort des lebenslangen Lernens, ständigen Fortschritts und einer Jugend sein, die niemals altert.

Auroville möchte die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft sein. Durch Nutzung aller äußeren und inneren Entdeckungen wird Auroville zukünftigen Verwirklichungen kühn entgegenschreiten.

Auroville wird der Platz materieller und spiritueller Forschung für eine lebendige Verkörperung einer wirklichen menschlichen Einheit sein.“

Architektonisch gesehen wurde Auroville von einer Arbeitsgruppe um den französischen Architekten Roger Anger entworfen. Die zukünftige Stadt kann Platz für 50000 Einwohner bieten und soll sich in Form einer Spiralgalaxie um den Zentralbereich erstrecken.

Da die Ausmaße des ganzen etwas größer sind nehmen wir einem Minibus. Im Büro des Fahrunternehmens wird einzeln jeder Fahrgast genauestens über den Ablauf unterrichtet und wehe, man setzt sich auf dem Rückweg nicht auf den gleichen Platz wie auf dem Hinweg. Eine solche Anarchie bringt die ganze Fahrt ins Stocken. :)

Das spirituelle und geographische Zentrum von Auroville ist das im bizarren Wald gelegene Matrimandir.

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Es ähnelt von außen einem schwebenden, riesigen goldenen Golfball und ist eingebettet in zwölf Gärten, die sich noch in der Gestaltung befinden.

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Das Matrimandir wurde in der Zeit von 1971 bis 2008 erbaut. Etwa 60 Personen finden dort gleichzeitig Platz zur Konzentration (Meditation). Im Inneren herrscht absolute Stille und es sind weder Photoapparate noch Handys erlaubt. Folgende Bilder haben wir daher der offiziellen Internetseite entnommen.

Wir haben das Gefühl, als ob wir ein UFO oder das Innenleben einer Schnecke betreten. Alles ist in weiß gehalten und schimmert rötlich.

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Das Licht, welches elektronisch gesteuert über einer Dachöffnung auf eine Kristallkugel fällt, erleuchtet den gesamten Innenbereich.

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Über schräge Rampen geht es serpentinenartig aufwärts.

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Der Meditationsraum ist eine Art “freischwebender Raum” mit zwölf Säulen und der Kristallkugel im Inneren des Matrimandir.

Die Kugel hat einen Durchmesser von 70 Zentimeter und wurde bei Zeiss und Schott in Deutschland hergestellt.

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Nach der Meditation können wir uns noch im Außenbereich aufhalten. Da das Matrimandir auf vier Betonpfeilern “schwebt” kann man sich direkt darunter hinsetzen. Die vier schmalen Wasserstreifen, die im Inneren herunterfließen, speisen den Lotus aus weißem Marmor unter dem Matrimandir.

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Die goldenen Discs an der Aussenseite sind teils konkav und teils konvex und zwischen 1,5 und 2,3 m im Durchmesser gross.

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Im Park befinden sich noch ein uralter Banyan Baum und ein Amphitheater mit einer Urne, in der sich Erde aus den 124 Nationen und den 23 indischen Staaten befindet, deren Vertreter bei der Einweihungszeremonie 1968 anwesend waren.

Matrimandir, Auroville, Bommayapalayam, Tamil Nadu, India

“Make of thy daily way a pilgrimage, For through small joys and griefs though mov’st towards God.” Sri Aurobindo

In Pondicherry befindet sich das Sri Aurobindo Ashram.

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Es wurde 1926 von Sri Aurobindo und Mirra Alfassa gegründet. Sri Aurobindo kam 1910 im Alter von 38 Jahren ins französische Pondicherry. Im Jahre 1914 lernte er seine geistige Mitstreiterin, die sechs Jahre jüngere Mirra Alfassa kennen. Nach der Gründung des Ashrams übernahm sie dessen Leitung, während er sich aus der Öffentlichkeit zurück zog. Mirra Alfassa wurde unter dem Namen “The Mother” bekannt.

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Von anfänglich 24 Personen ist die Gemeinschaft auf mittlerweile 1500 angewachsen. In dem Ashram gibt es keine Pflichtpraktiken und es werden keine Rituale ausgeführt. Jeder soll seinen eigenen individuellen Weg gehen.

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Die Arbeit des Ashrams ist in 80 Bereiche aufgeteilt. Unter anderem gehören Gesundheitsfürsorge, eine Weberei, eine Näherei, Maschinenbau aber auch die Leitung von Bauernhöfen, Gärtnereien und Gästehäusern dazu. Ferner wurde eine Schule für 400 Schüler gegründet.

Insgesamt sind 19 Gästehäuser über die Stadt verteilt, einige haben die Dimension eines größeren Hotels.
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Ist man Gast in einem der Häuser bekommt man einen Ausweis und kann drei Mal am Tag in der Dining Hall (“Mensa”) essen gehen. In dem Gebäude befinden sich noch die alten wunderschönen Zement-Fliesen aus der Kolonialzeit.

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Es werden neben Yoga und gemeinsamer Meditation auch kulturelle Veranstaltungen angeboten wie z.B. Aufführungen von Filmen, Theater, Tanz und klassischer Musik.

Sri Aurobindo und “The Mother” sind im Innenhof des Hauptashrams beigesetzt. Ihr Grab wird täglich mit frischen Blumen dekoriert und von ihren Anhängern aufgesucht.