Happy Pongal

Pongal_Ornamente_00_750x499

Im Bundesstaat Tamil Nadu feiern wir gerade “Happy Pongal”. In Deutschland fast in Vergessenheit geraten ist der Stellenwert des Erntedankfests hier ein ganz anderer.

Pongal_Ornamente_37_750x499

Die ganze Stadt und jede Menge indische Touristen sind auf den Beinen und bevölkern die zwei Kilometer lange Strandpromenade.

Pongal_Ornamente_39_750x499

Überall gibt es Essenstände auf vier Rädern, Musikbands spielen und ein Marktzelt mit vielen kleinen Verkaufsständen ist aufgebaut.

Pongal_Ornamente_36_750x499

Bei einer Tanz- und Trommelvorführung legt sich einer der Tänzer rücklings auf Kakteen, während sich ein zweiter auf seine Brust stellt.

Pongal_Ornamente_35_750x499

Pongal_Ornamente_34_750x499

Am Sonntagmorgen startet beim Sonnenaufgang ein Wettbewerb in “Kolam”.

Ornament_Pondicherry_8_750x499

Mit bunt eingefärbtem Reismehl, aber auch Blumen, Samen, Gewürzen, Obst und Gemüse werden Ornamente, Bilder, Gottheiten usw. auf der Straße und dem Gehweg erstellt. Dabei lässt man das feine Mehl aus der Schüssel in der Hand durch Daumen und Zeigefinger herunterrieseln.

Pongal_Ornamente_01_750x499

Pongal_Ornamente_02_750x499

Pongal_Ornamente_04_750x499

Pongal_Ornamente_05_750x499

Pongal_Ornamente_06_750x499

Pongal_Ornamente_07_750x499

Pongal_Ornamente_08_750x499

Pongal_Ornamente_09_750x499

Pongal_Ornamente_10_750x499

Pongal_Ornamente_11_750x499

Pongal_Ornamente_12_750x499

Pongal_Ornamente_14_750x499

Pongal_Ornamente_15_750x499

Pongal_Ornamente_16_750x499

Pongal_Ornamente_17_750x499

Pongal_Ornamente_18_750x499

Pongal_Ornamente_19_750x499

Pongal_Ornamente_20_750x499

Pongal_Ornamente_21_750x499

Pongal_Ornamente_22_750x499

Pongal_Ornamente_23_750x499

Pongal_Ornamente_24_750x499

Pongal_Ornamente_25_750x499

Sieht man das ganze Jahr über in Südindien kleinere Kolams vor den Haustüren und Geschäften, so sind diese nun bedeutend größer und haben zum Teil auch Botschaften (wie z. B. Umweltschutz, Frieden, Gesundheit, Blut- und Organspende, Gleichberechtigung, gegen Kindesmisshandlung und Gewalt gegen Frauen).

Pongal_Ornamente_26_750x499

Pongal_Ornamente_27_750x499

Pongal_Ornamente_31_750x499

Pongal_Ornamente_28_750x499

Pongal_Ornamente_29_750x499

Pongal_Ornamente_13_750x499

Pongal_Ornamente_32_750x499

Pongal_Ornamente_30_750x499

Schon ab sechs Uhr morgens sind die ersten Künstlerinnen bei der Arbeit. Oftmals wird zu zweit oder sogar zu dritt gearbeitet; es scheint jedoch nur einen einzigen männlichen Teilnehmer zu geben.

Pongal_Ornamente_03_750x499

Der etwa 4-stündige Wettbewerb zieht sich an der ganzen Strandpromenade entlang und wir haben fast 500 Kunstwerke gezählt. Jeder bekommt eine Fläche zugeteilt, die vorher markiert und nummeriert worden ist, so dass die Jury anhand der Nummern gegen Mittag die Gewinner zur Preisverleihung auf die Tribüne rufen können.

Pongal_Ornamente_33_750x499

Bereits am Abend ist Vergänglichkeit der Kunstwerke sichtbar, die ersten werden im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht.

Pongal_Ornamente_38_750x499

Auroville

Auroville ist ein Ort in der Nähe von Pondicherry, der  1968 von “The Mother” mit folgendem Grundsatz gegründet wurde:

„Auroville gehört niemandem im besonderen. Auroville gehört der ganzen Menschheit. Aber um in Auroville zu leben, muss man bereit sein, dem Göttlichen Bewusstsein zu dienen.

Auroville wird der Ort des lebenslangen Lernens, ständigen Fortschritts und einer Jugend sein, die niemals altert.

Auroville möchte die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft sein. Durch Nutzung aller äußeren und inneren Entdeckungen wird Auroville zukünftigen Verwirklichungen kühn entgegenschreiten.

Auroville wird der Platz materieller und spiritueller Forschung für eine lebendige Verkörperung einer wirklichen menschlichen Einheit sein.“

Architektonisch gesehen wurde Auroville von einer Arbeitsgruppe um den französischen Architekten Roger Anger entworfen. Die zukünftige Stadt kann Platz für 50000 Einwohner bieten und soll sich in Form einer Spiralgalaxie um den Zentralbereich erstrecken.

Da die Ausmaße des ganzen etwas größer sind nehmen wir einem Minibus. Im Büro des Fahrunternehmens wird einzeln jeder Fahrgast genauestens über den Ablauf unterrichtet und wehe, man setzt sich auf dem Rückweg nicht auf den gleichen Platz wie auf dem Hinweg. Eine solche Anarchie bringt die ganze Fahrt ins Stocken. :)

Das spirituelle und geographische Zentrum von Auroville ist das im bizarren Wald gelegene Matrimandir.

Auroville_Wald_750x499

Auroville_Matrimandir_750x499

Es ähnelt von außen einem schwebenden, riesigen goldenen Golfball und ist eingebettet in zwölf Gärten, die sich noch in der Gestaltung befinden.

Matrimandir_3_750x499

Das Matrimandir wurde in der Zeit von 1971 bis 2008 erbaut. Etwa 60 Personen finden dort gleichzeitig Platz zur Konzentration (Meditation). Im Inneren herrscht absolute Stille und es sind weder Photoapparate noch Handys erlaubt. Folgende Bilder haben wir daher der offiziellen Internetseite entnommen.

Wir haben das Gefühl, als ob wir ein UFO oder das Innenleben einer Schnecke betreten. Alles ist in weiß gehalten und schimmert rötlich.

Matrimandir_4_750x499

Das Licht, welches elektronisch gesteuert über einer Dachöffnung auf eine Kristallkugel fällt, erleuchtet den gesamten Innenbereich.

Matrimandir_5_750x499

Über schräge Rampen geht es serpentinenartig aufwärts.

Matrimandir_6_750x499

Der Meditationsraum ist eine Art “freischwebender Raum” mit zwölf Säulen und der Kristallkugel im Inneren des Matrimandir.

Die Kugel hat einen Durchmesser von 70 Zentimeter und wurde bei Zeiss und Schott in Deutschland hergestellt.

Matrimandir_7_750x499

Nach der Meditation können wir uns noch im Außenbereich aufhalten. Da das Matrimandir auf vier Betonpfeilern “schwebt” kann man sich direkt darunter hinsetzen. Die vier schmalen Wasserstreifen, die im Inneren herunterfließen, speisen den Lotus aus weißem Marmor unter dem Matrimandir.

Matrimandir_8_750x499

Die goldenen Discs an der Aussenseite sind teils konkav und teils konvex und zwischen 1,5 und 2,3 m im Durchmesser gross.

Matrimandir_1_750x499

Matrimandir_2_750x499

Im Park befinden sich noch ein uralter Banyan Baum und ein Amphitheater mit einer Urne, in der sich Erde aus den 124 Nationen und den 23 indischen Staaten befindet, deren Vertreter bei der Einweihungszeremonie 1968 anwesend waren.

Matrimandir, Auroville, Bommayapalayam, Tamil Nadu, India

“Make of thy daily way a pilgrimage, For through small joys and griefs though mov’st towards God.” Sri Aurobindo

In Pondicherry befindet sich das Sri Aurobindo Ashram.

Sri_Aurobindo_Ashram_750x499

Es wurde 1926 von Sri Aurobindo und Mirra Alfassa gegründet. Sri Aurobindo kam 1910 im Alter von 38 Jahren ins französische Pondicherry. Im Jahre 1914 lernte er seine geistige Mitstreiterin, die sechs Jahre jüngere Mirra Alfassa kennen. Nach der Gründung des Ashrams übernahm sie dessen Leitung, während er sich aus der Öffentlichkeit zurück zog. Mirra Alfassa wurde unter dem Namen “The Mother” bekannt.

IMG_20150109_163813

Von anfänglich 24 Personen ist die Gemeinschaft auf mittlerweile 1500 angewachsen. In dem Ashram gibt es keine Pflichtpraktiken und es werden keine Rituale ausgeführt. Jeder soll seinen eigenen individuellen Weg gehen.

Sri_Aurobindo_Ashram_1_750x499

Die Arbeit des Ashrams ist in 80 Bereiche aufgeteilt. Unter anderem gehören Gesundheitsfürsorge, eine Weberei, eine Näherei, Maschinenbau aber auch die Leitung von Bauernhöfen, Gärtnereien und Gästehäusern dazu. Ferner wurde eine Schule für 400 Schüler gegründet.

Insgesamt sind 19 Gästehäuser über die Stadt verteilt, einige haben die Dimension eines größeren Hotels.
Sri_Aurobindo_Ashram_2_750x499

Sri_Aurobindo_Ashram_3_750x499

Sri_Aurobindo_Ashram_4_750x499

Sri_Aurobindo_Ashram_5_750x499

Ist man Gast in einem der Häuser bekommt man einen Ausweis und kann drei Mal am Tag in der Dining Hall (“Mensa”) essen gehen. In dem Gebäude befinden sich noch die alten wunderschönen Zement-Fliesen aus der Kolonialzeit.

Sri_Aurobindo_Ashram_Dining_Hall_750x499

Es werden neben Yoga und gemeinsamer Meditation auch kulturelle Veranstaltungen angeboten wie z.B. Aufführungen von Filmen, Theater, Tanz und klassischer Musik.

Sri Aurobindo und “The Mother” sind im Innenhof des Hauptashrams beigesetzt. Ihr Grab wird täglich mit frischen Blumen dekoriert und von ihren Anhängern aufgesucht.